Gruppe Jugendlicher die zusammen anstoßen

Kein Problem mit Alkohol !?!

Wie du Risiken beim Alkoholkonsum verringern kannst und woran du eine Alkoholvergiftung erkennen kannst - hier erfährst du es.

Spaß haben, locker sein, sich entspannen oder kontaktfreudiger werden – es gibt viele Gründe, warum Menschen Alkohol trinken. Gleichzeitig ist Alkohol auch das meist verbreitete Suchtmittel in unserer Gesellschaft und kann zu Problemen führen. Viele melden sich auch anonym bei uns in der Beratung, weil sie merken, dass sie den Alkohol zunehmend brauchen oder sie aufgrund ihres Trinkverhaltens immer mehr Probleme bekommen. Etwa Beziehungen deshalb in die Brüche gehen, sich Freund*innen abwenden oder eine Lehrstelle gekündigt wird.

Im Umgang mit Alkohol kann es manchmal helfen, für sich selbst herauszufinden, warum man alkoholische Getränke trinkt oder sich dagegen entscheidet – denn es gibt auch viele Menschen, die keinen Alkohol mögen. 

Manche trinken keinen Alkohol, z. B.

  • weil er ihnen nicht schmeckt,
  • weil sie die Wirkung nicht mögen,
  • weil sie schlechte Erfahrungen damit gemacht haben,
  • weil ihnen die Leistungsfähigkeit im Sport wichtiger ist,
  • aufgrund ihrer Religion
  • oder weil sie einfach keine Lust darauf haben, Alkohol zu trinken.

Manche trinken Alkohol, z. B. weil,

  • es für sie dann mit Freund*innen dann lustiger ist,
  • sie sich entspannter fühlen,
  • sie sich dann beim Flirten leichter tun,
  • weil die Freund*innen auch trinken,
  • um Probleme zu vergessen,
  • oder aus Gewohnheit.

Und wie ist es bei dir?

 
Was, wenn andere Druck machen?

Vielleicht kennst du das? Du hast keinen Bock zu trinken, aber deine Freund*innen wollen unbedingt, dass du mittrinkst. Ist man nicht gleich bereit mitzutrinken, kann man sich dann oft unangenehme Kommentare anhören. Vielleicht kommen auch Sorgen hoch, was die Freund*innen dann über dich denken oder ob es dann noch möglich ist, mit ihnen Spaß zu haben?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit so einem Gruppendruck umzugehen – aber gute Freund*innen sollten deine Entscheidung und deine Meinung klar respektieren! Wir wissen aber, dass es manchmal echt nicht einfach ist, gerade in größeren Gruppen.

Was hilft beim Ablehnen von Alkohol?

  • Versuche selbstbewusst aufzutreten.
  • Bleib locker und gelassen, auch wenn blöde Kommentare kommen. So zeigst du, dass du hinter deiner Entscheidung stehst und du dich nicht verunsichern lässt.
  • Bleib authentisch und sag ehrlich, was für dich eben dagegenspricht.
  • Du kannst auch mit einer Gegenfrage reagieren: „Warum ist es dir so wichtig, dass ich Alkohol trinke?“

Vielleicht machst du ja durch dein entschlossenes Auftreten auch anderen Freund*innen Mut, falls es ihnen schwerfällt mit dem Gruppendruck umzugehen. Mehr dazu:

 

Wenn du deine ersten Erfahrungen mit Alkohol machen willst, kann es dir helfen, mal mit einer sehr kleinen Menge anzufangen und dann zu schauen, wie es dir nach einer halben Stunde geht – am besten in einer positiven Atmosphäre und bei Leuten, bei denen du dich wohlfühlst.

