Binde, Menstruationstasse, Tampons

So benutzt du Tampons, Binden, Tasse und Co.

Es gibt unterschiedliche Artikel, die du verwenden kannst, um das Blut während deiner Menstruation aufzufangen. Hier findest du einen Überblick und Infos zur Verwendung.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, das Blut während der Regel aufzufangen. Da gibt es Varianten, das Blut außerhalb der Vagina aufzufangen - mittels Binden, Slipeinlagen und der Menstruationsunterwäsche. Und Möglichkeiten für innerhalb der Vagina, wie durch Tampons, Schwämmchen oder Menstruationstassen. Manche wollen das Blut auch gar nicht auffangen und entscheiden sich für Free Bleeding. Das ist eine Methode, die man mit etwas Übung erlernen kann. Dabei entwickelt man quasi ein Gefühl dafür, wann sich Blut gesammelt hat und geht dann auf die Toilette, um das Blut dort fließen zu lassen. Welche Variante für einen passend ist, ist ganz individuell. Manchmal kann es auch (z. B. je nach Menstruationsstärke) eine Kombination aus mehreren Möglichkeiten sein, die gut zu einem passt.

 

Binden und Slipeinlagen

Diese werden in die Unterhose geklebt oder hineingelegt. Dort nehmen sie dann das Menstruationsblut auf. Sie bestehen aus einem saugfähigen Kern und einer Art Vliesoberfläche.

Binden nehmen Flüssigkeit auf, wodurch das Regelblut aufgefangen wird. Sie sind weich und haben eine Form, die in den Schritt deiner Unterhose passt. Du wendest sie also außerhalb der Vagina an. Da die Stärke der Regelblutung variiert, gibt es Binden in verschiedenen Größen. Es gibt längere und kürzere, dickere und dünnere, sowie welche mit und welche ohne "Flügel". Die "Flügel" sind dazu gedacht, die Binde an der Unterhose zu befestigen und bieten einen besonders guten "Auslaufschutz".

Es gibt "Einwegbinden", die du also nach jeder Verwendung wegwirfst und welche aus Stoff, die du auswaschen und wiederverwenden kannst.

Slipeinlagen sind Binden sehr ähnlich, können aber weniger Flüssigkeit aufnehmen und sind dünner als Binden. Geeignet sind sie z. B. für die ersten oder schwachen Tage der Regel oder für Tage mit vermehrtem Ausfluss.

So verwendest du Binden und Slipeinlagen

Die meisten Binden sind an der Unterseite selbstklebend und werden (nach Abziehen der Schutzfolie) im Schritt der Unterhose befestigt, wo sie dann die Flüssigkeit aufnehmen können. Hat die Binde Flügel (auch sie sind selbstklebend), werden diese an der Seite deines Slips befestigt.

Wie oft du die Binde wechseln musst, hängt davon ab, wie stark deine Blutung und wie dick und saugfähig deine Binde ist. Je stärker deine Regel ist, desto öfter musst du auch die Binde wechseln. Du wirst schnell merken, wann deine Blutung stärker und wann weniger stark ist.  Binden werden regelmäßig gewechselt, aus gesundheitlichen Gründen, aber auch um zu verhindern, dass etwas durchsickert.

Bei Einwegbinden und Slipeinlagen fällt ganz schön viel Müll an. Vielen ist mittlerweile  Nachhaltigkeit sehr wichtig, dass also etwa wenig Müll anfällt und man Dinge öfter wieder verwenden kann. Wenn es dir angenehm ist, das Blut außerhalb der Vagina aufzufangen, sind Stoffbinden eine Möglichkeit oder auch Menstruationsunterwäsche. Diese kannst du auswaschen und wiederverwenden.

 

Menstruationsunterwäsche

Das sind Unterhosen, die eine saugfähige Einlage eingearbeitet haben. Du hast damit also quasi Unterhose und Binde in einem. Nach der Verwendung kannst du sie erstmal mit Wasser ausspülen und dann können sie in der Wäsche mitgewaschen werden. Je nach Stärke der Regel und nach Saugfähigkeit der Unterhose, ist sie viele Stunden "aufnahmefähig", bevor du sie wechseln musst.

Menstruationsunterwäsche sieht mittlerweile wie ganz "normale" Unterwäsche aus. Sie gibt es in vielen verschiedenen Farben und Formen. Die Unterhosen fühlen sich auch nicht nass an. Für viele sind sie eine super Alternative.
 

Tampons

Tampons bestehen aus gepresster Watte und werden direkt in die Vagina eingeführt, wo sie das Menstruationsblut aufsaugen. Auch Tampons kannst du in verschiedenen Größen kaufen, je nachdem, wie stark deine Regel ist und welche Größe für dich am angenehmsten ist.

