Junge sitzt traurig am Fenster

Traurig - einige Hilfen für dich

Der Tod einer geliebten Person schmerzt und macht oft sehr traurig. Hier findest du einige Tipps, wie du mit der Trauer umgehen und sie bewältigen kannst…

Der Tod und Verlust von geliebten Personen gehört zu den schmerzhaftesten Erlebnissen, die uns im Laufe des Lebens begegnen. Eine besondere Person ist plötzlich nicht mehr da, man kann mit ihr nicht mehr lachen, sie um ihre Meinung fragen oder etwas gemeinsam unternehmen. Nach und nach wird einem*einer vielleicht bewusst, wie sehr die Nähe und Vertrautheit zu dieser Person im Alltag fehlen.

Der Tod eines Menschen macht uns oft ohnmächtig und wir merken, dass wir nichts tun können, um den Verlust abzuwenden und fühlen uns eventuell hilflos. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn neben diesen Gefühlen von Trauer und Ohnmacht auch noch andere heftige Gefühle auftauchen. Neben Wut (z. B. „Es ist ungerecht, dass die Person sterben musste.“), Schuldgefühlen (z. B. „Warum haben wir so oft gestritten?“), Angst (z. B. „Könnte noch eine andere Person bald sterben?“), können auch Einsamkeit, Leere oder Verzweiflung, aber auch Liebe auftauchen.

Tipp

Wie viel Trauer ist normal?

Trauer ist etwas sehr Persönliches und jeder Mensch empfindet sie anders. Manche Menschen verspüren die Trauer sehr intensiv und über einen langen Zeitraum hinweg, andere in bestimmten Momenten, in denen sie sich an die verstorbene Person erinnern und manche Menschen verspüren wenig Trauer. Alle diese unterschiedlichen Formen von Trauer sind normal. Manche durchleben gewisse Trauerphasen, andere nicht, und jede:r darf so trauern wie es für ihn:sie passt.

Bei langfristig bestehenden Schwierigkeiten in der Schule, im Beruf oder im Kontakt mit Freund*innen oder bei längerem Auftreten von psychischen Symptomen wie Angst, Alkoholsucht, Suizidgedanken, Schlafstörungen etc., kann es helfen sich professionelle Unterstützung bei der Verarbeitung der Trauer zu holen, z. B. bei Psychotherapeut:innen, Trauerbegleiter:innen, klinischen Psycholog:innen…

Wie kann man mit der Trauer umgehen?

Die Trauer mit anderen teilen

Der Verlust eines Menschen bedeutet für viele, dass jemand nicht mehr da ist, dem:der man sich nahe gefühlt hat. Da kann es dann gut tun, die Nähe zu anderen Personen zu spüren. Du könntest dir überlegen, wer sich von deinen Freund:innen gut eignen könnte, um ihm:ihr von deinem Verlust und was er für dich bedeutet zu erzählen. Oft ist es schon ein bisschen erleichternd, wenn einfach jemand da ist, der:die zuhört und du das Gefühl bekommst, es gibt jemand, der:die nachempfinden kann, wie es dir im Moment geht.

Ein gemeinsames Beisammensein mit Familienangehörigen und Bekannten der verstorbenen Person kann einem:r auch ein tröstendes Gefühl der Verbundenheit vermitteln. Gibt es mehrere Freund:innen, die die verstorbene Person kannten, kann manchmal auch eine gemeinsame Abschiedsfeier eine Möglichkeit sein, die Trauer mit anderen zu teilen. Vielleicht passt es dabei auch, sich gegenseitig Erinnerungen an den:die Verstorbene:n zu erzählen, sich Fotos und Videos anzusehen oder einfach zusammen zu sein und dabei die Lieblingsmusik des:der Verstorbenen laufen zu lassen. 

Findest du keine passende Person in deinem Umfeld, mit der du deine Trauer teilen kannst, können vielleicht Trauergruppen oder Trauerbegleitung in deiner Umgebung, z. B. von Rainbows, eine Möglichkeit sein, die Trauer mit anderen zu teilen.

