Aktionstag - Multiple Krisen lassen Gesprächsdauer dramatisch ansteigen

Schon gewusst? Psychosozialer Beratungsdienst hat einen Spendenbedarf von rund 50 Prozent, ist aber notwendiger denn je. Aktionstag am 14.7. soll Bewusstsein dafür schaffen.

Wien, am 9. Juli 2024. 147 - Seit Generationen wissen Kinder und Jugendliche, dass sich hinter diesen drei Zahlen rasche, niederschwellige und kostenlose Hilfe verbirgt. Von einer TV-Sendung hat sich Rat auf Draht über die Jahre zu der Notrufnummer für junge Menschen in Krisensituationen entwickelt, die den gleichen Status hat, wie jene von Rettung, Feuerwehr und Polizei. Der psychosoziale Beratungsdienst wuchs immer weiter, bietet mittlerweile neben der klassischen Telefonberatung auch Chatberatung und eine Peerberatung, wo Jugendliche zu Berater:innen für Gleichaltrige ausgebildet werden, an. Außerdem betreut Rat auf Draht die Hotline für vermisste Kinder (116000) und die Schulpsychologie Hotline. Mit elternseite.at gibt es auch ein eigenes Beratungsangebot für Eltern in Krisensituationen. „Rat auf Draht ist heute weit mehr als nur eine Nummer, sondern bietet das vielseitigste Beratungsangebot für Familien in Österreich“, so Nora Deinhammer, Geschäftsführerin von Rat auf Draht.

Zu über 50 Prozent spendenfinanziert

Weniger bekannt ist, dass Rat auf Draht im Schnitt zu über 50 Prozent aus Spenden finanziert wird, sprich auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen ist, um dieses umfassende Angebot aufrechterhalten und ausbauen zu können. Allein im Jahr 2023 wurden 54 Prozent der Finanzierung aus Spenden lukriert, die sicherstellten, dass die über 130 täglichen Beratungsgespräche mit jungen Menschen geführt werden konnten. „Der Bedarf an psychosozialer Beratung wird nicht weniger werden, ganz im Gegenteil. Multiple Krisen stellen die Psyche junger Menschen seit einigen Jahren auf eine harte Probe. Jede fünfte Beratung dreht sich um Gesundheit oder psychische Probleme, das entspricht über 10.000 jährlich. Niederschwellige Beratungsangebote wie Rat auf Draht werden daher immer wichtiger“, sagt Rat auf Draht Geschäftsführerin Nora Deinhammer. Insgesamt führt Rat auf Draht rund 60.000 Beratungen jährlich durch.

Massiver Anstieg der Gesprächsdauer

Um derartige Themen zu besprechen, braucht es Zeit. Daher hat sich auch die durchschnittliche Gesprächsdauer gemessen am Vor-Pandemie-Niveau (Jänner bis Juni 2019) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 um 44,2 Prozent erhöht. „Die Themen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen, sind ernster und komplexer geworden. Es geht weiterhin um Liebeskummer oder Konflikte mit Eltern, immer mehr jedoch um psychische Probleme, Leistungsdruck oder Zukunftsängste. Hier braucht es mehr denn je rasche, professionelle und unkomplizierte Unterstützung“, so Deinhammer.

14.7. - ein Tag im Zeichen von 147

Aus diesem Grund wurde der Rat auf Draht Notruftag ins Leben gerufen, der heuer am 14.7. zum ersten Mal stattfindet und die Möglichkeit bietet, unter rataufdraht.at/notruftag zu spenden. Die ersten 13.000 Euro werden von den Unternehmenspartnern Allianz Vorsorgekasse AG, LIBRO und SOLUTO verdoppelt. Welchen Stellenwert das Angebot von Rat auf Draht hat, zeigen die Zahlen der letzten zehn Jahre: So wurde 18,5 Millionen Mal auf die Rat auf Draht Website zugegriffen, das multiprofessionelle Team führte knapp 700.000 Telefonberatungen, beriet über 60.000 Mal online und via Chat und leistete über drei Millionen Minuten an Beratung. „Rat auf Draht leistet rund um die Uhr unverzichtbare Arbeit, indem wir Unterstützung für junge Menschen in schwierigen Situationen anbieten. Werden Sie Teil einer Gemeinschaft, die aktiv dazu beiträgt, Kindern und Jugendlichen eine verlässliche Anlaufstelle zu bieten“, appelliert Deinhammer.

Alle Informationen zum ersten Rat auf Draht Notruftag gibt es hier