Auch Internet kann süchtig machen
Chatten, Surfen, Social Media und Online-Spiele können auch zur Sucht werden. Hier kannst du mehr darüber erfahren.
Internet macht Spaß
Für viele von uns ist es ganz normal, viel Zeit vor dem Computer zu verbringen. Und ein Leben ohne Computer und Internet ist in unserer Zeit fast nicht mehr vorstellbar. Klar, macht ja auch Spaß, und ohne viel Aufwand kann man mit anderen in Kontakt treten. Noch dazu bietet das Internet jede Menge Informationen. Der Übergang von "normaler" Internetnutzung zur Sucht ist fließend.
Wie bemerkst du Internetsucht?
Ob es sich bereits um ein Suchtverhalten handelt, kannst du an folgenden Kriterien einschätzen:
- Du verbringst den größten Teil des Tages vor dem Computer und das nicht nur, wenn du gerade ein neues Spiel ausprobierst. Freund*innen triffst du kaum mehr.
- Das Verlangen danach, im Internet zu surfen, zu chatten, online zu spielen ist extrem stark und steht über anderen Dingen. Die Gedanken drehen sich nur mehr um das Internet, das Chatten, Online Spiele, soziale Netzwerke...
- Eigentlich weißt du, dass du zu viel Zeit vor dem PC verbringst, aber du schaffst es einfach nicht abzudrehen. Du musst weiterspielen oder weiter online bleiben.
- Jeden Tag ein bisschen mehr. Du merkst selbst, dass du immer länger online sein willst. Bald hat der Tag nicht mehr genug Stunden!
- Wenn du einmal wirklich keine Möglichkeit hast, ins Internet einzusteigen, zeigen sich klassische Entzugserscheinungen, wie z.B. Unruhe, Nervosität, Unzufriedenheit, Gereiztheit, Aggressivität, etc..
- Wenn es einem schlecht geht, klickt man sich ins Netz. Das Internet ist sozusagen ein "Seelentröster".
- Wenn man gerade keinen Zugang zum Internet hat, wird man nervös, unruhig und hat ständig Angst etwas zu verpassen.
- Streit mit Eltern und Probleme in der Schule nimmst du in Kauf, nur um weiter online zu sein.
Je mehr Kriterien zu treffen, umso bedenklicher ist dein Internetkonsum einzustufen und umso eher solltest du etwas verändern.
Was ist so toll am Internet?
Das Internet übt auf viele eine große Faszination aus. Im Chat können alle sein, wie sie wollen. Das Aussehen ist egal. Es ist leichter als im wirklichen Leben, jemanden anzusprechen oder Dinge von sich zu erzählen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Niemand kann kontrollieren, ob persönliche Angaben wie Alter oder Aussehen auch wirklich stimmen. Wenn man sich einsam fühlt, ist im Chat rund um die Uhr jemand da. Bei Online Spielen findet man sehr schnell Spielpartner*innen.
Flucht in andere Welt
Gerade wenn das eigene Leben sehr schwierig ist oder man sich einsam fühlt, ist das Leben im Chatroom in sozialen Netzwerken wie eine Flucht in eine angenehmere und leichtere Welt. In den Spielen sind die Spieler*innen oft mächtig - nicht machtlos wie im wirklichen Leben.
Tipp
Was tun?
-
Nimm erste Anzeichen, die du bei dir bemerkst und auch Andeutungen von Freund*innen ernst. Bestimmt das Internet dein Leben? Sei ehrlich zu dir selbst!
-
Eine Möglichkeit wäre es, sich Zeiten zu fixieren. Diese Zeiten können zum Beispiel mit einem Wecker beendet werden, sodass du auch sicher aufhörst.
-
Überlege einmal, was du früher sehr oft getan hast (z.B. wen du oft getroffen hast, wie du deine Wochenenden verbracht hast) und schau genau hin, was davon noch über ist. Unternimm wieder etwas, außerhalb des Netzes!
-
Verlasse für´s Essen und Trinken deinen Platz vor dem PC.
-
Wenn die eigenen Versuche nicht helfen, dann hol dir Hilfe, z.B. bei Beratungsstellen.