Wien, am 12. Juni 2024. Jugendliche nehmen das Thema Verhütung ernst und legen ein höheres Verantwortungsbewusstsein an den Tag als früher. Dies zeigen die Beratungsgespräche der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht. „Junge Menschen machen sich heutzutage viele Gedanken über Verhütung generell und welches Verhütungsmittel am besten für sie geeignet wäre“, sagt Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147. 2023 drehten sich 259 Beratungsgespräche explizit um dieses Thema, im Jahr davor waren es 240.
Verhütung bei Jugendlichen keine reine Frauensache
Auffallend ist, dass sich sowohl Mädchen/junge Frauen als auch Burschen/junge Männer gleichermaßen mit Verhütung beschäftigen: So meldeten sich im vergangen Jahr 128 weibliche und 130 männliche Anrufer:innen sowie eine diverse Person. „Betrachtet man die letzten paar Jahre, so waren es meist gar mehr Burschen, die Rat und Information zu Verhütung suchten“, so Satke.
Dabei geht es ihnen um profunde Informationen: Denn die Jugendlichen interessieren sich in den Beratungen nicht nur dafür, welche Arten von Verhütungsmitteln es gibt, sondern auch wie diese wirken, wo sie erhältlich sind, wieviel sie kosten und wie genau sie anzuwenden sind. Auch Pannen bei der Verhütung und Schwangerschaft sind immer wieder Thema.
Jugendliche setzten auf Kondome
Generell sei Verhütung immer eine sehr individuelle Sache und hänge auch stark vom Alter ab, meint Satke. „Jedes Verhütungsmittel hat Vor- und Nachteile. Viele Jugendliche verwenden Kondome, denn sie sind das einzige gängige Verhütungsmittel, das nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten schützt“, so die Expertin. Außerdem können sie auch mit anderen Verhütungsmitteln (Pille, Verhütungspflaster, etc.) kombiniert werden, wodurch sich der Schutz erhöht. Weiters ist ihre leichte Verfügbarkeit – es gibt sie in jeder Drogerie, jeder Apotheke und fast jedem Supermarkt - gerade für Jugendliche sehr praktisch. Bei hormonellen Verhütungsmitteln verweist das Beratungsteam stets auf deren Verschreibungspflicht und rät zu einer ausführlichen Beratung und Aufklärung durch den Frauenarzt oder die Frauenärztin.
Zudem bietet Rat auf Draht eine umfassende Infoartikelsammlung zum Thema Verhütung:
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