Bub starrt ängstlich auf Handy

Kettenbriefe - ist was dran?

Kettenbriefe - warum werden sie überhaupt verschickt? Woran kann man Kettenbriefe erkennen? Was tun mit dem Kettenbrief? Mehr dazu findest du hier …

Was sind Kettenbriefe?

Kettenbriefe werden hauptsächlich über Messenger, wie z. B. WhatsApp, verbreitet. Die Empfänger:innen werden aufgefordert, die Nachricht an möglichst viele andere Personen weiterzuschicken. Die Inhalte von Kettenbriefen sind manchmal ganz harmlos (z. B. Sprüche, Glückwünsche) oder witzig. Oft werden aber auch Kettenbriefe verschickt, die den Empfänger:innen Angst machen, die z. B. gruselig sind, Drohungen beinhalten, behaupten, dass ein Unheil eintreten wird, Gruppenzwang ausüben oder auch Fake News verbreiten.

Kettenbriefe gab es auch schon früher, als es das Internet noch nicht gab. Früher wurden Kettenbriefe per Post verschickt und später dann per Mail.

 

Beispiele für Kettenbriefe:

  • Angstmachende Kettenbriefe: z. B.: „Bevor du denkst, dass der Kettenbrief nicht stimmt: du liegst falsch. Der Kettenbrief stimmt. Wenn du diesen Kettenbrief nicht an mindestens 20 Kontakte weiterschickst, wirst du mich heute Nacht um Punkt 24 Uhr in deinem Zimmer/in deinen Elterns Zimmer/bei deinen Freunden, je nach dem wo du schläfst bzw. schlafen wirst, finden. Ich werde in einer Ecke stehen, und dich die ganze Nacht lang beobachten. Ich sehe schrecklich gruselig aus, du wirst fast einen Herzinfarkt bekommen…“. Manchmal werden bei angstmachenden Kettenbriefen dann auch noch „angebliche Beweise“ angeführt, die natürlich auch nicht stimmen wie z. B., dass jemand zu Schaden gekommen ist oder gestorben ist, weil er oder sie den Kettenbrief nicht weitergeschickt hat.
  • Warnung vor angeblichen Gefahren: z. B. „Sag bitte allen deinen Leuten, dass sie den Kontakt Ute Lehr nicht annehmen sollen! Das ist ein Virus (über whatsapp) der zerstört die ganze Festplatte und zieht sich die Daten runter … Bitte weiterleiten“
  • Kettenbriefe, die sozialen Druck machen: „Wenn wir Freund:innen sind, dann schreib meinen Namen in deine Story. Schick das an alle deine Kontakte und schau wer deine echten Freund:innen sind. Und schicke es auch an mich.“ Solche Kettenbriefe zeigen natürlich nicht, wie beliebt man ist, sondern nur, wie viele Freund:innen man hat, die bei Kettenbriefen mitmachen.
  • Kettenbriefe, die vor angeblichen Gebühren für WhatsApp oder der Löschung des Accounts warnen: „In Kürze wird WhatsApp Gebühren für das Verschicken von Nachrichten verlangen (0,01 Cent pro Nachricht). Man kann diese Gebühren nur verhindern, wenn man WhatsApp regelmäßig nutzt. Schicke diese Nachricht an 10 deiner Kontakte, dann wird dein Logo blau und du kannst WhatsApp kostenlos nutzen.“
  • Verbreitung spaßiger Aktionen: „Am Black Friday wollen wir alle mit schwarzer Kleidung in die Schule kommen. Bitte mach mit und unterstütze uns, indem du am Freitag auch schwarze Kleidung trägst.“
  • Sensationsnachrichten mit Link (=Clickbaiting): „Unglaublich! … verschenkt jeder Person einen neuen Laptop. Hier erfährst du wie du zu deinem Laptop kommst (+ Link)“ oder „Sensationell! Zum ersten Mal ist es jemanden gelungen ein Alien zu fotografieren. Sieh dir an, wie die Außerirdischen aussehen (+ Link)“. Die Links in Kettenbriefen solltest du lieber nicht anklicken. Sie könnten eventuell zu Seiten mit betrügerischen oder schädigenden Absichten führen.
  • Kettenbriefe mit Audiodatei: Manche Kettenbriefe werden auch als Audio-Datei verschickt, z.B. in WhatsApp. Eine Computerstimme forderte auf, die Nachricht in kurzer Zeit an andere Personen weiterzuleiten. Folgt man dieser Aufforderung nicht, wird mit einem schlimmen Ereignis gedroht.

 

Warum werden Kettenbriefe verschickt?

