Abbildung von Pille und Kondom

Verhütungs­methoden

Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Verhütung­smittel? Hier kannst du herausfinden, welches das beste Verhütungsmittel für dich ist.

Kondom

Das Kondom ist das einzige gängige Verhütungsmittel, das nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten schützt. Es ist eine Art Hülle aus Latex, die über den Penis gerollt wird und somit verhindert, dass Samenzellen in die Scheide gelangen.

Beim Überziehen ist es wichtig, dass das Reservoir (die Spitze) mit Daumen und Zeigefinger festgehalten wird, damit dort keine Luft eingeschlossen wird. Sonst besteht die Gefahr, dass das Kondom reißt, weil kein Platz mehr für die Spermien vorhanden ist.

Bei richtiger Anwendung bietet das Kondom einen sehr hohen Schutz.

Tipp

Am besten übst du das Überrollen vor dem ersten Geschlechtsverkehr an einem länglichen Gegenstand (z. B. Kerze, Gurke, Banane).

Kondome kannst du in jedem Drogeriemarkt, jeder Apotheke und mittlerweile auch schon in fast jedem Supermarkt kaufen.

Achtung: Kondome aus Automaten im Freien solltest du nicht verwenden, da du nicht genau weißt, wie die Kondome gelagert wurden. Vor Verwendung immer auch auf das Ablaufdatum achten! Abgelaufenen Kondome solltest du nicht mehr verwenden! Das Risiko, dass sie reißen, ist stark erhöht! 

Noch etwas: Kondome können nur einmal verwendet werden!

Tipp

Kondome können auch mit anderen Verhütungsmitteln (z. B. Pille, Verhütungspflaster, ...) kombiniert werden. So erhöht sich der Schutz noch einmal.

ABER: 2 Kondome übereinander bieten keinen doppelten Schutz, ganz im Gegenteil: Sie erhöhen das Risiko, dass das Kondom platzt!

Kondom

Vor- und Nachteile

schützt als einziges gängiges Verhütungsmittel vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten.

kann als eines von wenigen Verhütungsmittel vom Mann angewendet werden.

bei richtiger Anwendung ein sehr sicheres Verhütungsmittel.

Kein Eingriff in den Hormonhaushalt, muss nur angewendet werden, wenn tatsächlich ein Geschlechtsverkehr stattfindet.

Wird von manchen Paaren als störend empfunden.

Durch Fehler in der Anwendung wird die Sicherheit oft herabgesetzt.

 

Anti Baby Pille

Die Anti Baby Pille ist ein hormonelles Verhütungsmittel und kann nur von Frauen eingenommen werden. Dabei muss täglich eine kleine Tablette eingenommen werden - und zwar ganz regelmäßig, damit sie wirkt.

Über diese Pille werden Hormone aufgenommen, die den Zyklus der Frau beeinflussen. Durch die Hormone wird die Reifung einer Eizelle bzw. der Eisprung verhindert. Somit bietet die Anti Baby Pille bei regelmäßiger Einnahme einen sehr hohen Schutz vor einer Schwangerschaft.

Wichtig: Die Anti Baby Pille schützt dich ausschließlich vor einer Schwangerschaft. Sie bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Die Anti Baby Pille bekommst du ausschließlich über ein Rezept. Dieses Rezept erhältst du bei jedem*jeder Frauenärzt*in. Er*Sie entscheidet, welche Anti Baby Pille die Richtige für dich ist.

Pille

Vor- und Nachteile

Man muss beim Sex nicht an Verhütung denken.

Regelschmerzen können sich verbessern.

Hormonelle Verhütung kann sowohl positive als auch negative Nebenwirkungen haben.

Man muss jeden Tag daran denken, die Pille pünktlich einzunehmen.

Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten!

 

Verhütungspflaster

Das Verhütungspflaster wird auf die Haut geklebt. Es wirkt wie die Anti Baby Pille, nur dass die Hormone über die Haut aufgenommen werden.
Auch dieses Verhütungsmittel kannst du mit einem Rezept von dem*der Frauenärzt*in in der Apotheke bekommen.

Verhütungspflaster

Vor- und Nachteile

Man muss nur einmal in der Woche an Verhütung denken.

Die Anwendung ist einfach.

Es ist besonders für Mädchen und Frauen geeignet, die Mühe haben, die Pille regelmäßig einzunehmen.

Die enthaltenen Hormone können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.

Das Pflaster kann sich von der Haut ablösen.

An der Klebestelle können Hautreizungen entstehen.

Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten!

 

Vaginalring (Nuva Ring)

Der Vaginalring ist eine weitere hormonelle Verhütungsmethode. Der Ring besteht aus medizinischem Kunststoff und enthält Hormone. Dieser Ring kann von Frauen selbst in die Scheide eingeführt werden (ähnlich wie ein Tampon). Dort gibt der Ring dann Hormone ab, die wie die Anti Baby Pille wirken. Der Nuva Ring muss von dem*der Frauenärzt*in verschrieben werden.

Vaginalring

Vor- und Nachteile

Man muss nur einmal im Monat an Verhütung denken.

Regelschmerzen können sich bessern.

Die enthaltenen Hormone können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.

Das Einsetzen des Rings erfordert meist etwas Übung.

Wenn der Ring nicht rechtzeitig wiedereingesetzt wird, besteht kein zuverlässiger Verhütungsschutz!

Schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten!

 

Die Dreimonatsspritze

Die Dreimonatsspritze enthält das Gelbkörperhormon (Gestagen) und verhindert für drei Monate den Eisprung.

Dreimonatsspritze

Vor- und Nachteile

Man muss nur ein paar Mal pro Jahr an Verhütung denken.

Es kann zu keinen Anwendungsfehlern kommen.

Es kann zu weniger unerwünschten Nebenwirkungen als bei der Pille kommen.

Sollte es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, können diese solange anhalten, wie die Spritze wirkt.

Die Monatsblutung kann unregelmäßig werden.

Schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten!

 

Die Kupferspirale

Bei der Kupferspirale handelt es sich um ein T-förmiges Stäbchen aus Kunststoff. Sie wird von dem*der Frauenärzt*in in die Gebärmutter eingelegt und verbleibt dort etwa drei oder fünf Jahre.

 

Kupferspirale

Vor - und Nachteile

Man muss nicht an Verhütung denken.

Es gibt keine Anwendungsfehler.

Keine hormonell bedingten Nebenwirkungen.

Das Einsetzen der Spirale kann schmerzhaft sein.

In seltenen Fällen kann es zu Unterleibsentzündungen kommen, die, wenn sie nicht behandelt werden, zu Unfruchtbarkeit führen können.

Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten!

 

Die Hormonspirale

Wie die Kupferspirale wird die Hormonspirale von dem*der Ärzt*in in die Gebärmutter eingesetzt, mit dem Unterschied, dass die Hormonspirale zusätzlich Hormone an den Körper abgibt.

Hormonspirale

Vor- und Nachteile

Man muss während dem Sex nicht an Verhütung denken.

Es kann zu keinen Anwendungsfehlern kommen.

Hormonell bedingte Nebenwirkungen sind meist geringer als bei anderen hormonellen Verhütungsmethoden.

Das Einsetzen der Spirale kann schmerzhaft sein.

Es kann zu Blutungsstörungen kommen.

Schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten!

 

Das Implantat

Das Implantat ist ein dünnes Kunststoffstäbchen, das am Oberarm unter die Haut eigesetzt wird. Es hat eine ähnliche Wirkungsweise wie die Pille (Hormone). Auch dieses Verhütungsmittel kannst du nur von dem*der Frauenärzt*in bekommen, es wird allerdings nur sehr selten an junge Mädchen verschrieben.

Implantat

Vor- und Nachteile

Man muss für drei Jahre nicht an Verhütung denken.

Das Implantat kann verrutschen.

Das Entfernen des Implantats ist immer ein medizinischer Eingriff.

Es kann zu hormonell bedingten Nebenwirkungen kommen.

Wird für junge Mädchen nicht empfohlen.

Bietet keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten!

 

Das Diaphragma

Das Diaphragma ist eine Art "Gummi-Kuppel" die vor dem Sex in die Scheide eingeführt wird und dann acht bis 24 Stunden in der Scheide bleiben muss. Das Diaphragma muss von dem*der Frauenärzt*in angepasst werden.

Diaphragma

Vor- und Nachteile

Keine hormonell bedingten Nebenwirkungen

Es muss nur bei Bedarf verwendet werden.

Man muss vor und nach jedem Geschlechtsverkehr an Verhütung denken.

