Mädchen liegt mit Herzpolster traurig auf dem Bett

Unglücklich verliebt

Man verliebt sich, aber der*die andere möchte nichts von einem wissen. Viele kennen dieses Gefühl. Macht es noch Sinn sich weiter zu bemühen und es weiter zu versuchen? Antworten findest du hier.

Wenn die eigenen Gefühle nicht erwidert werden, dann tut das ganz schön weh und es braucht einige Zeit, bis man darüber hinwegkommt.

In wen man sich wann verliebt, kann man nicht beeinflussen. Das passiert einfach. Die Liebe nimmt dabei leider keine Rücksicht darauf, ob das Verliebtsein auf beiden Seiten besteht. Oft werden die Gefühle zwar von der*dem anderen erwidert, aber das ist nicht immer so. Unglücklich-Verliebt-Sein oder auch mal eine Abfuhr zu bekommen, gehört irgendwie auch zur Liebe dazu, auch wenn es echt schmerzen kann.

Manchmal möchte man es vielleicht selbst nicht wahrhaben, dass es keine Chance gibt. Allerdings kann man Gefühle nicht erzwingen. Bleibt man dann weiter dran, verlängert sich auch die Zeit, in der es einem nicht gut geht.

In welchen Situationen macht es denn nun Sinn, sich weiter zu bemühen und wann eher nicht? Wir haben versucht, ein bisschen Klarheit für unterschiedliche Situationen zu schaffen.

Tipp

Wann kann das Bemühen Sinn machen?

Wann lohnt es sich, sich noch weiter um den Schwarm zu bemühen? Du könntest dir überlegen, warum du glaubst, dass dein Schwarm dich nicht mag. Je mehr man sich dabei auf Spekulationen einlässt, umso eher kann es sich lohnen, noch weiter zu versuchen, an ihn*sie „heranzukommen“.

  • Du hast deinen Schwarm bisher aus der Ferne "angehimmelt" und mit ihm*ihr eigentlich noch nicht wirklich Kontakt gehabt. Da er*sie selbst dich aber nicht anspricht, dich in Instagram & Co. ignoriert oder dich über WhatsApp nicht kontaktiert, denkst du, dass er*sie dich nicht mag. Ohne dass du die Person, in die du verliebt bist, auf dich aufmerksam gemacht hast, kannst du nicht sicher wissen, was sie über dich denkt! Vielleicht gelingt es dir ja, all deinen Mut zusammen zu nehmen und einfach einmal "Hallo" zu sagen, oder nach dem Namen zu fragen. Du könntest auch eine Anfrage zum Befreunden oder Folgen in sozialen Netzwerken schicken.
  • Dein Schwarm macht Sprüche über dich. Bei genauer Betrachtung melden dir vielleicht deine Freund*innen zurück, dass sie nicht das Gefühl haben, dass die Sprüche böse gemeint sind. Gerade Burschen* aber auch Mädchen*, die schüchtern oder unsicher und verliebt sind, sehen oft das gegenseitige Ärgern als einzige Möglichkeit, an den Schwarm heranzukommen. Vielleicht hast du schon mal den Spruch gehört: "Was sich liebt, das neckt sich." Gerade auch im Sommer im Schwimmbad z. B., wenn jemand einen immer wieder versucht mit Wasser zu bespritzen oder unterzutauchen, muss das nicht böse gemeint sein. Es kann auch ein Versuch sein, Kontakt zu dir zu suchen. Wenn das bei deinem Schwarm der Fall ist, dann kann es helfen, eine Außenperspektive dazuzuholen. Frage dazu z. B. auch deine Freund*innen, wie die Sprüche bei ihnen ankommen. Sind sie vielleicht einfach lustig gemeint oder ist da jemand wirklich fies?
  • Von irgendjemanden, den*die du nicht einmal wirklich gut kennst, hörst du, dass dein Schwarm nichts mit dir zu tun haben möchte. Darauf solltest du dich nicht verlassen. Finde selbst heraus, ob das überhaupt stimmt.
  • Dein Schwarm schaut dich immer wieder an, liked fast alle deine Fotos in Instagram, fragt dich aber nicht, ob du mit ihm*ihr zusammen sein möchtest oder ob ihr mal was unternehmen wollt. Es gibt keine Regeln, wer den ersten Schritt machen muss. Oft geistert noch herum, dass Burschen* den ersten Schritt machen müssen. Doch jeder Mensch kann unsicher sein und sich dann nicht trauen, den ersten Schritt zu machen. Wenn du also das Gefühl hast, dass dich dein Schwarm mag, dann trau dich ruhig und mach den ersten Schritt.

In diesen Situationen kann es sich durchaus lohnen, sich um seinen Schwarm zu bemühen, allerdings gibt es auch einige Situationen, in denen weiteres Bemühen keinen Sinn hat.

Tipp

Wann ist es besser loszulassen?

Es gibt aber auch Situationen, wo es für einen selbst hilfreicher ist, sich nicht weiter zu bemühen, um sich nicht weiter damit zu verletzen. 