Um unangenehme Wirkungen zu vermeiden, kann dir auch folgendes helfen:

Risikoreduzierung beim Konsum von Alkohol

  • Achte darauf, dass du ausreichend gegessen hast, wenn du Alkohol trinkst. Sonst gelangt der Alkohol sehr schnell in dein Blut und es kann sein, dass du innerhalb kurzer Zeit nichts mehr mitbekommst.
  • Unangenehme Folgen beim Trinken von Alkohol kannst du auch verringern, indem du z. B. auf Partys oder beim Ausgehen nicht ausschließlich alkoholische Getränke trinkst, sondern zwischendurch auch antialkoholische Getränke.
  • Die Wirkung von Alkohol hängt auch davon ab, wie schnell du trinkst. Lass dir Zeit beim Trinken von Alkohol, z. B. mindestens eine halbe Stunde pro Glas.
  • Verschiedene alkoholische Getränke haben einen unterschiedlichen Alkoholgehalt. Bei Getränken mit geringerem Alkoholgehalt kommt es eventuell nicht so schnell zu unangenehmen Folgen.
  • Alkohol hilft nicht beim Löschen von Durst – weil Alkohol dem Körper Wasser entzieht.
  • Verzichte auf Mischkonsum mit anderen psychoaktiven Substanzen (Drogen, Medikamente). Die Wirkungen von Mischkonsum sind unvorhersehbar und können gefährlich sein.
  • Viel Wasser trinken nach Alkoholkonsum vor dem Schlafen gehen und am nächsten Tag hilft dem Mineralstoffwechsel deines Körpers.
  • Alkohol beeinträchtigt die Verkehrstauglichkeit. Auto, Moped oder Fahrrad passen nicht, wenn der*die Lenker*in Alkohol getrunken hat.
  • Kondome sicherheitshalber immer dabei zu haben, schadet nicht. Alkohol kann manchmal auch bewirken, dass es eher zu ungeplantem Sex kommt, z. B. weil die eigene Hemmschwelle sinkt. Klar ist, dass betrunkene Personen keine Einwilligung zu Sex geben können. Das ist aber die klare Voraussetzung für Konsens beim Sex!
Was ist Binge Drinking?

Von Binge Drinking (auch Rauschtrinken oder Komasaufen genannt) spricht man, wenn in einer kurzen Zeit eine große Menge an Alkohol getrunken wird, z. B. 5 oder mehr Gläser an einem Abend. Das Trinken einer großen Menge an Alkohol hat schädliche Auswirkungen auf deine Gesundheit und es kann dadurch zu einem lebensbedrohlichen Zustand – einer Alkoholvergiftung - kommen. Durch das Trinken großer Mengen erhöht sich das Risiko von Unfällen, das Risiko in eine Schlägerei zu geraten oder Opfer eines sexuellen Übergriffs zu werden.

 

Was tun bei einer Alkoholvergiftung?

Geht es jemandem nach Alkoholkonsum schlecht, ist es wichtig füreinander da zu sein, aufeinander aufzupassen und niemanden allein zu lassen.
Du selbst kannst versuchen mit der Person beruhigend zu sprechen und darauf zu achten, dass sie nicht stürzt – am besten Hinsetzen.

Wie erkennst du einen Alkohol-Notfall?

Wenn jemand

  • nur mehr herumliegt,
  • nicht mehr reagiert, wenn du die Person ansprichst,
  • nicht auf Zwicken reagiert (fehlende Reflexe),
  • du Atemstörungen beobachtest,

dann ruf sofort die Rettung 144. Denn dann besteht Lebensgefahr!

Bringe die Person in eine stabile Seitenlage. Sollte die Person erbrechen, ist es wichtig, das Erbrochene aus dem Mund herauszuholen, da die Person sonst ersticken kann. Wenn es kalt ist, solltest du die Person zudecken. Kontrolliere Atmung und Puls. Falls erforderlich, beginne mit Erste Hilfe Maßnahmen oder bitte jemanden, dir dabei zu helfen.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob ein*e Freund*in gut nach Hause kommt (Gefahr von Stürzen, Unfällen, Erfrieren), kann es manchmal auch notwendig sein, Angehörige zu bitten, jemanden abzuholen. Da steht der Schutz von Leben auf jeden Fall vor der Angst, dass der*die Freund*in vielleicht sauer auf dich sein könnte.

Achte auf dein Glas!

Immer wieder kommt es - auch auf privaten Feiern - vor, dass K.O. Tropfen in Getränke gemischt werden. Infos dazu findest du hier:

Bei Problemen im Umgang mit Alkohol: Melde dich jederzeit in unseren Beratungsangeboten!

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