Mädchen sitzt bei Bewerbungsgespräch

Bewerben - wie geht das?

Was soll in einem Bewerbungsschreiben enthalten sein?

Für was auch immer man sich bewirbt, ob für eine Lehrstelle, ein Ferialpraktikum oder auch für einen Job nach der Ausbildung, an einer Bewerbung kommt man nicht vorbei. Wie die Bewerbung aussehen soll, wird immer unterschiedlicher. Viele werden per Mail gefordert, manche Firmen schreiben ihre Vorgaben für Bewerbungen direkt auf ihre Webseiten, bei wenigen läuft die Bewerbung sogar über eine Art "Spiel" und ganz wenige wollen auch noch eine handgeschriebene Bewerbung. Bei Bewerbungen über "Spiele" wird versucht, über das Verhalten im Bewerbungsspiel, etwas über die Fähigkeiten und Stärken oder auch das Verhalten bei Stress herauszufinden.

Tipp

Daten im Netz checken

Vor der Bewerbung empfiehlt es sich, zuerst herauszufinden, was über dich im Internet auffindbar ist. Viele Personalverantwortliche googeln ihre Bewerber*innen oder schauen sich ihre öffentlichen Social Media Inhalte an. Peinliche oder ungünstige Inhalte im Netz kannst du entweder selbst löschen oder löschen lassen. In Social Media kannst du die Sichtbarkeit von Inhalten in den Privatsphäre Einstellungen ändern.


Da die Anforderungen für Bewerbungen völlig unterschiedlich sind, und die Unterlagen z. B. in kreativen Berufen auch wirklich ungewöhnlich sein können (z. B. in Form einer Chipsdose), müssen sie bei manchen Berufen durchaus klassisch sein. DIE eine ganz richtige Bewerbung gibt es also nicht. Trotzdem gibt es vieles, was für die meisten Bewerbungen gilt. Für diese häufig verlangten "Teile" einer Bewerbung findest du hier eine Art Orientierungsleitfaden, also, was du dafür benötigst und wie du es am besten machen kannst.

Das Anschreiben / Bewerbungsschreiben

Tipp

Aufbau des Anschreibens:

  • Dein eigener Name, deine Adresse und wie man dich sonst noch erreichen kann (Mailadresse, Telefonnummer).
  • Die Anschrift der Firma mit der Kontaktperson, an die du die Bewerbung schickst.
  • Datum
  • Betreffzeile, allerdings ohne den Begriff "Betreff" zu verwenden!!
  • Individuelle Anrede der Kontaktperson, wichtig: Keine allgemeine Anrede!
  • Anschreibetext, in dem du beschreibst, warum dich die Ausbildung, der Job, das Praktikum interessiert und was dich dafür qualifiziert.
  • Deine Unterschrift
  • Angabe darüber, welche Anlagen du mit der Bewerbung mitschickst (z. B. Lebenslauf, Zeugnisse, ...).

Mit dem sogenannten Anschreiben startest du deine Bewerbung. Es ist also das, was den ersten Eindruck über dich hinterlässt. Und auch das, womit du Aufmerksamkeit auf dich richten kannst.
Wichtig ist dabei, dass du dabei mit deiner vollen Anschrift startest. Also Name, Adresse, Telefonnummer und Mailadresse, danach folgt die volle Adresse der Firma. Wichtig ist, dass du schon in der Adresse ein "zu Handen" einbaust. Denn eine Bewerbung solltest du nicht einfach generell an eine Firma schicken, sondern dich darüber erkundigen (z. B. indem du in der Firma anrufst), an wen du die Bewerbung schicken sollst. Wenn es gar nicht herauszufinden ist, dann schreibe "z. H. Personalabteilung".

Wenn du beide Adressen angegeben hast, folgt der Betreff. Wichtig: "Betreff" schreibt man nicht mehr auf die Bewerbung, deshalb schreibe: "Bewerbung als ..... (Ferialpraktikantin, Kochlehrling, ...)". Denn ein Unternehmen bekommt nicht selten viele Bewerbungen am Tag und das für unterschiedliche Stellen. Je schneller die Personen in der Personalabteilung zuordnen können, für welche Stelle du dich bewirbst, umso besser.

Dann kommt die Anrede. Verzichte dabei auf "Sehr geehrte Damen und Herren"! Das hat man früher gemacht. Mittlerweile ist es üblich, sich vorher zu erkundigen, wer die Bewerbung bekommt und diese Person dann direkt anzusprechen. Wenn die Ansprechperson nicht schon in der Anzeige steht, dann ruf in der Firma an und frage nach. Das zeigt auch von Engagement und Interesse. Allerdings nur dann, wenn der Name nicht schon ohnehin in der Anzeige oder auf der Webseite angegeben wird. Dann wird durchaus erwartet, dass man diese Information gleich direkt selbst herausfindet und verwendet.