  • Der Bursch* oder das Mädchen*, in den*das du verliebt bist, hat dir selbst gesagt, dass er*sie nicht mit dir zusammen sein möchte. Das ist hart, und dennoch weißt du damit jetzt, woran du bist. Und diese Klarheit ist für ein Abschließen und Verarbeiten hilfreich.
  • "Man muss es nur immer wieder probieren, irgendwann klappt es schon." Leider funktioniert das in der Liebe nicht so. Wenn man einmal oder vielleicht sogar schon mehrmals von derselben Person eine Abfuhr bekommen hat, dann ist es auch wichtig zu akzeptieren, dass diese Person nicht mit einem zusammen sein möchte. Gefühle lassen sich nicht einfach "herbeiholen"! Vielleicht hat sich auch schon einmal jemand in dich verliebt, ohne dass du die Gefühle erwidert hast. Wenn du dich in die Situation hineinversetzt, dann wird dir vielleicht selbst bewusster, dass auch häufiges Fragen keinen Effekt hat, außer, dass man der Person wahrscheinlich irgendwann auf die Nerven geht.
  • Wenn die Person vergeben ist und zu ihrem*ihrer Partner*in steht, dann macht es keinen Sinn, es weiter zu versuchen.
  • Verliebt in den*die Freund*in deines besten Freundes*deiner besten Freundin: Wenn dir die Freundschaft wichtig ist und du sie nicht aufs Spiel setzen möchtest, dann ist es keine gute Idee weiter dranzubleiben.  
  • Dein Schwarm ist ein*e Prominente*r, den*die du nur aus der Ferne kennst.

Das waren jetzt nur einige Beispiele, wann es noch Sinn machen könnte, sich um seinen Schwarm zu bemühen bzw. wann man sich nur mehr selbst damit verletzt. Hier findest du noch einige weitere Tipps, wie du herausfinden könntest, ob dich dein Schwarm mag.

Was aber, wenn klar ist, dass der*die in den*die du dich verliebt hast, wirklich nicht mit dir zusammen sein möchte? Die Gefühle gehen dann ja nicht von einem Tag auf den anderen weg. Man ist enttäuscht und verletzt. Diese Tipps können dir helfen, nach und nach immer mehr Abstand zu bekommen.

Tipp

Keine Chance - was tun?

  • Der erste Schritt, um wieder mehr Abstand zu bekommen, ist zu akzeptieren, dass es keine Chance gibt. Klingt komisch, ist aber tatsächlich so. Beobachte dich selbst: Wenn du immer noch hoffst, kann es dir auch nicht wirklich bessergehen, denn dann passiert die Verletzung immer wieder aufs Neue. Die Hoffnungen führen ja immer wieder zu neuen Enttäuschungen. Schreib dir vielleicht einmal zusammen, warum du eigentlich zu dem Entschluss gekommen bist, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Und wenn du einen Tag hast, an dem du merkst, dass du doch wieder überlegst, ob es nicht doch klappen könnte, nimmst du dir den Zettel her. Manchmal hilft beim Akzeptieren auch, wenn du Vertrauenspersonen nach deren Einschätzung fragst. Dabei ist es aber wichtig, dass sie dir eine ehrliche Rückmeldung geben, auch wenn es vielleicht nicht die erhoffte Rückmeldung ist. 
  • Gestalte deinen Tag aktiv. Gerade wenn man unglücklich verliebt ist, neigt man dazu, inaktiv herumzusitzen und in Gedanken zu schwelgen oder auch dem Schwarm im Netz hinterher zu surfen. Du bestimmst, was für dich in der Situation hilfreich ist. Traurig zu sein und sich gedanklich zur Verarbeitung mit der Situation zu beschäftigen, das ist ganz menschlich. Wenn du aber merkst, dass du nur mehr in Gedanken dort bist und gar nichts anderes mehr Platz hat, ist das vermutlich nicht wirklich hilfreich. Spür in dich hinein, was dir guttun würde und worauf du Lust hast. Den Fokus auch wieder auf anderes zu lenken, kann helfen Kraft zu tanken und dir auch mal eine innere Auszeit vom Liebeskummer verschaffen. Vielleicht möchtest du ja etwas unternehmen, dich mit Freund*innen treffen, zeichnen, schreiben, Sport machen,... So können Situationen entstehen, die dir ein Lächeln auf die Lippen zaubern und vielleicht lernst du auch neue Leute kennen. Jeden Tag kann dann die unglückliche Liebe Stück für Stück ein kleines bisschen weniger präsent werden und heilen. 
  • Gerade Sport ist auch eine hilfreiche Möglichkeit. Durch das Auspowern werden körpereigene Glückshormone ausgeschüttet und auch das Selbstbewusstsein wird gestärkt.
  • Wenn du bereit dazu bist, gehe offen auf Menschen zu, die du noch nicht kennst. Neue Leute kennenzulernen und Dinge zu unternehmen, die dir Spaß machen, können auch helfen, dass auch anderes Platz haben kann, außer der erlebten Enttäuschung. Neue Bekanntschaften knüpfen kannst du auf ganz vielfältige Weise, z. B. im Schwimmbad, in Vereinen, im Kino, auf Sportplätzen, Konzerten usw.

Nicht immer ist die Entscheidung, ob es noch Sinn macht, sich zu bemühen so klar. Du kannst dich jederzeit bei uns in den Beratungskanälen melden, wenn du über dein Unglücklich-Verliebt-Sein reden möchtest. Auch beim Verarbeiten von Liebeskummer kann das Darüber-Sprechen echt erleichternd sein. Wir sind gerne da für dich. 

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