Sich organisieren
Viele haben große Erwartungen an das Studium, freuen sich auf das Studentenleben, darauf neue Kontakte zu knüpfen und endlich lernen zu dürfen, was einen wirklich interessiert.
Manchmal wird diese Freude über den neuen Lebensabschnitt recht schnell wieder gedämpft. Das hohe Maß an Eigenverantwortung und die oft undurchsichtigen Strukturen der Unis, können im ersten Moment auch überfordern.
Aber keine Panik! Mit der Zeit bekommt man meist einen immer besseren Durchblick und lernt nach und nach sich selbst zu organisieren.
Die ersten Schritte - Der Semesterplan
Der Semesterplan, also der Plan über die Vorlesungen, Übungen oder Seminare, die du besuchen kannst bzw. sollst, ist je nach Studienrichtung mehr oder weniger fest vorgeschrieben. Bei vielen Studien ist es so, dass du, gegensätzlich zum Stundenplan in der Schule, relativ frei entscheiden kannst, welche Lehrveranstaltungen du in diesem Semester besuchst. Meist müssen diese Lehrveranstaltungen (kurz: LV) gewissen Teilgebieten des Studienfachs zugeordnet sein.
Tipp
Einen Überblick, über die LV die du in deinem Studium absolvieren musst, gibt dir der Studienplan oder das sogenannte Curriculum, die du auf den Webpages der Universitäten bzw. der jeweiligen Fakultäten (z. B. Fakultät der Mathematik oder Fakultät der Sozialwissenschaften) findest.
Bereits das Zusammensuchen der LV für das 1. Semester kann, trotz ausgiebigen Studierens des Studienplans, zu einer echten Herausforderung werden. Viele Unis haben deshalb spezielle Angebote für Studienanfänger, z. B. sogenannte "Erstsemestrigen-Tutorien". Dort erhält man Unterstützung von höher semestrigen Studierenden und kann offene Fragen klären bzw. sich oftmals wichtige "Insidertipps" holen.
Tipp
Bei fast allen Studienrichtungen gibt es eine sogenannte Studienvertretung (Stv) oder Fachschaft. Oftmals verfügen diese über eine eigene Webpage auf der man viele Infos zum Studium findet oder sich in Foren mit anderen Studierenden derselben Studienrichtung austauschen kann!
Die ersten Vorlesungen
Gespannt wartet man im Hörsaal (so man ihn rechtzeitig gefunden hat! - die ersten Male besser einen Zeitpuffer mit einplanen und vorher auf der Webpage der Uni nachschauen, ob es einen Hörsaalplan gibt) auf den ersten Vortrag des Professors/der Professorin und kommt gleich einmal ins Schwitzen. Die Sprechgeschwindigkeit ist hoch, das zeitgleiche Mitschreiben noch nicht perfektioniert und Unmengen an wissenschaftlichen Fachausdrücken erschweren das Verständnis?
So kann, muss es aber natürlich nicht sein! Wenn es aber so ist, sollte man sich dadurch nicht zu sehr verunsichern lassen. Kommt man beim Mitschreiben nicht mit, kann ein Diktiergerät oder die Sprachaufnahmefunktion des Handys Abhilfe schaffen. Aber Achtung: Nicht alle Vortragenden möchten aufgenommen werden! Im Zweifelsfall nachfragen!
Und beim Verstehen der "Wissenschaftssprache" ist es wie beim Lernen jeder anderen Sprache auch: Unbekannte Begriffe einfach nachschlagen oder googeln. Den meisten Fachausdrücken begegnest du im Laufe deines Studiums immer wieder und wieder und du wirst sie vermutlich bald ganz selbstverständlich in deinen eigenen Wortschatz aufnehmen.
Die ersten Prüfungen
Meist stehen die ersten Prüfungen gegen Ende des Semesters an. Anders als in der Schule gibt es mehrere Prüfungstermine und du kannst selbst entscheiden, ob du die Prüfung gleich beim ersten Termin machst oder lieber auf einen späteren Termin (meist gibt es einen zweiten und dritten Termin nach den Ferien) ausweichst. Gerade wenn man viele LV in dem Semester besucht hat, kann es sinnvoll sein, die Prüfungen auf vor und nach den Ferien aufzuteilen, denn oftmals sind die zu lernenden Stoffmengen beachtlich.
Der Umfang des Lernstoffes erfordert manchmal eine Umstellung der gewohnten Lernstrategien. Hat man beispielsweise in der Oberstufe das Biologieheft am letzten Drücker in der Nacht vor der Prüfung durchgeackert, muss man jetzt schon drei Wochen vor der Prüfung anfangen den 300 Seiten-Wälzer zu lesen.
Hatte man in der Schule die Strategie auswendig zu lernen, wird sich auch daran etwas verändern müssen, denn bei den Stoffmengen ist stures Auswendiglernen nicht mehr möglich. Aber keine Sorge, du wirst lernen zu lernen bzw. deine Lernstrategien zu optimieren! Solltest du nach einiger Zeit in diesem Bereich noch Schwierigkeiten haben, kann die psychologische Studentenberatung helfen (weitere Infos findest du am Ende des Artikels).
Kontakte knüpfen
Auf den Universitäten sind so viele Studierende unterwegs und doch ist es gerade in manchen Studienrichtungen nicht so einfach Kontakte zu knüpfen, gerade eben weil es so viele Studierende gibt. Sich mit anderen auszutauschen, Informationen zu teilen oder Lernpartner/innen zur Prüfungsvorbereitung zu finden, kann aber überaus hilfreich sein. Hab also keine Scheu andere Studierende einfach anzusprechen. Eine gute Möglichkeit bieten die bereits erwähnten Infoveranstaltungen für Erstsemestrige oder auch die Zeit im Hörsaal, die man mit Warten auf den/die Vortragende/n verbringt!
Wir wünschen dir einen guten Start ins Studium!
Wir hoffen, wir konnten dir mit diesen Infos schon einen kleinen Einblick in die StudentInnen-Welt geben und wünschen dir einen entspannten Start ins Studium! Weiterführende Infos und auf Studierende spezialisierte Beratung bekommst du hier:
- Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft
In vielen Belangen eine wichtige Anlaufstelle (unabhängig von der Studienrichtung) ist die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (kurz ÖH). Auf ihrer Webpage findest du sämtliche Infos zum Studieren ganz allgemein aber auch zu Themen wie Wohnen (Studentenheime, etc.), Arbeiten (Zuverdienstgrenzen bei Stipendien,?) oder Soziales und Geld (Studienbeihilfe, Wohnbeihilfe, usw.)
Außerdem bietet die ÖH Beratung in vielen Bereichen an (u.a. auch studienrechtliche Beratung).
- Psychologische Studierendenberatung
Eine weitere wichtige Anlaufstelle ist die Psychologische Studentenberatung. Dort bekommst du Unterstützung zu Studienbeginn, aber auch später, wenn im Laufe deines Studiums mit persönlichen oder studentischen Problemen zu kämpfen hast.