Es gibt auch Tampons mit Einführhilfe, auch Applikator genannt. Dieser Applikator ist so wie ein glattes Röhrchen aus Kunststoff oder Pappe, mit dessen Hilfe du den Tampon einführen kannst. Tampons ohne Einführhilfe führst du mit dem Finger ein.

So verwendest du Tampons

Tampons werden einzeln verwendet und man darf immer nur einen Tampon einführen.

Zuerst entfernt man die Schutzfolie und zieht einmal fest am Faden (= Rückholbändchen), der sich an einem Ende des Tampons befindet. Die Seite des Tampons, an dem auch der Faden festgemacht ist, setzt du auf die Spitze deines Zeigefingers. Mit der anderen Hand kannst du die Schamlippen auseinanderspreizen. Dann führst du den Tampon in deine Vagina ein und zwar so tief, dass du den Tampon nicht mehr spürst, wenn du dich bewegst oder hinsetzt. Das ist meist dann der Fall, wenn du deinen Finger schon ganz in die Vagina eingeführt hast. Es kann sein, dass du im ersten Moment einen Widerstand spürst. Dann versuche die Richtung ein klein wenig zu ändern - erst aufwärts und dann etwas schräg nach hinten. Um Infektionen zu verhindern, einfach vorher die Hände waschen.

Bei Tampons mit Einführhilfe führst du den Tampon nicht mit dem Finger, sondern mit dem Applikator ein. Diese sind nicht alle gleich - du findest die Beschreibung immer auf dem jeweiligen Beipackzettel.

Auch bei Tampons hängt es von der Größe ab, wie oft du sie wechseln solltest. Eine Richtlinie, wie lange du sie tragen kannst, findest du am Beipackzettel (etwa 4-8 Stunden). Das regelmäßige Wechseln von Tampons ist aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen wichtig.

Tipp

Einige Facts zur Verwendung von Tampons

  • Übe das Einführen eines Tampons dann, wenn du auch schon die Regel hast. Denn nur wenn Flüssigkeit in der Vagina ist, gleitet der Tampon gut und das Einführen schmerzt/"ziept" nicht.
  • Wenn du zum ersten Mal einen Tampon benutzt, nimm am besten die kleinste Größe, da sie am leichtesten einzuführen ist. Versuche dich zu entspannen und wähle einen ruhigen Ort, an dem nicht alle zwei Minuten jemand an die Türe klopft. Hilfreich ist auch, sich für das Probieren Zeit zu nehmen. Es kann ein bisschen dauern, bis man die für sich passende Position des Tampons gefunden hat, wo man ihn nicht mehr spürt. Das ist total normal, es braucht einfach ein bisschen Ausprobieren und Üben.
  • Ein vollgesogener Tampon lässt sich durch Ziehen am Rückholbändchen herausziehen. Wichtig ist, dass du ihn wirklich erst dann herausziehst, wenn er mit Flüssigkeit angesaugt ist, dann lässt er sich leicht entfernen. Ist er noch zu "trocken", kann das Herausziehen unangenehm sein.
  • Mit der Zeit wirst du herausfinden, an welchen Tagen welche Tampongröße die für dich passende Wahl ist, und wie lange der Tampon braucht, um vollgesogen zu sein.
  • Mit einem Tampon kannst du auch schwimmen gehen. Du musst allerdings darauf achten, dass er noch nicht zu vollgesogen ist und solltest ihn nach dem du im Wasser warst, wechseln. Denn wenn er sich mit Wasser voll saugt, kann er das Blut nicht mehr gut aufnehmen.

Finde den Tampon, der zu dir passt. Es gibt Tampons, die nicht in Plastik verpackt sind, wenn es dir wichtig ist, Plastik zu sparen. Es gibt auch Bio Tampons und welche, die ungebleicht sind. Je natürlicher, umso verträglicher sind sie auch für deine Vagina.

Menstruationstasse, Binden & Co
 

Es gibt auch so genannte Soft Tampons. Diese schauen ein wenig so aus, wie herzförmige Schwämmchen. Diese werden beim Einführen leicht zusammengedrückt und mit den Fingern so weit in die Vagina eingeführt, dass du sie nicht mehr spürst. Entfernen kannst du sie auch einfach wieder mit den Fingern. Da sie kein Rückholbändchen haben, ist das manchmal ein bisschen tricky. Beim Hinhocken und leicht Pressen, kommt der Soft Tampon aber etwas weiter vor und ist meist leicht zu entfernen. Generell kann ohnehin nichts in deiner Vagina verloren gehen, da sie abgeschlossen ist.

