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Sex kann man nicht planen!

Immer wieder wenden sich Jugendliche an uns, die sich für das erste Mal verabredet haben oder eine bestimmte Sexpraktik versprochen haben und dann feststellen, dass es jetzt doch nicht für sie passt. Aber warum kann man Sex eigentlich nicht planen? Das und mehr könnt ihr hier nachlesen!

Als Jugendlicher ist es gar nicht so einfach, Sexualität mit seinem Partner auszuleben. Denn man wohnt normalerweise mit den Eltern zusammen, und die will man ja nicht unbedingt vor der Türe stehen haben, wenn man mit seinem Freund / seiner Freundin intim ist.

Es braucht also einen Zeitraum, in dem man ungestört und alleine sein kann. Ohne dass man die ganze Zeit Angst haben muss, dass irgendjemand ungebeten hereinplatzt. Deshalb verabreden sich viele z. B. zum ersten Mal, dann wenn die Eltern und Geschwister endlich einmal ausgeflogen sind. Aber Sex lässt sich nicht planen!

 

Was sind Voraussetzungen für Sex?

Viele glauben, wenn sie sich prinzipiell schon bereit für das erste Mal fühlen oder schon einmal Geschlechtsverkehr hatten, dass man ab dann, immer Lust darauf hat und quasi jederzeit loslegen kann. Doch so ist es definitiv nicht.

Denn die generelle Bereitschaft vom Kopf her ist nur eine von mehreren Voraussetzungen, die es braucht, um mit jemandem zu schlafen. Egal ob man zum ersten Mal Geschlechtsverkehr hat oder zum 1000. Mal.

Zusätzlich zum Kopf muss auch das Bauchgefühl stimmen. Wie sich das ganz genau anfühlt, kann man nicht wirklich sagen. Manche erzählen, dass sie auf einmal anstatt Angst und einem flauen Gefühl im Bauch, ein Kribbeln bzw. Freude gespürt haben, als sie daran gedacht haben. Am ehesten kann man sagen, dass es sich richtig, wohlig, gut anfühlen sollte, wenn man an den Geschlechtsverkehr denkt, anstatt, dass sich der Magen zusammenzieht, der Bauch verkrampft und die Angst im Vordergrund ist.

Damit der Sex wirklich schön werden kann, braucht es aber noch mehr dazu. Die Bereitschaft des Körpers. Denn schließlich führt der Bursch seinen Penis in die Scheide eines Mädchens ein, und das Mädchen nimmt den Penis in ihrer Scheide auf. Wenn der Körper dazu nicht bereit ist, dann wehrt er sich. Das ist auch einer der häufigsten Gründe für Schmerzen oder Probleme beim Eindringen im Jugendalter.
 

Beim Mädchen z. B. entspannen sich die Muskeln rund um die Scheide, die Gebärmutter zieht sich etwas zurück, damit genug Platz für den Penis ist, und die Scheide wird feucht. Möchte der Körper gerade nicht und man probiert es trotzdem, kann es weh tun. Viele hören nicht auf ihren Körper! Bei Burschen kommt es dann oft zu einem sehr schnellen Orgasmus, damit es quasi "schnell" vorbei ist, oder aber der Penis wird nicht richtig steif.

Tipp

Wie merkt man, dass der Körper bereit ist?

Der Körper zeigt uns in vielen Situationen, was er möchte und braucht. Du kennst das sicher, wenn du z. B. nur Lust auf etwas Salziges hast, obwohl du sonst vielleicht eher eine Naschkatze bist. Oder auch wenn man ein Stück Schokolade vor sich liegen sieht und der Mund schon Speichel produziert, nur durch den reinen Anblick. In einer anderen Situation lässt dich die Schokolade ziemlich kalt.

Signale sendet dein Körper auch aus, wenn es um Geschlechtsverkehr geht. Man spürt dann so eine Art Kribbeln im Intimbereich. Bei Burschen wird zusätzlich der Penis steif. Bei Mädchen wird die Scheide feucht, viele spüren auch, wie sie sich im Intimbereich entspannen.

Im Kindesalter hören wir ganz selbstverständlich auf unseren Körper. Später müssen wir uns immer mehr daran erinnern, zu spüren, was unser Körper möchte.

Warum kann man Sex nicht planen?

Zu welchem Zeitpunkt man wirklich Lust hat, der Körper dazu bereit ist und auch noch der Kopf mitspielt, weiß man im Vorhinein nicht. Und das ist auch der Grund, warum es keinen Sinn macht, Sex nach Termin zu planen.

Viele treffen sich dann zum vereinbarten Zeitraum und haben gar keine Lust. Oft traut man sich dann nicht darüber zu sprechen, denn schließlich hat man ja etwas versprochen, sich extra deswegen getroffen. Und dann wird das ganze ein Erlebnis, auf das man gerne verzichtet hätte.

Doch Sexualität soll Spaß machen und sich gut anfühlen!

Tipp

Beachte:

  • Verabrede dich nicht zum ersten Mal oder zum Sex. Selbst wenn es nur der einzige Tag im Monat ist, an dem die Eltern nicht zu Hause sind. Trefft euch einfach so und schaut, worauf ihr dann Lust habt. Das nimmt euch auch den Druck.
     
  • Überlege, wo ihr sonst noch ungestört sein könntet! Wie ist es bei eurem Partner / eurer Partnerin zu Hause? Gibt es im Sommer die Möglichkeit mal zu zelten? Gibt es im Freien Plätze, die für andere nicht einsehbar sind (das ist wichtig, da ihr sonst eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses bekommen könntet).
     
  • Sage in der Sexualität nichts fix zu (beim nächsten Mal möchte ich das unbedingt ausprobieren). Denn was, wenn ihr dann doch keine Lust dazu habt? Wenn du dir wirklich etwas vorstellen könntest, dann sag lieber: "wenn wir mal beide Lust darauf haben, können wir das gerne ausprobieren."
     
  • Solltet ihr euch bereits zu einem Termin verabredet haben und du merkst dann aber, dass du doch keine Lust hast, dann sage das ganz ehrlich! Jemand, der dich wirklich gern hat, möchte ja auch gar nicht, dass du etwas machst, was du nicht möchtest!!
     
  • Hör auf das, was du denkst, fühlst und dein Körper dir sagt!
     

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