Burschen küssen sich in einer Bar. Auf der Bar stehen 2 Gläser Rotwein.

Alkohol & Sex

Hier erfährst du, warum die Kombi Alkohol und Sex Probleme machen kann.

Für viele ist ab und zu ein Gläschen Alkohol ein Teil der Lebenskultur. Es kann sein, dass es in solchen Situationen auch zum Sex kommt. Meistens ist das auch kein Problem, z. B. wenn Alkohol in geringen Mengen getrunken wird und jemand schon Erfahrung mit der Wirkung von Alkohol hat. Manchmal kann die Kombi Alkohol und Sex aber auch Probleme machen.

Hat man mit Alkohol mehr Lust auf Sex?

Das ist unterschiedlich. Alkohol kann unter anderem bewirken, dass man weniger Hemmungen hat, sich entspannter und lockerer fühlt oder vielleicht auch weniger kritisch sich selbst gegenüber ist. Diese Wirkungen können dazu beitragen, dass manche mehr Lust auf Sex haben.

Allerdings ist es auch von Person zu Person unterschiedlich, was bei jemandem die Lust auf Sex steigert. Bei vielen Personen führen wohl eher die Umstände dazu, dass sie mehr Lust auf Sex haben. Wenn sie sich gut fühlen, mit jemand Spaß haben oder z. B. wenn der*die andere besonders liebevoll oder zärtlich ist, etwas Besonderes und Schönes zu einem sagt, oder man vielleicht einfach körperlich Lust nach Sex verspürt. Mitunter entstehen diese Umstände scheinbar durch Alkohol, aber frag dich mal, ob es wirklich der Alkohol war, oder nicht einfach das „sich gut mit anderen fühlen“, dass dir Lust gemacht hat. Manchmal verwechselt man das oder glaubt sogar ohne Alkohol wird es nicht so toll. Horch mal in dich rein, vielleicht macht dir ja einfach auch dieses sich mit jemand anderen gut fühlen, Lust auf Sex und das auch ohne Alkohol.

Eine zu große Menge Alkohol kann auch ein Lustkiller sein. Dann kann es auch sein, dass die Stimmung kippt und jemand reizbar, niedergeschlagen oder müde wird.

Körperliche Auswirkungen von Alkohol beim Sex

Alkohol hat unter anderem auch eine betäubende Wirkung. Es kann sein, dass man dadurch weniger empfindet und spürt. Das ist aber nicht bei allen so. Für Personen mit Penis kann es manchmal schwieriger werden, eine Erektion zu bekommen und es kann länger dauern, um zum Orgasmus zu kommen. Bei Personen mit Vagina kann Alkohol eventuell dazu führen, dass ihre Vagina nicht feucht wird. Es kann sein, dass dadurch ein Aufnehmen eines Penis unangenehmer oder schmerzhaft ist.

Auswirkungen auf die Verhütung

Studien haben gezeigt, dass unter Alkoholeinfluss weniger oft verhütet wird, als wenn kein Alkohol getrunken wurde. Unter Alkoholeinfluss ist man weniger kritisch – das kann dazu führen, dass man weniger auf die Verhütung achtet, auch wenn man eine Schwangerschaft und eine Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten verhindern möchte. 

Notfallstipp

Kannst du dich nicht mehr erinnern, ob ihr verhütet habt? Vielleicht gibt es eine Möglichkeit nachzufragen. Im Zweifelsfall kann „die Pille danach“ eine Möglichkeit sein, zu versuchen, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Denk auch an einen Test, ob du dich mit sexuell übertragbaren Krankheiten angesteckt hast. Testmöglichkeiten gibt es z. B. bei den Aids-Hilfen oder medizinischen Labors.

Zu viel Alkohol kann manchmal dazu führen, dass man sich übergeben muss. Falls du regelmäßig mit der Antibabypille verhütest, ist es wichtig zu wissen, dass Erbrechen oder Durchfall innerhalb von 4 Stunden nach der Pilleneinnahme dazu führt, dass der Verhütungsschutz nicht mehr voll gegeben ist. Je nach Pillenart ist es möglich innerhalb von 4 Stunden (bei der Minipille) oder 12 Stunden, die nächste Pille nachzunehmen, damit der Verhütungsschutz erhalten bleibt. Infos dazu findest du auch in der Gebrauchsanweisung der Pille. Wenn die 4 oder 12 Stunden schon überschritten sind, solltest du für den restlichen Zeitraum der Pilleneinnahme bis zum nächsten Zyklus, zusätzlich etwa mit Kondom verhüten.

 

Achte auf deine Grenzen

Alkohol kann bewirken, dass jemand beim Sex enthemmter wird, vielleicht bekommt jemand dann weniger mit, was der*die andere mag oder geht weniger auf den*die  Partner*in ein. Damit steigt auch die Gefahr, dass es zu aggressivem Verhalten oder sexuellen Grenzverletzungen kommt. Auch im angetrunkenen Zustand gilt, wie auch sonst: Erlaubt ist nur was beide wollen und wozu beide zugestimmt haben - das nennt man auch Konsens. Schweigen ist keine Zustimmung. Eine sehr stark alkoholisierte Person kann nicht im Sinne von Konsens zustimmen. Nützt jemand anderer das aus, macht er*sie sich strafbar. 

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