Das Einsetzen des Diaphragmas muss geübt sein.

Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten!

 

Schaumzäpfchen

Schaumzäpfchen gehören zu den chemischen Verhütungsmitteln. Sie müssen mindestens zehn Minuten vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt werden (so ähnlich wie ein Tampon). Dort entwickeln sie dann eine dichte Barriere, die die Spermien nicht durchlässt und sie abtötet. Die Wirkung hält etwa eine Stunde an.

Tipp


Diese Methode ist ziemlich unsicher. Du solltest also auf keinen Fall nur mit Schaumzäpfchen verhüten. Wirklich sicher ist diese Verhütungsmethode nur in Kombination mit einem Kondom.

Schaumzäpfchen

Vor- und Nachteile

Muss nur bei Bedarf angewandt werden.

Die Anwendung ist meist problemlos.

Man muss bei jedem Sex an Verhütung denken.

Es kann zu Schleimhautreizungen kommen.

Diese Methode ist nicht sehr sicher.

Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten!

 

Weitere Verhütungsmethoden

Das Femidom

Das Femidom hat Ähnlichkeiten mit dem Kondom, jedoch wird es nicht über den Penis gezogen, sondern wird in die Scheide eingeführt. Das Femidom ist in Österreich häufig nicht erhältlich und muss in der Apotheke bestellt werden.

Die sogenannte "natürliche Verhütung"

Diese Art der Verhütung gilt als sehr unsicher und die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft ist hoch!
Mittels täglicher Temperaturmessung, Untersuchung des Scheidensekrets, Abtasten des Muttermunds sowie exakter Kalenderführung wird versucht, die "fruchtbare" Phase im Zyklus zu bestimmen. Diese Methode ist nur für Frauen geeignet, deren Zyklus sehr regelmäßig ist und die ihre körperlichen Veränderungen genau erkennen und richtig interpretieren können. Und selbst dann ist diese Methode noch sehr unsicher.

Die Sterilisation

Wenn ein Paar sich sicher ist, keine Kinder (mehr) zu wollen, dann können sie sich zur Sterilisation entscheiden. Bei der Frau werden hierbei die Eileiter, bei einem Mann die Samenleiter operativ durchtrennt. Dieser Eingriff ist endgültig und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden!

Coitus Interruptus oder "Aufpassen"

Den Penis bereits vor dem Samenerguss aus der Scheide zu ziehen ist KEINE Verhütungsmethode! Denn bereits vor dem Samenerguss können Samenzellen in die Scheide der Frau gelangen und zu einer Schwangerschaft führen! Außerdem ist es den meisten Burschen nicht möglich, den Zeitpunkt des "Rückziehers" richtig abzuschätzen!

 

Der Pearl Index

Oft wird im Zusammenhang mit der Sicherheit eines Verhütungsmittels der Pearl Index genannt. Das ist ein Maß für die Sicherheit der Verhütung. Er gibt an, wie viele von 100 Frauen ungewollt schwanger werden, wenn sie ein Jahr eine bestimmte Verhütungsmethode anwenden.

Je niedriger der Wert ist, umso sicherer ist die Verhütungsmethode. Ein Pearl-Index von 2 besagt also, dass von 100 Frauen innerhalb eines Jahres 2 schwanger wurden, wenn sie auf die angegebene Art verhütet haben.

Dieser Index schwankt aber auch oft, je nachdem, wo man nachliest. Das hängt damit zusammen, dass die Untersuchungen unterschiedlich gemacht werden. Zusätzlich fallen auch Anwendungsfehler ins Gewicht. Darum ist z.B. der Pearl Index vom Kondom relativ hoch, obwohl das Kondom (bei richtiger Anwendung) ein sehr sicheres Verhütungsmittel ist.

Tipp

Notfallverhütungsmittel

Sollte eine gewählte Verhütungsart nicht schützen, z.B. das Kondom reißen oder Erbrechen nach Einnahme der Pille, gibt es auch ein Notfallverhütungsmittel: die Pille Danach.

Informiere dich genau

Wie du siehst, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten zur Verhütung. Welche die richtige für dich beziehungsweise euch ist, besprichst du am besten mit dem*der Frauenärzt*in! Er*Sie berät dich sicher gerne!
Natürlich sind auch wir zu diesem Thema jederzeitfür dich da.

 

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