Corona-Krise: „Derzeitige Situation gerade für Kinder und Jugendliche sehr belastend“

„Ungewissheit, wann und in welcher Form Unterricht wieder startet, ist für viele schwer auszuhalten“, sagt Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht

Je länger die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen dauern, umso größer wird auch die psychische Belastung. „Kinder und Jugendliche leiden ganz besonders unter der derzeitigen Situation. Sie vermissen ihre Freunde und ihr gewohntes Leben. Dazu kommt die Ungewissheit, wie es in der Schule weitergeht“, sagt Birgit Satke, Leiterin des Kinder- und Jugendnotrufs Rat auf Draht.

Seit dem Ausbruch der Coronakrise stehen bei Rat auf Draht die Telefone nicht mehr still. Die Zahl der Beratungen ist um rund ein Drittel gestiegen. „Ein großes Thema ist die Frage, wann und in welcher Form die Schule wieder startet. Diese Ungewissheit ist für Kinder und Jugendliche schwer auszuhalten. Der Frust ist inzwischen groß und belastet oft die ganze Familie.“

E-Learning überfordert viele

Viele Schülerinnen und Schüler hätten außerdem Probleme mit dem E-Learning. „Damit kommen viele nur schwer zurecht und fragen uns nach Lerntipps – auch was die Zeiteinteilung betrifft, sind einige überfordert.“ Hinzu komme die Angst, den Anschluss zu verpassen und die Lerndefizite im nächsten Schuljahr nicht mehr aufholen zu können.

Familiäre Konflikte sind Dauerthema

Ein weiteres großes Thema bei Rat auf Draht sind familiäre Konflikte: „Die Situation ist in vielen Familie inzwischen sehr angespannt. Da geht es um Streit mit den Eltern oder mit Geschwistern. Aber auch Streit zwischen den Elternteilen beschäftigt Kinder und Jugendliche.“

„Rat auf Draht“ ist unter der Nummer 147 rund um die Uhr sieben Tage die Woche erreichbar, die Beratung erfolgt anonym und kostenlos. Die Chatberatung wurde ausgeweitet, seit Mitte März sind dort auch SchulpsychologInnen und SchulsozialarbeiterInnen im Einsatz.

Rat auf Draht wird von SOS-Kinderdorf überwiegend durch Spenden finanziert.

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