Diese Soft Tampons können auch beim Geschlechtsverkehr in der Vagina bleiben. Sie sind so gut wie nicht spürbar. Verwendet können sie nur einmal werden. Zum Entsorgen gehören sie auch in den Restmüll.

Vielleicht hast du auch schon von Schwimmtampons gehört? Das sind Tampons, die zusätzlich am Ende (dort wo das Rückholbändchen sitzt) "beschichtet" sind. Diese Schicht bildet eine Barriere, damit möglichst kein oder nur wenig Wasser beim Schwimmen in die Vagina eindringen kann. Herkömmliche Tampons kann man während der Regel auch im Wasser drinnen lassen, damit sie das Regelblut aufsaugen, diese haben jedoch keine Beschichtung am Ende - sie bieten also keine Wasserbarriere. Deshalb müssen sie relativ rasch, nachdem du im Wasser gewesen bist, getauscht werden.

Natur-Menstruationsschwämme

Sie werden wie ein Tampon verwendet, sind allerdings nachhaltiger, da sie wieder verwendet werden können und rein aus natürlichem Material bestehen. Sie fangen das Blut auch innerhalb der Vagina auf und können auch bei Geschlechtsverkehr in der Vagina bleiben.

So verwendest du Menstruationsschwämme

Vor dem ersten Gebrauch werden sie in Essigwasser eingelegt, um den PH Wert zu neutralisieren. Um für dich die richtige Größe zu finden, mach den Schwamm nass und drücke das Wasser aus. So siehst du, wie groß er wirklich ist. Du kannst ihn dann mit einer Schere einfach zurecht schneiden.

Auch Menstruationsschwämme müssen regelmäßig gewechselt werden. Je nach Blutung können sie das Blut zwischen zwei bis sechs Stunden auffangen.

Das Einführen ist ähnlich wie bei einem Tampon. Das Schwämmchen wird mit den Fingern, meist mit dem Mittelfinger, in die Vagina geschoben, ohne es vorher nass zu machen. Entfernen kannst du es dann auch direkt mit den Fingern. Da es kein Rückholbändchen hat, braucht es zu Beginn meist ein bisschen Übung.

Danach wird das Schwämmchen mit Wasser ausgespült. Um wieder einsatzbereit zu sein, muss das Schwämmchen dann wieder in Essigwasser (1 Teil normaler Salatessig und 2 Teile Wasser) über Nacht eingelegt werden. Wichtig! Naturschwämmchen dürfen nicht ausgekocht werden, denn dann gehen sie kaputt.

 

Menstruationstasse

Die Menstruationstasse oder auch Menstruationscup genannt, besteht meist aus medizinischem Silikon. Eine Menstruationstasse ist ein Gefäß, das innerhalb der Vagina das Menstruationsblut auffängt. Sie hat die Form eines Trichters bzw. einer umgedrehten Glocke. Die Tasse wird direkt in die Vagina eingeführt, sie schließt mit den Vaginawänden ab und sammelt das Blut innerhalb der Vagina auf.

Es gibt sie in verschiedenen Größen. Bei den jeweiligen Hersteller*innen findest du Beschreibungen zu den einzelnen Größen, die bei der Entscheidung helfen sollen. Oft gibt es die Wahl zwischen 2 Größen, es spielen mehrere Faktoren bei der Entscheidung für eine Größe mit, z. B. das Alter, die Menstruationsstärke, die Länge der Vagina oder auch ob man schon Kinder bekommen hat. Wichtig ist, dass dein Cup gut passt und sitzt. Sollte dir der Stiel, der unten dran ist, zu lang sein, lässt sich dieser kürzen.

Woran kann man merken, dass die Größe nicht gut passt?
Zeichen dafür können beispielsweise sein, wenn Blut an der Tasse vorbeiläuft, weil sie zu klein ist, wenn sie verrutscht, sie sich nicht komplett entfalten lässt oder wenn Druck bzw. Schmerzen spürbar sind. Auch wenn das Einführen oder Entfernen schwierig ist, kann es daran liegen, dass du eine andere Größe brauchst.

So verwendest du eine Menstruationstasse

Die Tasse ist wiederverwendbar. Während der Regel wird sie ausgeleert und ausgewaschen, bevor du sie wieder einsetzt. Achte darauf, keine Reinigungsmittel zu verwenden, die das Material angreifen können. Wasser ist ausreichend, bzw. gibt es auch spezielle Reinigungsmittel - lies dir am besten in der Gebrauchsanleitung durch, wie es für deine Tasse empfohlen wird.