Die Trauer zum Ausdruck bringen

Trauer ist für viele Menschen mit starken Gefühlen verbunden. Es kann einem:r selbst gut tun, einen Weg zu finden, diese Gefühle auszudrücken, z. B. indem man seine Gedanken und Gefühle aufschreibt oder sie durch Malen zum Ausdruck bringt.
Nicht immer ist es leicht, seine Trauer in Worte zu fassen. Trauer macht uns oft sprachlos und man hat vielleicht das Gefühl alle Worte, die einem:r einfallen, bringen die Trauer nicht angemessen zum Ausdruck. Dann können sogenannte „Trauerrituale“ eine Möglichkeit sein, die Trauer zum Ausdruck zu bringen.

Trauerrituale

Bei einem Trauerritual werden Gefühle und Gedanken mit einer symbolischen Handlung verbunden und so zum Ausdruck gebracht. Möglichkeiten für Trauerrituale sind z. B.:

  • Einen Brief, ein gemaltes Bild oder Gegenstände, die für dich einen Bezug zur verstorbenen Person haben, beim Begräbnis ins Grab legen.
  • Einen Erinnerungsplatz für die verstorbene Person gestalten z. B. eine Erinnerungsecke in einem Raum oder einen Platz in der Natur mit Deko (Bilder, Gegenstände, Blumen, Steine,…) anlegen.
  • Einen Ort besuchen, wo man mit der verstorbenen Person oft war.
  • Eine Kerze anzünden und an die verstorbene Person denken, mit ihr reden, einen Brief an sie schreiben oder eine Sprachnotiz aufnehmen.
  • Ein Album mit Fotos, Bildern, Briefen und Texten gestalten. Manchmal gibt es die Möglichkeit noch Fotos des*r Verstorbenen von anderen Personen zu bekommen. Vielleicht erinnerst du dich noch an das Lieblingsessen oder besondere Eigenschaften des:der Verstorbenen oder an Momente, in denen viel gelacht wurde, …
  • Ein Gedenkvideo gestalten, entweder nur für dich oder du teilst es auch mit anderen.
  • Die Trauer online, auf einer Gedenkseite oder einem Online-Friedhof zum Ausdruck bringen.

Sich bewusst machen, was bestehen bleibt

Eine verstorbene Person bleibt in der Erinnerung weiter bestehen. Diese Erinnerungen können Verschiedenes auslösen – etwa den Schmerz, dass die Person nicht mehr da ist, und bei all dem Schmerz kann eine Erinnerung an eine gemeinsam erlebte Zeit auch etwas Schönes und Tröstendes sein.

Selbst, wenn eine Person nicht mehr da ist, bleibt von ihr vieles weiterhin bestehen und erhalten. Die vielen Gespräche, die sie im Lauf des Lebens geführt hat, haben sicherlich auch Spuren bei anderen Menschen hinterlassen und werden von diesen in irgendeiner Weise vielleicht auch weitergegeben – besonders von Kindern und Familienangehörigen aber auch von vielen anderen Menschen. Vielleicht ist der:die Verstorbene jemandem in einer schwierigen Situation zur Seite gestanden oder hat jemandem geholfen, den Lauf des Lebens in eine bessere Richtung zu lenken. All das und vieles mehr hat seine Spuren hinterlassen und bleibt so auch weiter bestehen. 

Auch eine Art innere Beziehung kann zur verstorbenen Person weiter bestehen bleiben. Viele Menschen denken in bestimmten Situationen an den:die Verstorbene:n und fragen sich dann vielleicht was er:sie jetzt wohl sagen würde. So bleibt die Beziehung zur verstorbenen Person auch weiterhin lebendig und zeigt, dass man sich einiges mitgenommen hat, was das eigene Leben bereichert hat.

Hilfe für traurige Freund:innen

Manchmal brauchen auch Freund:innen, die jemanden verloren haben Unterstützung. Oft fallen einem da nicht die passenden Worte ein. Wie Trösten dennoch gelingen kann, erfährst du hier:

Bist du traurig wegen Liebeskummer? Unsere Tipps dazu findest du hier:

Selbstverständlich sind wir auch gerne in unseren Beratungsangeboten für dich da, wenn du traurig bist. Melde dich einfach bei uns…

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