Kettenbriefe werden oft erstellt und verschickt, um anderen Angst zu machen. Es kann sein, dass es der oder die Verfasser:in des Kettenbriefs es spaßig findet oder sich vielleicht auch mächtig fühlt, wenn sich jemand wegen des Inhalts ängstigen könnte oder verunsichert sein könnte. Manchmal werden Kettenbriefe aber auch einfach aus Langeweile verfasst. Kettenbriefe können aber auch verschickt werden um Gerüchte, falsche Informationen (Fake News) oder politische Meinungen zu verbreiten. Kettenbriefe mit Links werden oft verschickt, um Daten zu sammeln oder führen zu einer Seite mit schädigender Absicht.

 

Woran kann man Kettenbriefe erkennen?

 Kettenbriefe erkennst du oft daran:

  • Es gibt eine Aufforderung die Nachricht an andere Personen weiterzuleiten.
  • Oft wird ein bestimmter Zeitpunkt oder eine Zeitspanne genannt, bis zu dem die Nachricht weitergeleitet werden muss.
  • Typische Inhalte von Kettenbriefen sind angstmachend, verunsichernd oder gruselig, machen Druck oder versprechen ein tolles Ereignis (z. B. einen Gewinn) bzw. eine Sensation.
  • Oft kann eine Gefahr oder Bedrohung angeblich nur durch das Weiterschicken abgewendet werden.
  • Kettenbriefe sind meistens nicht an eine bestimmte Person gerichtet und eher sehr allgemein formuliert.
  • Kettenbriefe erkennt man im Messenger manchmal auch an den beiden Pfeilen neben der Nachricht, die anzeigen, dass es sich um eine weitergeleitete Nachricht handelt.
  • Kettenbriefe können verdächtige Links oder Rechtschreibfehler beinhalten.

Eine Unterstützung beim Einschätzen bietet dir der Kettenbrief-Chatbot von Safer Internet. Der Kettenbrief-Roboter kann dir bestätigen, ob es sich um einen Kettenbrief und ob es sich um erfundene Behauptungen handelt.

Um den Kettenbrief-Roboter zu nutzen, kannst du die Handynummer 0681 108 094 49 in deinen Kontakten (z. B. unter „Kettenbrief-Roboter“) speichern und den fraglichen Kettenbrief einfach an den Kettenbrief-Roboter weiterleiten. Kurz darauf bekommst du dann die automatische Einschätzung.

 

Wie soll man auf Kettenbriefe reagieren?

Manche Kettenbriefe sind durchaus humorvoll, manchmal werden sie aber dafür eingesetzt, um die Empfänger:innen in Panik zu versetzen. Wie soll man sich verhalten, wenn man einen Kettenbrief bekommt? Kann nicht doch einmal etwas dran sein? Es passiert ja nichts, wenn man den Kettenbrief weiterschickt, oder? Fragen über Fragen. Wir haben Antworten für euch:

 

Tipp

Kettenbrief - Was tun?

  • Schicke die Kettenbriefe nicht weiter. Vor allem dann nicht, wenn sie jemanden Angst machen oder jemanden schaden könnten und du sie schon selbst als unangenehm erlebst.
  • Ein Nicht-Verbreiten hat definitiv keine negativen Folgen!! Denn Kettenbriefe sind immer Falschnachrichten, so genannte Hoaxes. Also eine Falschnachricht, die bewusst in Umlauf gebracht wurde.
  • Schickst du einen Kettenbrief weiter, trägt das möglicherweise dazu bei, dass auch andere unsicher werden oder Angst bekommen.
  • Je schneller sich jemand traut und je mehr sich trauen, die Kette zu unterbrechen, umso eher kann ein nerviger Kettenbrief gestoppt werden.
  • Wenn dir ein Kettenbrief Angst macht oder bei dir ungute Gefühle auslöst, kann es guttun mit jemanden darüber zu reden. Du kannst dich auch gerne in unseren Beratungsangeboten melden.
  • Du könntest auch deine Freund:innen darüber informieren, dass es sich um einen Kettenbrief handelt.
  • Du kannst mit dem Kettenbrief-Chatbot von Safer Internet herausfinden, ob es sich um einen Kettenbrief handelt. Eine weitere Möglichkeit ist, den Text des Kettenbriefes in eine Suchmaschine wie z. B. Google einzugeben. Auch so ist es oft möglich, Falschmeldungen zu entlarven.
  • Auf Links in Kettenbriefen sollte man lieber nicht klicken. Sie können zu Seiten mit Schadsoftware oder zu Seiten, die persönliche Daten ausspähen wollen (=Phishing) führen.
  • Verdächtige Nachrichten, die jemanden schaden könnten, kannst du auch bei der Plattform (z. B. WhatsApp) melden.
  • Willst du über aktuelle Hoaxes, Kettenbriefe, Fake News und Internet-Fallen am Laufenden bleiben, kannst du dich z. B. bei Watchlist Internet oder Mimikama informieren.

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