Tag der vermissten Kinder: Was tun, wenn das Kind verschwunden ist?

Tausende Kinder und Jugendliche werden jedes Jahr als vermisst gemeldet. Unter der Nummer 116000 erhalten Betroffene Hilfe - Tag der vermissten Kinder am 25. Mai

Viele Eltern haben diese Situation schon einmal erlebt: Ein Kind kommt nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause. Für Eltern beginnt damit eine Zeit der Ungewissheit. Ist dem Kind etwas zugestoßen? Hat es vergessen Bescheid zu geben? Kommt es wegen Problemen oder familiären Konflikten nicht nach Hause? Oder hat es Angst vor den Konsequenzen wegen einer schlechten Schulnote?

Unter der Rufnummer 116000 erhalten Betroffene Hilfe - sowohl Eltern und Bezugspersonen, die ein Kind vermissen als auch Kinder und Jugendliche, die von zu Hause ausgerissen sind und nicht mehr weiter wissen. Die Hotline für vermisste Kinder ist ein Angebot von Rat auf Draht und SOS-Kinderdorf und ist in Österreich seit 2012 in Betrieb.

„Zunächst einmal ist es wichtig Ruhe zu bewahren, denn vermisste Kinder tauchen in den meisten Fällen innerhalb weniger Stunden oder Tage wieder auf. Die Mehrheit reißt aus oder hat lediglich vergessen, die Eltern zu informieren“, sagt Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht

Folgende Maßnahmen können helfen, etwas über den Verbleib des Kindes herauszufinden:
 

  • Bei kleineren Kindern empfiehlt es sich, zunächst einmal das direkte Umfeld abzusuchen. Kleinere Kinder können leicht  in Situationen geraten, in denen sie schwer auffindbar sind, z. B. durch zugefallene Türen, schwer zu öffnende Kästen, Erkunden von Kellern oder Dachböden.
     
  • Holen Sie sich Unterstützung bei der Suche nach ihrem Kind und bitten Sie Freunde, Verwandte und Nachbarn, Ihnen zu helfen und informieren Sie diese über das Verschwinden des Kindes
     
  • Hat Ihr Kind ein Handy? Wenn ja, versuchen Sie mehrmals, es telefonisch zu erreichen. Vermitteln Sie dabei Gesprächsbereitschaft und vermeiden Sie es, Vorwürfe zu machen! Falls Sie ihr Kind nicht telefonisch erreichen können, schreiben Sie ihm eine SMS, mit der Bitte, sich zu melden und Bescheid zu geben.
     
  • Versuchen Sie Schulkollegen, Freunde, Verwandte, Bekannte und Lehrer zu erreichen, um herauszufinden wo Ihr Kind sein könnte. Vermitteln Sie den Kontakten, dass es Ihnen zuerst einmal darum geht, herauszufinden, ob ihrem Kind etwas zugestoßen sein könnte.
     
  • Gibt es Plätze, an denen sich ihr Kind öfters aufgehalten hat? Wenn ja, dann fahren sie diese Plätze ab. Stellen Sie aber sicher, dass jemand zu Hause ist, falls das Kind wieder auftaucht.
     
  • Versuchen Sie herauszufinden, wann Ihr Kind wo und mit wem das letzte Mal gesehen wurde.
     
  • Machen Sie eine Vermisstenmeldung bei der nächsten Polizeidienststelle. Eine Abgängigkeitsmeldung bei der Polizei können Sie jederzeit machen – es gibt hierfür keine Wartefrist!
     

116000 – europaweit harmonisierte Rufnummer für vermisste Kinder

Die Hotline für vermisste Kinder ist unter 116000 rund um die Uhr, kostenlos und anonym erreichbar. Sie ist eine Anlaufstelle für alle Themen rund um vermisste Kinder. Sie ist Mitglied der europäischen Dachorganisation „Missing Children Europe“ und gut vernetzt. Bei Vermisstenfällen mit Auslandsbezug besteht die Möglichkeit der Kooperation mit anderen europäischen Vermisstenorganisationen. Die Rufnummer 116000 ist eine europaweit harmonisierte Rufnummer für vermisste Kinder. In fast allen europäischen Staaten erhält man unter 116000 Hilfe rund um das Thema vermisste Kinder.
Unterstützt wird die 116000 Hotline vom Bundesministerium für Inneres und dem Bundesministerium für Frauen, Familien und Jugend.

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www.sos-kinderdorf.at

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Spendenkonto: IBAN: AT10 2011 1827 1734 4400

Rückfragen: Rat auf Draht | SOS-Kinderdorf, martina.stemmer@sos-kinderdorf.at, T.: 0676 / 881 44 243