Wien, am 12. September 2023. Mit Beginn des Schuljahres 2023/24 wird bei der Ausweitung der psychosozialen Unterstützung für Lehrlinge sowie Schülerinnen und Schüler der nächste Entwicklungsschritt gesetzt: Das BMBWF startet eine offizielle Kooperation mit „Rat auf Draht“. Im Rahmen dieser Kooperation wird „Rat auf Draht“ die bestehende Hotline der Schulpsychologie übernehmen. Im Rahmen einer Pressekonferenz am 12. September wurde die Neuerung präsentiert und Resümee über die bereits gesetzten Maßnahmen zur psychosozialen Unterstützung im Bildungsbereich gezogen.
„Bei der psychosozialen Gesundheit im Schulbereich überlassen wir nichts dem Zufall, denn Kinder und Jugendliche sind die Gestalterinnen und Gestalter unserer Gesellschaft von morgen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass Schülerinnen und Schüler ihr volles Potential entfalten und Bildungschancen nutzen können. – Und zwar frei von persönlichen Sorgen und Belastungen. Aus diesem Grund habe ich bereits zu Beginn meiner Amtszeit begonnen, die psychosoziale Unterstützung im Bildungsbereich schrittweise auszubauen. Durch unsere Kooperation mit Rat auf Draht werden wir künftig noch mehr junge Menschen erreichen, nachhaltig unterstützen und Hilfe leisten können“, so Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst ergänzt:
„Heute legen wir einen weiteren Grundstein dafür, dass junge Menschen, denen es nicht gut geht, sich gehört und gesehen fühlen. Wenn jemand in einer schwierigen Situation ist und es selbst nicht mehr schafft, dann bitte den Mut haben und sich Hilfe holen, da ist nichts dabei. Was mir besonders wichtig ist in dieser Diskussion ist, dass wir die Berufsschülerinnen und -Schüler und damit die Lehrlinge in diesem Land nicht vergessen. Mein Appell an Eltern und Berufsschuldirektoren, Unternehmer und Ausbilder: Schaut’s gut auf unsere Lehrlinge, auch sie sind junge Menschen, die‘s hin und wieder wo drückt.“
Die Schulpsychologie im Rahmen des Schulärztlichen Dienstes ist das zentrale psychosoziale Unterstützungssystem im schulischen Bereich. Der Beratungsservice steht allen Schülerinnen und Schülern, Lehrlingen, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern zur Verfügung.
„Schulthemen sind auf unserer Notrufnummer immer sehr präsent, seien es nun schlechte Noten, Lernschwierigkeiten oder Mobbing. Generell ist die Schule ein wichtiger Ort für Kinder und Jugendliche, der sich auf andere Lebensbereiche auswirkt und umgekehrt. Das BMBWF ist für uns ein wichtiger Partner, mit dem es bereits seit langem eine gut funktionierende Zusammenarbeit gibt. Auch mit den Schulpsychologinnen und -psychologen haben wir bereits während der Pandemie erfolgreich kooperiert, indem wir ihnen rasch und unkompliziert in den ersten beiden Lockdowns bei der Implementierung und Umsetzung einer Chatberatung zur Seite standen. Wir freuen uns nun, dass wir mit der Übernahme der Telefonhotline der Schulpsychologie auch in dieser neuen Kooperation unsere Expertise einbringen dürfen“, sagt Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147 von "Rat auf Draht".
Mit der Übernahme der Hotline der Schulpsychologie durch die Beratungsstelle „Rat auf Draht“, die unter Kindern und Jugendlichen einen besonders hohen Bekanntheitsgrad hat, werden künftig noch mehr Rat- und Hilfesuchende erreicht werden können. Der Beratungsservice wird zudem erweitert und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Des Weiteren ermöglicht die Zusammenarbeit eine bessere Vernetzung und Koordination der Beratungs- und Betreuungsleistungen an der Schnittstelle zur Bildung. Anruferinnen und Anrufer können bei Bedarf gezielt an die Schulpsychologie vermittelt werden und es wird zudem möglich sein, Anrufe per Konferenzschaltung weiterzuleiten, um eine noch effizientere Unterstützung zu gewährleisten.