Jeans-Hosentasche in der sich eine kleine Flasche Alkohol befindet

Alkoholabhängigkeit

Ab wann ist jemand süchtig nach Alkohol? Welche Hilfen gibt es? Infos dazu findest du hier.

Alkohol ist für viele Menschen ein beliebtes Genussmittel, andere mögen ihn gar nicht. Gelegentlicher Alkoholkonsum in geringen Mengen geht oft mit angenehmen Wirkungen einher. Gleichzeitig ist Alkohol auch eines der Suchtmittel, das in unserer Gesellschaft am häufigsten zu einer Suchterkrankung führt. Ca. 10% aller Österreicher*innen erkranken im Laufe ihres Lebens an Alkoholsucht. Der Übergang ist fließend. Viele melden sich auch bei uns, weil sie merken, dass sie immer mehr Probleme durch ihren Umgang mit Alkohol haben. Sie verlieren ihre Partner*innen, werden von den Eltern hinausgeworfen oder verlieren ihre Lehrstelle.

Ab wann spricht man von Alkohol-Abhängigkeit oder -Sucht?

Eine Alkoholabhängigkeit kann für andere Personen leicht oder aber auch schwer zu erkennen sein. Manche Menschen versuchen ihren Alkoholkonsum vor anderen zu verbergen, weil sie sich etwa dafür schämen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt 6 Merkmale, die auf Alkoholabhängigkeit hinweisen:

  • Ein sehr starkes Verlangen Alkohol zu konsumieren. Es ist schwierig diesem Wunsch zu widerstehen.
  • Die Kontrolle über den Alkoholkonsum geht verloren, z. B. ist es schwierig aufzuhören oder nichts zu trinken.
  • Entzugserscheinungen treten auf, wenn kein Alkohol getrunken wird, z. B. Schwitzen, Herzrasen, Zittern, innere Unruhe, Gereiztheit.
  • Es müssen immer größere Mengen getrunken werden, um eine bestimmte Wirkung zu spüren, z. B. um sich entspannt oder locker zu fühlen.
  • Alkohol wird zum Lebensmittelpunkt, z. B. wird dauernd an Alkoholkonsum gedacht, andere Dinge wie Freund*innen, Hobbys, Familie, Ausbildung oder Beruf sind nicht mehr so wichtig.
  • Alkoholkonsum trotz negativer Folgen, z. B. wird Alkohol weiter konsumiert, obwohl es schon gesundheitliche Probleme oder Probleme in der Partnerschaft oder im Beruf gibt.

Bereits das Vorhandensein von drei dieser Merkmale kann auf ein Abhängigkeitsproblem hinweisen.

Vor allem regelmäßiges Trinken, z. B. mehrmals die Woche oder täglich, erhöht das Risiko für eine Alkoholabhängigkeit stark. Ebenso wie das regelmäßige Ansaufen beim Weggehen.

 

Welche langfristigen Folgen hat Alkohol-Sucht?

Wenn man über längere Zeit regelmäßig eine größere Menge Alkohol konsumiert, kann es zu schweren körperlichen und psychischen Erkrankungen und zu Problemen in verschiedenen anderen Lebensbereichen kommen.

Alkohol gilt als Gift für die Körperzellen und kann langfristig verschiedene Organe im Körper schädigen, z. B. Leber (Fettleber, Hepatitis, Leberzirrhose), Bauchspeicheldrüse, Herz, Magen und Darm oder Gehirn. Männer haben dann oft auch Probleme eine Erektion zu bekommen. Im schlimmsten Fall kann langjähriger Alkoholmissbrauch auch zum Tod führen. Während einer Schwangerschaft muss man unbedingt ganz auf Alkohol verzichten – es kann sonst zu Entwicklungsstörungen und Behinderungen beim Kind kommen.

Auch psychische Erkrankungen können mit Alkoholkonsum verbunden sein, z. B. Depressionen oder Angsterkrankungen. Psychische Erkrankungen können sowohl eine Ursache, aber auch eine Folge einer Alkoholabhängigkeit sein. 

Langjähriger schwerer Alkoholmissbrauch kann auch zu Erkrankungen mit schweren Gedächtnisstörungen und Wahrnehmungsstörungen (Halluzinationen, Psychosen) führen.

Vielleicht hast du schon mal gehört, dass alkoholkranke Menschen weiße Mäuse sehen können? Tatsächlich kann es sein, dass bei einer schweren Alkoholabhängigkeit oder einem plötzlichen Entzug Halluzinationen auftreten. Betroffene sehen dann auch Tiere z. B. weiße Mäuse, aber auch Insekten, Spinnen, rosa Elefanten oder blaue Hunde, die gar nicht wirklich da sind. Es handelt sich dabei um eine schwere Erkrankung (Delirium tremens), die ohne ärztliche Hilfe, auch tödlich enden kann.

Alkoholmissbrauch und Alkoholsucht kann auch in anderen Lebensbereichen Probleme verursachen z. B. können Beziehungen zu Freund*innen, Familie oder Partner*innen in die Brüche gehen oder Probleme beim Lernen oder im Job auftreten. Auch könnte es  zum Führerscheinentzug, zu Unfällen oder finanziellen Schwierigkeiten kommen. Oft leidet dann die ganze Familie an der Suchterkrankung eines*einer Angehörigen. Mehr dazu findest du hier:

 

Hilfe bei Alkoholabhängigkeit

Alkoholabhängigkeit ist keine schlechte Angewohnheit, sondern eine Krankheit. Hinter dieser Krankheit stehen oft Belastungen, die neben der körperlichen Abhängigkeit auch noch zu schaffen machen. Wie auch bei anderen Krankheiten ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen.

Beratungsstellen oder stationäre Behandlungsmöglichkeiten bei Alkoholproblemen findest du hier:

Hier findest du ein 6-wöchiges Online-Selbsthilfe-Programm, dass dir helfen kann, deinen Alkoholkonsum zu reduzieren:

 

Bei Fragen und Problemen rund ums Thema Alkohol sind wir in unseren Beratungsangeboten gerne für dich da!

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