Vor der ersten Anwendung und nach jeder Regel soll die Tasse auch sterilisiert werden, um sie von Keimen zu befreien. Das geht z. B. indem du sie mehrere Minuten in kochendes Wasser legst. Wie lang genau das für deine Tasse sein soll, steht in der Gebrauchsanleitung. Danach kannst du sie in einem sauberen Behältnis bis zum nächsten Monat aufheben - viele Cups werden schon mit so einem Säckchen oder einer Box zur Aufbewahrung verkauft. Wichtig ist, dass die Tasse erst dann verstaut wird, wenn sie komplett getrocknet ist.

Das klingt vielleicht erstmal kompliziert und als ob man an viele Schritte denken müsste. Mit mehrmaligem Verwenden wird dieser Ablauf nach und nach routinierter. Du kannst all das natürlich auch nochmal in der Gebrauchsanweisung nachlesen.

Für viele klingt das erstmal sehr schräg eine Art Tasse in die Vagina einzuführen und das gesammelte Blut dann auszuleeren. Viele erzählen, dass es für sie Schritt für Schritt total normal geworden ist und sie gar nicht mehr darüber nachdenken. Und für manche passt diese Methode einfach nicht.

Wie lässt sich die Tasse einführen?
Durch ihr Material ist die Tasse biegsam. Vor Einführen klappt man sie zusammen, damit man sie besser in der Vagina platzieren kann. Es gibt viele verschiedene "Falttechniken" - Infos dazu und Abbildungen findest du in der Packungsbeilage. Probier einfach aus, wie der Cup für dich am einfachsten und angenehmsten zu tragen ist.

In der Vagina entfaltet sich die Tasse dann und legt sich an der Vaginawand an. Das Blut kann sich nun in der Tasse sammeln und läuft nicht hinaus. Wichtig ist, dass die Tasse gerade sitzt. Sie sollte so sitzen, dass du sie eigentlich nicht spürst. Die Tasse kann etwas mehr Blut aufnehmen als ein Tampon, je nach Produkt und Stärke der Regel sollte sie spätestens alle 8 Stunden gewechselt werden. Am besten liest du in der Packungsbeilage nach, wie es für deine Tasse empfohlen wird.

Wie lässt sich die Tasse entfernen?
Beim Entfernen ist es wichtig, nicht an der Tasse anzuziehen, sondern sie leicht zusammenzudrücken, damit sie sich vor dem Herausnehmen von den Vaginawänden löst. So lässt sie sich relativ leicht entfernen.

Das Einführen und Entfernen braucht anfangs etwas Übung. Auch dass du einschätzen lernst, wie es sich anfühlt, wenn sie voller wird und du sie ausleeren solltest, braucht Zeit. Wenn die Tasse gut sitzt, sollte sie auch beim Sport und beim Schwimmen halten. Bei Geschlechtsverkehr muss der Cup entfernt werden.

 

Was soll ich verwenden?

Es bleibt jedem Mädchen*jeder Frau selbst überlassen, welchen Hygieneartikel sie für sich auswählt. Viele Mädchen nehmen bei ihren ersten Blutungen Binden oder Menstruationshöschen, da diese besonders einfach anzuwenden sind. Andere finden z. B. Tampons praktischer, da sie in der Vagina getragen werden und man mit ihnen auch schwimmen gehen kann. Du kannst also selber ausprobieren, was dir angenehmer und lieber ist.
 

Wie entsorge ich Binden und Tampons?

Beide solltest du nicht in die Toilette werfen, da diese dann verstopfen kann und es wirklich schlecht für die Umwelt ist. Die richtige Entsorgung ist im Restmüll. In vielen Toiletten gibt es direkt in der Kabine auch eigene Eimer dafür. Gibt es nicht direkt in der Kabine einen Eimer, kannst du deine Hygieneartikel z. B. in Klopapier wickeln und sie im Mülleimer beim Waschbecken entsorgen.

Tampons vor Geschlechtsverkehr

Auch ohne Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, kannst du Tampons verwenden. Das Hymen (auch als Scheiden- oder Jungfernhäutchen bezeichnet) ist sehr dehnbar - durch die Verwendung eines Tampons kann es nicht einreißen. Gerade zum Thema Hymen gibt es auch viele falsche Informationen. Mehr Infos findest du hier:

  • Die Vagina
    Hier findest du weitere Infos zur Vagina und dem Jungfernhäutchen.
     

Das Toxische Schocksyndrom (TSS)

In den Gebrauchsanweisungen und FAQs zu Tampons und Menstruationstassen wird immer wieder auf die Gefahr des Toxischen Schocksyndroms hingewiesen. Dies ist eine äußert seltene, aber ernstzunehmende, durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung. Wenn du dich während deiner Regel plötzlich sehr krank fühlst (hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen, Hautausschlag, u. ä.), dann wende dich an eine*n Ärzt*in und erwähne, dass du gerade deine Regel hast.

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