Danach folgt auch schon deine erste Zeile. Und die ist besonders wichtig. Sie kann darüber entscheiden, ob in der Personalabteilung überhaupt mehr, als diese erste Zeile gelesen wird. Schreibe nichts Langweiliges wie: "Ich habe beim Lesen der Stellenangebote Ihre Anzeige gefunden ...". Es geht darum, das Interesse zu wecken. Zu zeigen, dass du nicht irgendetwas abschreibst, sondern dir selbst etwas überlegt hast, was zu der Firma und dir passt.

Man kann durchaus sehr direkt einsteigen, z. B. mit: "Ich möchte mich Ihnen als Kochlehrling vorstellen"; oder: "Sie beschreiben in Ihrer Anzeige eine Ausbildung, die mich besonders interessiert." Manchmal kann durchaus auch etwas Freches oder Mutiges möglich sein wie: "Die richtige Person für die Lehrstelle ist gefunden."

Danach solltest du kurz darauf eingehen, was dich für diesen Job, diese Lehrstelle, etc. besonders eignet.

Das klingt jetzt alles vielleicht ein bisschen kompliziert. Aber sieh dir einfach einige Beispiel-Anschreiben an und du wirst sehen, dass es gar nicht so schwierig ist! Vor allem geht es nicht darum irgendetwas zu erfinden, sei ruhig authentisch und schreib in deinen Worten, was dich auszeichnet.

Mehr zum Anschreiben und fertige Beispiele, findest du hier:

 

Der Lebenslauf

Der Lebenslauf oder auch CV genannt (kommt von Curriculum Vitae) fasst alle Stationen deiner Ausbildung und Karriere zusammen. Im Lebenslauf gibt es keine langen Sätze, stattdessen geht es darum, in kurzen Stichworten aufzulisten, was du bisher bereits gemacht hast. Es geht hier nur um die Fakten.

Der Lebenslauf sollte 1-2 Seiten lang sein.

Im Lebenslauf sollte enthalten sein:

  • welche Schulen du von wann bis wann besucht hast
  • welche Praktika du bis jetzt gemacht hast: beschreibe kurz, welche Aufgaben du dort hattest
  • wenn du schon gearbeitet hast, liste auf von wann bis wann (auf das Monat genau) du bei welcher Firma gearbeitet hast und was du dort für Aufgaben hattest

Schreibe auch Tätigkeiten hinein, die spezielle Fähigkeiten von dir zeigen, wie z. B. Jugendtrainer*in, Pfadfinderführer*in, ehrenamtliches Engagement im Altersheim, dein Interesse am Erstellen von Webseiten, das Organisieren eines Schulprojektes, Engagement als Klassensprecher*in ... Diese Fähigkeiten fallen unter "zusätzliche Qualifikationen". Auch Fremdsprachen- oder EDV-Kenntnisse gehören da hinein.

Beim Lebenslauf gibt es zwei geläufige Varianten. Entweder du zählst chronologisch auf (also beginnend mit der zeitlich ersten Station bis zur letzten oder auch in der umgekehrten Variante) oder du verwendest unterschiedliche Oberbegriffe zur Gliederung wie z. B. Ausbildung, bisherige Tätigkeiten, besondere Qualifikationen, ...

  • Mehr zum Lebenslauf
    Weitere Tipps für Lebensläufe für unterschiedliche Berufe findest du hier!
     

Das Bewerbungsfoto

Das Foto sollte ca. Passfotogröße haben und akutell sein. Im Vordergrund sollte dein Gesicht stehen, deshalb verzichte auf alles, was von deinem Gesicht ablenkt, wie z. B. auffälliger Schmuck.

Bewerbungsfotos sind immer Porträtaufnahmen, d.h. du bist nur bis knapp unter dem Hals zu sehen! Du solltest auf dem Foto freundlich und selbstsicher wirken. Am besten ist ein offenes Lächeln mit direktem Blick in die Kamera. Das Outfit sollte schlicht sein, da ja dein Gesicht wirken soll. Verzichte auf deine Lieblingskleidung, die du privat trägst. Überlege dir stattdessen, welche Kleidung für den Job, für den du dich bewirbst, passend ist. Also wenn du dich für eine Lehre in einer Bank bewirbst, dann würde z. B. ein Hemd oder eine Bluse passen.

