Glücksspielautomat.

Süchtig nach Glücks­spielen

Woran erkennt man eine Glücksspielsucht? Was kann man dagegen tun und wo gibt es Hilfe? Infos dazu gibt es hier ...

Spielen begleitet uns von Kindheit an. Spiele machen Spaß und sind für viele Menschen eine angenehme Freizeitbeschäftigung. Von einem Glücksspiel spricht man, wenn der Ausgang des Spiels vom Zufall, und nicht vom Können des*der Spieler*in, abhängt und dabei Geld eingesetzt wird. Beispiele für Glücksspiele sind Lotto, Spiele an Spielautomaten, Sportwetten, Roulette, Black Jack oder Poker.

Auch im Internet finden sich zahlreiche Glücksspiel-Angebote. Manchmal sind diese Glücksspiele klar zu erkennen, manchmal erkennt man solche Glücksspiele aber nicht gleich auf den ersten Blick. Übungs- oder Demospiele für Roulette und Poker oder Glücksspiele in sozialen Netzwerken (z. B. Apps auf Facebook) können auch oft zu Geldeinsätzen verleiten. Genauso können Glücksspiele Teil von Computerspielen oder Spiele-Apps sein, z. B. eine Lootbox (Beutebox) mit zufälligem Inhalt, die für Geld gekauft wird.

Glücksspiele können zum Problem werden

Für die meisten Menschen sind Glücksspiele eine unproblematische Freizeitbeschäftigung. Für einige Menschen können Glücksspiele aber zu einer Gefahr werden, wenn sie die Kontrolle über das Spielverhalten verlieren. Das kann dazu führen, dass immer mehr Geld für Glücksspiele ausgegeben wird und zunehmend öfters gespielt wird. Einige spielsüchtige Personen verspielen ihr ganzes Geld und machen so hohe Schulden, dass es nicht mehr möglich ist, diese zurückzuzahlen. Das Spielen wird immer wichtiger und beherrscht immer mehr das ganze Leben. Alles andere tritt in den Hintergrund. Die Häufigkeit des Spielens oder das Ausmaß von Geldverlusten wird meistens verheimlicht. Als Folge gehen dann oft auch Partnerschaften, Freundschaften oder Familienbeziehungen in die Brüche.

Wann wird Spielen zur Sucht?

Wenn mehrere der folgenden Punkte bei einem selbst oder Freund*innen zutreffen, können das Anzeichen für eine Spielsucht sein:

  • Die Gedanken drehen sich hauptsächlich ums Spielen. Für andere Aktivitäten, wie Freund*innen treffen oder Hobbies, bleibt kaum Zeit.
  • Man möchte das "Hochgefühl" nach einem Gewinn immer wieder erleben. Hier entwickelt sich wie bei anderen Süchten eine Toleranz - die Spieleinsätze werden höher, um die gleiche Höhe der Befriedigung zu erreichen.
  • Die Hoffnung aufs Gewinnen ist so stark, dass Verluste weniger gemerkt und schneller verdrängt werden.
  • Das Spielen wird vielfältig gerechtfertigt. Zum Beispiel als Belohnung, wenn etwas gut gelaufen ist, als Aufmunterung, wenn man unglücklich ist oder auch einfach so, zum Zeitvertreib.
  • Man verspürt eine Unruhe und einen inneren Drang, dem man schwer widerstehen kann, wenn man aus bestimmten Gründen einmal nicht spielen kann.
  • Das Verhalten kann nur schwer kontrolliert werden, obwohl die negativen Konsequenzen (wie etwa großer Geldverlust oder hohe Schulden) bewusst sind. Versuche, weniger zu spielen, misslingen wiederholt.
  • Man schädigt sich und andere. Schädigend sind z. B. der Geldverlust, Schulden, illegale Handlungen, um an mehr Geld zu kommen, Lügen zur Rechtfertigung oder das Vernachlässigen der Arbeit oder von Menschen, die einem wichtig sind.

Tipp

Wenn du dich in einigen der Punkte wiedererkannt hast...

  • Beobachte dich einige Zeit: In welchen Situationen spielst du? Wie viele Stunden in der Woche spielst du? Wie viel Geld gibst du aus? Vielleicht hilft hierbei auch ein Tagebuch zur Übersichtlichkeit.
  • Du kannst überlegen, was du früher gern in den Situationen gemacht hast, in denen du jetzt spielst. Was hat dir geholfen, wenn du z.B. schlecht drauf warst? Hilft das vielleicht auch jetzt noch?
  • Wenn du spielst, versuche dir ein Geldlimit zu setzen, das du nicht überschreitest.
  • Bei einem Casinobesuch kann helfen, einen Geldbetrag mitzunehmen, die Bankomatkarte für weiteres Abheben aber zuhause zulassen.
  • Das Spielen an Automaten oder im Casino erlebt man mit allen Sinnen - die Geräusche, die bunten, blinkenden Lichter und der Geruch. Ehemalige Spielsüchtige bekommen bei diesen Reizen wieder großes Verlangen zu spielen, sogar wenn sie nur jemanden begleiten, der*die spielt. Langfristiges Ziel ist es, Casinos, Spielautomaten und Co streng aus dem Weg zu gehen, um nicht verführt zu werden. Es gibt auch die Möglichkeit, sich in Casinos sperren zu lassen.
  • Viele Beratungsstellen unterstützen dich beim Thema Sucht. Bei uns kannst du dir Anlaufstellen weitergeben lassen.

Unterstützung durch die PlayOff App

Die kostenlose PlayOff App kann eine Unterstützung sein, wenn du das Glücksspielen beenden oder kontrollieren möchtest. Die App basiert auf verhaltenstherapeutischen Methoden, ist aber kein Therapieersatz, wenn du wegen des Glücksspielens eine intensive Hilfestellung brauchst. Die PlayOff App unterstützt z. B. beim Erfassen der Gründe für das Glücksspielen, ermöglicht Zielsetzungen und Kontrolle in Bezug auf das Spielverhalten und gibt Tipps zur Veränderung und für eine zufriedenstellende Gestaltung des Alltags.

Jugendschutzbestimmungen zu Glücksspielen

Bist du unter 18 Jahre alt, darfst du nicht an Glücksspielen teilnehmen und auch der Aufenthalt an Orten des Glücksspiels (Spielhallen, Casinos, Wettbüros) ist nicht erlaubt. Glücksspiele im Internet und Geldwetten sind genauso verboten, bis du 18 bist. Rubbellose, Lotto, Toto oder ähnliche in Trafiken angebotene Glücksspiele sind ab deinem 18. Geburtstag erlaubt.

Wo gibt es Hilfe bei Glücksspielsucht?

Beratung, Unterstützung oder Therapie erhalten Betroffene bei folgenden Einrichtungen:

Bei finanziellen Schwierigkeiten, Verschuldung oder Schwierigkeiten das Geldausgeben zu kontrollieren, bietet die Schuldenberatung Unterstützung an:

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