So gelingen entspannte Sommerferien

Tausende Kinder freuen sich seit langem darauf, viele Eltern blicken der schulfreien Zeit mit gemischten Gefühlen entgegen. Rat auf Draht gibt Tipps für einen harmonischen Sommer.

„Viele Eltern denken, sie müssen ihre Kinder während der Ferien ständig beschäftigen. Kindern tut es jedoch extrem gut, wenn sie sich langweilen dürfen“, sagt Birgit Satke, Leiterin der Helpline Rat auf Draht. Oft blieben, so die Expertin, gerade die Phasen des gemeinsamen Nichtstuns mit den Eltern später besonders positiv in Erinnerung.

„Bleiben Sie deshalb gelassen, auch wenn die Kinder manchmal nicht wissen, was sie in den Ferien machen können. Und auch Eltern brauchen im Urlaub Freizeit zum Erholen. Vereinbaren Sie daher mit den Kindern Zeiten, in denen sie sich alleine beschäftigen“, rät Satke.

Gemeinsam planen

Nach etwas Zeit für sich machen gemeinsame Aktivitäten dann auch besonders viel Spaß. „Wichtig ist, dass man gemeinsam plant - und sich gemeinsam auf eine Unternehmung einigt“, so Satke. Ob Radtour, Wanderung, Picknick oder Schwimmen: „Es sollten sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen Freude daran haben.“

Jugendliche haben andere Bedürfnisse

Einen gemeinsamen Nenner zu finden ist gerade in einem Haushalt mit Teenagern nicht immer leicht. „Jugendliche finden es nicht besonders cool, die Ferien mit ihren Eltern zu verbringen“, sagt Satke. Sie rät, dem Nachwuchs ausreichend gemeinsame Zeit mit den Freunden einzuräumen. „Voraussetzung dafür ist, dass Eltern wissen wo und mit wem der/die Jugendliche unterwegs ist - und es fix vereinbarte Ausgehzeiten gibt.“

Zeit vor dem Schirm einschränken

Auch die Vereinbarung von „Medienzeiten“ kann zu einem entspannten Sommer beitragen: Damit Kinder und Jugendliche die heiß ersehnten Ferien nicht ausschließlich am Handy, Tablet und TV verbringen, empfiehlt die Expertin, Zeiten für die Nutzung von elektronischen Geräte festzulegen. „Dabei sollten Eltern selbst mit gutem Beispiel voran gehen - und im Urlaub weitgehend auf Smartphone und Fernseher verzichten“, so Satke. Auch ein „Social-Media-Tagebuch" kann dabei helfen, die Zeit vor dem Schirm einzugrenzen. „So können Kinder selbst kontrollieren, wie viel Zeit sie in sozialen Netzwerken oder vor dem Fernseher verbringen - das unterstützt den verantwortungsvollen Umgang damit.“

Urlaub trotz Nachzipf?

„Eine Nachprüfung muss die Ferienplanung nicht über Bord werfen. Einige wenige Stunden lernen am Tag reicht oft - und der Rest des Tages ist dann zur Entspannung da“, sagt Satke. „Am besten ist, bereits zu Beginn der Sommerferien zu vereinbaren, wann gelernt wird - und den Lehrer/die Lehrerin noch vor Beginn der Sommerferien zu fragen, wie die Prüfung genau ablaufen wird und was Prüfungsstoff ist.“

Sollte es dennoch während der Sommerferien einmal dicke Luft zu Hause geben: Rat auf Draht ist während der gesamten Ferienzeit unter der Notrufnummer 147 rund um die Uhr aus ganz Österreich erreichbar. Der Anruf kostet nichts und ist anonym.

www.rataufdraht.at

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Rückfragen: Rat auf Draht/SOS-Kinderdorf, martina.stemmer@sos-kinderdorf.at, T.: 0676 / 881 44 243