Mädchen sitzt am Boden mit Kopfhörern auf

Hilfe - Ich steh' auf andere Musik

Was, wenn man nicht dieselbe Musik mag, die in der Klasse oder im Freundeskreis angesagt ist? Hier kannst du dir Tipps und Infos holen.


Musik ist ebenso wie Mode eine Geschmacksentscheidung, die nicht unbedingt bewusst, sondern eher nach Gefühl getroffen wird. "Geschmäcker sind verschieden" - diesen Spruch kennt fast jeder. Und eigentlich ist das ja auch gut so. Das Leben wäre ziemlich langweilig, wenn sich alle Leute gleich anziehen würden, die gleichen Hobbys hätten und auf die gleichen Hits stünden, oder? Plattenfirmen würden nur mehr ähnliche Lieder produzieren, und man hätte sich wahrscheinlich relativ schnell daran satt gehört. Es kann und darf also durchaus sein, dass man einen Musiktrend nicht mitmacht. Denn gerade diese Verschiedenheit peppt den Alltag auf und ermöglicht Abwechslung.

Verschiedenheit bedeutet also Abwechslung bzw. Individualität, Gemeinsamkeiten hingegen können verbindend wirken. Wenn viele oder fast alle Schüler einer Klasse die gleichen Interpreten gut finden, kann das ein unangenehmes Gefühl bei denjenigen auslösen, die lieber etwas anderes hören. Es fällt dann z. B. schwer, in Pausengesprächen über den Sänger mitzureden oder zu verstehen, was die anderen gerade an der Band gut finden. Es können sich Grüppchen von Leuten mit ähnlichem Musikgeschmack bilden.

Aber keine Panik: Nur weil du andere Musik hörst, muss das nicht bedeuten, das es keine gemeinsamen Gesprächsthemen mit deinen Schulkollegen gibt. Vielleicht habt ihr ähnliche Hobbys oder es gibt andere, denen dein favorisierter Musikstil (insgeheim) auch gefällt. Viele Freundeskreise und Klassen sind generell tolerant und verschiedene Stile können nebeneinander bestehen.
 

Spotify, Facebook und Co.

Heutzutage bekommen die anderen den eigenen Musikgeschmack so einfach mit, wie noch nie. Beispielsweise kann man auf Facebook teilen, welche Songs man sich gerade anhört. So sind Freunde und Mitschüler über den eigenen Geschmack ziemlich genau informiert. Ebenso sind z. B. auf Spotify die eigenen Playlists auch für andere sichtbar, wenn man es nicht bewusst umstellt.

Du kannst selbst entscheiden und beeinflussen, wie sehr du das zulässt. Facebook bietet beispielsweise die Möglichkeit, einzustellen, für wen bestimmte Beiträge sichtbar sind. Bei Spotify lässt sich ausschalten, dass deine gespielten Tracks auf Facebook angezeigt werden (Achtung, in der Standardeinstellung erscheinen alle gehörten Lieder auf Facebook) bzw. in Spotify direkt sichtbar sind.

Tipp

Persönlicher Umgang in der Klasse oder im Freundeskreis

  • Sagen, wie es ist: Wenn du den anderen sagen magst, dass du eigentlich lieber etwas ganz anderes hörst, als in deiner Klasse/deinem Freundeskreis Trend ist, kannst dir mit ihnen dann auch einen Deal ausmachen, wie etwa: "Ich lasse euch hören, was ihr mögt, dafür lasst ihr bitte auch mich die Musik hören, die mir gefällt."
  • So tun als ob: Wenn es dir unangenehm ist und du lieber so tust, als ob du einen ähnlichen Musikgeschmack hättest, ist das ok. Man muss nicht immer alles sagen und kann Dinge auch mal für sich behalten.

Zum eigenen Stil stehen

Einen großen Vorteil hat es, wenn du offen über deinen Geschmack redest: du brauchst dich nicht verstellen! Wenn du es schaffst, authentisch und selbstbewusst zu deinem Stil zu stehen, dann wird die Verschiedenheit im Gegensatz zu deinen Mitschülern wahrscheinlich relativ schnell kein Thema mehr sein. Denn Angriffsfläche bietest du den anderen am ehesten dann, wenn sie merken, dass du unsicher bist oder dich sogar genierst. Auch wenn es oft nicht ganz so einfach ist, lohnt es sich, selbstbewusst zu seinem Geschmack zu stehen und auf Ärgereien gar nicht groß zu reagieren. Eine Möglichkeit ist auch, etwas Lustiges darauf zu erwidern, im Sinne von: "Ich bin ja kein Fisch, wieso sollte ich mit dem Strom schwimmen?".
 

Blöde Sprüche

Es kann auch passieren, dass man mit unguten Kommentaren konfrontiert wird, weil man sich im (Musik-)Geschmack von den anderen unterscheidet. Die Reaktion darauf kann mitbeeinflussen, ob die blöden Sprüche weiterhin kommen.

Tipp

  • Versuche, dich nicht verunsichern zu lassen. Wenn du knallrot wirst, spornt das die anderen eher an, weiterzumachen, weil sie merken, dass es dir peinlich ist.
  • Probiere stattdessen, selbstbewusst darauf zu reagieren. Sätze, wie etwa: "Ja, es ist nun einmal so, dass ich gerne ... höre und das werde ich auch nicht ändern." zeigen, dass du zu deinem Geschmack stehst und lassen wenig Platz für weitere blöde Sprüche übrig.
  • Zuhause vor dem Spiegel kannst du üben, wie du solche Erwiderungen selbstbewusst vermittelst. Hört sich zwar komisch an, gibt dir aber Sicherheit!
  • Achte dabei auch auf eine aufrechte Körperhaltung und dass dein Blick nach vorne gerichtet ist. Wenn man Personen direkt in die Augen sieht, fällt es ihnen oftmals schwerer, auf einen los zu gehen.

Toleranz auf beiden Seiten

Versuche jedoch nicht, andere von "deinem" Musikstil zu überzeugen. Geschmäcker sind persönliche Vorlieben, die sich von außen nicht gern beeinflussen lassen. Genauso wie du ein Recht darauf hast, zu hören was du möchtest, haben das die anderen auch.

Tipp

Neues kennenlernen

Du könntest mit deinem Klassenvorstand sprechen: Möglicherweise ist Zeit vorhanden, das Thema Musiktrends in der Klasse zu besprechen und die derzeitigen Lieblingslieder von euch Schülern anzuhören. So finden sich vielleicht auch noch andere, denen die jeweilige Musik gefällt.

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