Spermien unter dem Mikroskop

Sperma

Was ist Sperma? Wie sieht es aus? Wie lange überleben Spermien? Wann kommt der erste Samenerguss?

Was ist Sperma?

Vereinfacht könnte man sagen, es ist das, was beim männlichen Orgasmus aus dem Penis herausrinnt. Sperma (= Ejakulat) besteht dabei aus Spermien und Spermienflüssigkeit. Die Spermien braucht es, wenn es zu einer Schwangerschaft kommen soll. Denn sie können eine weibliche Eizelle befruchten.
Die Spermien werden im Hoden gebildet und im Nebenhoden gelagert, wo sie sich noch weiterentwickeln. Wenn sie "gebraucht" werden, werden sie mit Flüssigkeit aus den Samenblasen und der Prostata in die Harnröhre transportiert.

 

Wie sieht Sperma aus?

Die Farbe von Sperma kann von eher transparent, also durchsichtig bis weißlich sein und hängt auch mit den Spermien zusammen. Die ersten Samenergüsse sehen eher transparent, weißlich aus, da noch wenig Samenzellen enthalten sind. Später, wenn aufgrund der körperlichen Entwicklung immer mehr Samenzellen produziert werden, bekommt das Sperma eine eher milchig trübe bis gelbliche Farbe.

Die Farbe sieht auch nicht bei ein und derselben Person jedes Mal gleich aus. Wenn man sich öfters selbst befriedigt, wird der Erguss eher heller, transparent und dünnflüssiger sein. Hat man länger keinen Samenerguss wird er eher undurchsichtig weiß bis gelblich und dickflüssiger.

Der Samenerguss kann entweder ruckweise herausspritzen oder aber auch herausfließen, je nach Erregung und Stärke des Orgasmus. Anschließend kann auch noch Sperma für ein paar Minuten nachtröpfeln. Nach einem Samenerguss braucht der Penis eine gewisse Zeit, bis er wieder steif werden kann. Das kann einige Minuten bis einige Stunden dauern. In Pornoclips sieht es so aus, als würde das Sperma beim Orgasmus wild aus dem Penis spritzen. Hier wird auch mit künstlichem Sperma nachgeholfen und durch aufgeklebte Leitungen herausgepumpt, so wie es die Regie gerne sehen mag.
 

Wie ist das mit der Menge?

Die durchschnittliche Menge eines Samenergusses entspricht ungefähr der Menge eines Teelöffels, es kann aber auch mehr oder weniger sein.
Wenn man sich oft selbst befriedigt, wird die Menge vorübergehend weniger; nach einer längeren Pause wird die Menge wieder mehr. Sperma wird das ganze Leben vom Körper immer wieder nachproduziert - es kann also nie "ausgehen".

Pornoclips zeigen manchmal deutlich mehr Spermamenge, als tatsächlich aus dem Penis kommt. Wie schon weiter oben beschrieben, wird hier viel getrickst, damit es genauso abläuft, wie es das Drehbuch vorsieht. Durch künstlich aufgeklebte Samenleitungen kann hier genauso viel herausgepumpt werden, wie man mag ;-)
 

Wie lange überleben Spermien?

Wie lange Spermien überleben, hängt von der Umgebung ab, in der sie sich befinden. Die Frage ist oft interessant, wenn man sich fragt, ob es zu einer Schwangerschaft kommen kann.

Im Körper der Frau: bis zu 5 Tage
In einem Kondom: einige Stunden
Im Mund: bis zu einigen Stunden
Im Badewasser, warmen Duschwasser oder Schwimmbad: einige Sekunden
In einem aufsaugenden Stoff (z. B. Unterwäsche): bis zu einigen Minuten
An der Luft/auf der Haut: hängt von der Menge ab. Je geringer die Menge, desto schneller trocknet die Flüssigkeit und die Spermien sterben ab. Wenn du Sperma mit einem Tuch von der Haut abwischst, sind alle Spermien auf der Haut nach wenigen Minuten abgestorben. Bei einer größeren Menge Sperma dauert es länger, bis es trocknet und die Spermien absterben.

 

Wie schmeckt Sperma?

Das ist von Mann zu Mann unterschiedlich. Oft ein wenig salzig, leicht säuerlich, cremig. Ob die Ernährung den Geschmack beeinflussen kann, ist noch nicht eindeutig erforscht.

Durch Schlucken von Sperma kann man nicht schwanger werden. Manche Geschlechtskrankheiten können aber auch übertragen werden, wenn Sperma in die Mundhöhle gelangt. Z.B. bei HIV/AIDS besteht ein gewisses Übertragungsrisiko durch kleine, manchmal nicht sichtbare, Wunden in der Mundhöhle. Auch ein kleines Übertragungsrisiko bei intakter Mundschleimhaut wird nicht ausgeschlossen.

 

Der erste Samenerguss

Die meisten Jungs haben ihren ersten Samenerguss zwischen elf und 16 Jahren. Manche Jungs haben ihn früher, manche später; den Zeitpunkt kann man selbst nicht beeinflussen.

Der erste Samenerguss kommt meist unerwartet, ohne Vorzeichen, oft nachts als so genannter "feuchter Traum": Man bemerkt, dass Unterhose, Pyjama oder Leintuch feucht ist und erinnert sich vielleicht daran, etwas Angenehmes oder sexuell Erregendes geträumt zu haben. Der erste Samenerguss kann aber auch bei der Selbstbefriedigung oder beim Sex auftreten.

Wie der erste Samenerguss erlebt wird, ist total unterschiedlich. Manche Jungs freuen sich, dass es soweit ist, sind glücklich und stolz. Viele sind auch neugierig und wollen mehr über die damit verbundenen Lustgefühle, ihren Körper oder ihre Sexualität herausfinden. Oft beginnt dann eine Phase, in der man viel ausprobiert, sich öfter selbst befriedigt oder mehr sexuelle Phantasien hat.

Es kann auch sein, dass man ein wenig verunsichert ist, z. B. wenn man sich fragt, was die Eltern denken, wenn sie die Spermaspuren bemerken. Du kannst aber davon ausgehen, dass deine Eltern wegen deinem Alter damit rechnen, dass du irgendwann Samenergüsse haben wirst und sie Spuren hinterlassen. Die Spuren sind völlig normal. Es ist kein Grund sich zu schämen oder die Bettwäsche zu verstecken. Falls es dir trotzdem unangenehm ist, kannst du ja die Bettwäsche selbst wechseln, die Eltern werden die Schmutzwäsche ja wohl kaum genau untersuchen. Ob du mit jemanden (Freund*innen, Eltern) darüber reden magst, dass es bei dir soweit ist, bleibt dir überlassen.

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