Das Bewerbungsfoto gehört in die rechte, obere Ecke des Lebenslaufes bzw. auf das Deckblatt deiner Bewerbungsmappe. Das hat einen einfachen Grund. Interessante Bewerbungen werden in den Firmen immer noch häufig ausgedruckt. Wenn man dann nach einer Person sucht, findet man sie schneller, wenn das Foto rechts ist, da man beim Durchblätter das Foto gleich sehen kann.

Prinzipiell muss eine Bewerbung kein Foto enthalten, in der Praxis hat man mit Foto dann doch oft bessere Chancen.

Das Motivationsschreiben

Oft werden auch so genannte Motivationsschreiben gewünscht. Dabei geht es darum, aufzuschreiben, warum du dich gerade für diese Stelle in diesem Unternehmen interessierst. Warum du gerade diese Lehre für dich herausgesucht hast.

Tipp

Bewerbung per Mail

Häufig bewirbt man sich zur Zeit per Mail. Dabei gilt es einiges zu beachten:
  • Schicke Bewerbungsschreiben ausschließlich von Mailadressen, die sich aus deinem Vor- und Nachnamen zusammensetzen. Vermeide Mailadressen wie z. B. superbrini@gmx.at. Lege dir notfalls eine eigene Mailadresse an.
  • Schreibe in die Betreffzeile: "Bewerbung als ..."
  • Führe in der Mail deine Kontaktdaten an, also Telefonnummer und Adresse
  • Alle Anhänge (Zeugnisse, Lebenslauf, etc.) schicke ausschließlich als PDF, denn nur so ist gesichert, dass dein Dokument beim Empfänger auch genau so aussieht, wie du es erstellt hast!
  • Die E-Mail darf nie größer als 2-3 MB sein, sonst kann es sein, dass sie gar nicht bei der Firma landet.

Bewerbung per Online-Formular

Manchmal kann man Bewerbungen nur mehr per Online-Formular einreichen. Dabei kannst du die Daten direkt aus deinem Lebenslauf kopieren und im Online-Formular einfügen. Es sollten aber alle Felder des Bewerbungsformulars ausgefüllt werden. Wichtig ist, dass du am Ende einen Screenshot vom fertigen Online-Formular machst bzw. es dir ausdruckst. Nur so weißt du auch nach einiger Zeit, was du an die Firma geschickt hast. Denk dran, vor dem Abschicken noch einmal alles genau zu kontrollieren. Auch hier sollten alle deine Anhänge in Form von PDF gespeichert sein!

 

Bewerbung mit Video

Eine Videobewerbung bietet dir die Möglichkeit, dich von anderen Bewerber*innen abzuheben und mit digitaler Kompetenz zu punkten. Auch einige Bewerbungs-Apps haben die Videobewerbung bereits integriert z. B. Hokify, Talentcube oder JobTube. Ein Bewerbungsvideo kann vor allem bei Jobs, wo dein persönliches Auftreten, Kommunikation oder Kundenkontakt eine Rolle spielen, geeignet sein.

Tipps für die Videobewerbung

  • Achte auf die Bildqualität deiner Kamera, so dass du nicht unscharf wirkst!
  • Länge: Das Video sollte nicht zu lange sein, oft ist ein Video von 2 – 3 Minuten passend
  • Hintergrund: Je weniger sichtbar ist, desto besser. Keinesfalls sollte der Hintergrund chaotisch wirken. Eine Zimmerwand eignet sich meistens gut.
  • Helligkeit und Licht: Die Helligkeit kann die Stimmung deines Videos beeinflussen. Ein zu dunkles Video kann ungünstig wirken. Die Helligkeit des Videos kann manchmal auch durch deine Kleidung beeinflusst werden, weil manche Kameras automatisch die Helligkeit anpassen oder Kontrasteffekte mit der Kleidung hervorrufen. Lichtquellen können auch Schatten im Gesicht machen. Manchmal muss man einfach ein wenig mit Kleidung und Lichtquellen herumprobieren.
  • Ton: Ist der Ton des Videos zu laut oder zu leise? Dann probier mal die Aufnahmeeinstellung deines Mikros zu ändern!
  • Mimik und Gestik sind bei einem Video klarerweise sehr wichtig. Freundlichkeit und Lächeln sind nie verkehrt und mit einer aufrechten Sitzposition kannst du selbstbewusst wirken. Du kannst auch Personen aus deinem Umfeld bitten, dir eine ehrliche Rückmeldung zu geben, wie du im Video rüberkommst. Der Vorteil des Videos ist ja, dass du mehrere Versuche machen kannst, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
  •  

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Bewerben!

 

Folge uns

Aktuelle Tipps & Infos von uns findest du auch auf unseren Social Media Kanälen: