Junge Menschen demonstrieren für den Klimaschutz

Klimawandel – Das kannst du tun!

Klimawandel – Wie du dich engagieren kannst und was jeder im Alltag fürs Klima tun kann…

Täglich sind wir mit bedrohlichen Infos und Bildern zur Klimakrise konfrontiert. Es ist wichtig, dass darüber berichtet wird, gleichzeitig, macht das natürlich auch etwas mit uns. Unsere Kolleg*innen von SOS-Kinderdorf haben Kinder und Jugendliche zu ihren Zukunftssorgen befragt. 88% der Befragten in Österreich sind der Meinung, dass wir genau jetzt beim Klima- und Umweltschutz handeln müssen. Sonst sei es zu spät. Kinder und Jugendliche finden auch, dass Politiker*innen und Unternehmen den Klima- und Umweltschutz noch immer nicht ernst genug nehmen (Hier findest du alle Ergebnisse der Befragung).

Aktiv statt Hilflos

Bedrohliche Informationen führen schnell zu Ohnmacht und Hilflosigkeit. Das ist ein psychologisches Phänomen. Wir fühlen uns dann unsicher und haben das Gefühl selbst keine Kontrolle darüber zu haben. Da diese Gefühle für uns unangenehm sind, wollen wir sie wieder loswerden und das funktioniert auf zwei Arten. Man unternimmt aktiv etwas, um die Situation zu verbessern oder man beginnt, die Situation zu verleugnen. Beides funktioniert, doch nur eines verbessert die Situation unserer Umwelt. Wir haben einiges zusammen gefasst, was du selbst tun kannst, um dich klimafreundlicher zu verhalten.

 

Sich aktiv fürs Klima engagieren

Du möchtest dich aktiv engagieren? Damit bist du nicht allein - immer mehr junge Menschen wollen nicht mehr tatenlos zusehen, dass zu wenig gegen den Klimawandel getan wird. Jede*r kann selbst viel beitragen. Einerseits, in dem man sich selbst klimabewusst verhält und andererseits, in dem man sich politisch engagiert.

Nach dem Vorbild der schwedischen Schülerin Greta Thunberg, die jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament streikt, haben sich auf der ganzen Welt junge Menschen zusammengetan, um für den Klimaschutz einzutreten. Die Bewegung Fridays For Future will durch friedvollen Protest, Druck für die Anliegen des Klimaschutzes machen, aber auch informieren und Menschen dafür zusammenbringen. Denn um die Klimakrise zu bewältigen braucht es ein Zusammenspiel der Staaten und der Politik.

Sich gemeinsam stark zu machen, hilft uns auch mit der Bedrohung durch die Klimakrise umzugehen. Man kann sich gegenseitig stärken und sieht, wie man als Gemeinschaft etwas verändern kann.

Auch in Österreich gibt es zahlreiche Aktivitäten von Fridays For Future. Hier findest du Infos und Möglichkeiten dich zu beteiligen:

Im Internet findest du auch viele andere Organisationen, die junge Menschen suchen, die in Sachen Umwelt- und Klimaschutz aktiv sein wollen. 

Du kannst auch im Rahmen des freiwilligen Umweltjahres zwischen sechs und 12 Monaten in Einsatzstellen des Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich tätig sein. Das freiwillige Umweltjahr kannst du auch statt dem Zivildienst machen. Infos gibt es hier:

 

Klimabewusst

Zusätzlich zu gesellschaftlichen Maßnahmen kann auch jede*r von uns einen Beitrag leisten, und sich im alltäglichen Leben klimabewusst und nachhaltig verhalten. Sich nachhaltig zu verhalten, bedeutet so viel wie, dass zukünftige Generationen durch unser Verhalten nicht geschädigt werden bzw. keine Nachteile haben.

Man muss dabei nicht gleich auf alles verzichten! Oft gibt es Möglichkeiten, an die man vielleicht gar nicht so gedacht hat. Dann kann man ein wenig seine eigene Lebensweise ändern und einen wichtigen Beitrag leisten.

Und durch das eigene Verhalten kann man wiederum auch ein Umdenken bei anderen Menschen bewirken! Je mehr sich engagieren, umso besser fürs Klima!

 

Das kannst du fürs Klima tun

Wenn wir gerade Angst haben, kann es sein, dass wir das Gefühl bekommen, wir müssen jetzt alles auf einmal verändern. Diesem Druck können wir dann nicht stand halten und es geht uns schlecht. Stelle dein Verhalten Stück für Stück um, statt alles gleichzeitig angehen zu wollen.

Bewusst einkaufen

Durch die Herstellung, den Transport, die Lagerung und die Müll-Entsorgung von Produkten, die wir im alltäglichen Leben kaufen, entstehen viele Treibhausgase, die sich aufs Klima auswirken. So kannst du klimabewusst einkaufen:

  • Überlege dir, ob du die eingekauften Dinge wirklich verwenden wirst und das auch langfristig. Achte mal darauf, wie viele Dinge du vielleicht kaufst, und schon nach wenigen Tagen wieder wegwirfst!
  • Wie weit wurden die Waren transportiert, um ins Geschäft zu kommen? (z. B. Schau auf „Made in …“)
  • Welche Chemikalien waren notwendig, um z.B. eine Jeans zu bleichen? Diese landen dann in den Abwässern und belasten unsere Umwelt. Achte beim Kauf auf Jeans, die nachhaltig produziert wurden. Mittlerweile gibt es Jeans die ähnlich viel kosten, wie klimaschädlich produzierte. Oft kannst du dir über Influencer*innen auch Codes sichern, die nachhaltige Produkte günstiger machen!
  • Second Hand Shops werden immer beliebter und dadurch findet man auch immer coolere Sachen. Auch in den vielen Online Flohmärkten lohnt es sich zu stöbern. Egal, ob es um Kleidung, Games, Fahrräder oder ganz andere Dinge geht. So sparst du Geld und tust gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes!
  • Was machst du, wenn du unterwegs Durst hast? Kaufst du dir jedes Mal eine Dose oder eine Plastikflasche? Vielleicht magst du auf eine mitnehmbare Flasche umsteigen oder lieber einen kurzen Stopp einlegen, wo du ein Getränk im Glas bekommst.
  • Schaumal, was es in deiner Nähe alles für Upcycling Möglichkeiten oder auch Geschäfte gibt. Vielleicht bist du auch selbst praktisch veranlagt und pimpst dir alte Sachen neu. So entsteht auch ein komplett individuelles Teil, das nicht jede*r in seinem Zimmer hat.
  • Auch bei Sport Klamotten gibt es mittlerweile viele nachhaltige Produkte.
  • Verzichte beim Einkaufen einfach mal aufs Sackerl und pack die Sachen in deinen Rucksack.
  • Fleisch und Wurstproduktion belastet das Klima mehr als der Anbau von Gemüse und Obst. Kannst du dir vorstellen, hin und wieder mal einen „Veggie Day“ einzulegen oder vielleicht auch gänzlich auf Fleisch oder tierische Produkte zu verzichten?
  • Obst und Gemüsesorten werden in unterschiedlichen Monaten reif. Außerhalb dieser „Saison“ können Obst und Gemüse nur mit viel mehr Energieaufwand angeboten werden (z. B. durch Anbau in beheizten Glashäusern oder mit langen Transportwegen). Du könntest beim Einkauf darauf achten, woher Obst und Gemüse kommen und zu welchen Zeiten sie bei uns reif sind z. B. mit dem Saisonkalender
  • Lässt sich die Verpackung vermeiden? Z. B. unverpackte Produkte kaufen, Einkaufsnetz fürs Obst und Gemüse mitnehmen, Einkaufstasche mitnehmen statt kaufen, Pfandflaschen kaufen, ...

Teilen, Tauschen und Weitergeben

Einen Beitrag zum Reduzieren von CO2-Emissionen kannst du auch leisten, wenn du mit Freund*innen Sachen teilst oder tauscht, anstatt Neues zu kaufen. Es gibt viele Dinge, die dafür in Fragen kommen können z. B. Games, Kleidung, Bücher, Deko, … Auch online finden sich zahlreiche Tauschbörsen, die sich dafür eignen. Denn jede*r kombiniert die Sachen ganz anders, so entsteht mit dem gleichen Teil trotzdem ein komplett anderer Style.

Dinge, die du nicht mehr brauchst, kannst du auch verkaufen (Online, Flohmärkte …) oder verschenken z. B. im Familien- oder Freundeskreis, an Hilfsorganisationen, in Onlineplattformen, durch foodsharing oder bei Kost-Nix-Läden. So werden sie weiter verwendet oder du bekommst auch noch Geld dafür.

Im Haushalt Energie sparen

Im Haushalt gibt es viele Möglichkeiten auf den Energieverbrauch zu achten:

  • mit dem Warmwasserverbrauch sorgsam umzugehen. Z. B. Duschen (verbraucht weniger Energie als ein Vollbad) oder das Warmwasser nicht unnötig laufen zu lassen
  • lässt sich Heizungsenergie sparen? Z. B. durch eine kleine Veränderung der Raumtemperatur, energiesparendes Heizen, richtiges Lüften?
  • beim Kauf von Elektrogeräten auf die Energieeffizienzklasse achten
  • Elektrogeräte ganz abschalten und nicht nur in den „Stand By“ Modus

Reisen und Verkehrsmittel

Wie kommst du in die Schule? Womit kommst du an deinen Urlaubsort? Was verwendest du, um zum Treffen mit deiner Clique zu kommen? Lässt du dich oft von deinen Eltern mit dem Auto bringen oder nimmst du ein Rad, gehst zu Fuß oder nützt öffentliche Verkehrsmittel? Vielleicht ist es möglich, mit dem Rad oder Longboard zur Schule zu fahren? Vielleicht tut es dir sogar gut, den ganzen Stress beim zu Fuß nach Hause gehen, Schritt für Schritt abzuladen.

Beim Reisen könntest du schauen, ob du auch mit Zug statt dem Flugzeug reisen kannst. Es gibt auch die Möglichkeit CO2 beim Fliegen zu kompensieren. Das ist zwar nicht die Lösung des Problems, aber auch ein Ansatz. Du bezahlst Geld an Organisationen, in dem Ausmaß, als dein Flug CO2 ausstößt. Die Organisationen investieren dein Geld in Klimaschutz-Projekte.

Klimabewusstes Onlineverhalten

Damit wir Mails versenden oder Filme, Serien und Musik streamen können, müssen die Daten auf Servern gelagert werden, die eine Menge Strom benötigen. Bei der Stromerzeugung, die noch auf größtenteils fossilen Brennstoffen basiert, wird wiederum CO2 ausgestoßen. Häufig wird der Strom dabei gar nicht für die Rechenleistung, sondern für die Kühlung der Anlagen benötigt. Eine halbe Stunde Streaming verursacht etwa so viel CO2-Emissionen wie eine sechs Kilometer lange Autofahrt.

Tipp

  • Bewusstes Streamen und Surfen: z. B. nur das schauen, was dich wirklich interessiert, Serie nicht weiterlaufen lassen, wenn du gar nicht zuschaust.
  • Autoplayfunktion abstellen: Viele Plattformen wie z. B. YouTube beginnen Videos automatisch abzuspielen. Dadurch wird man verleitet, sich Videos anzusehen, ohne sich bewusst dafür entschieden zu haben. Du könntest den Autoplay-Modus deaktivieren, um deinen Datentransfer zu senken.
  • Sparsam mit der Cloudnutzung umgehen. Speichern in der Cloud verbraucht z. B. mehr Energie als Speichern auf USB
  • Digitale Geräte länger nutzen: Sich zu überlegen, ob das neueste Modell unbedingt gebraucht wird - Akku tauschen oder das Löschen von unnötigen Apps und Dateien können dein Handy auch wieder fitter machen

Klimafreundlich menstruieren

Klingt komisch, ist aber so. Auch bei der Regel gibt es klimafreundlichere und klimaschädlichere Möglichkeiten.

So sind z.B. Perioden-Slips, waschbare Binden oder Menstruations Tassen klimafreundlicher als Tampons und Binden. Gebleichte Tampons und Binden, die jeweils extra noch in Plastik verpackt sind klimaunfreundlicher als ungefärbte Tampons und Binden, bei denen zum Teil gänzlich auf Plastik verzichtet wird. Meist sind deren Verpackungen auch richtig nett gemacht. Ein extra Plus, quasi.

Nachhaltige Schule

Was könnte deine Schule ändern, um nachhaltiger zu werden? Viele Jugendliche haben es geschafft, an ihrer Schule z.B. den Matura Ball nachhaltig zu gestalten. Hier ein Leitfaden von jungen Menschen, die ihren Matura Ball green gestaltet haben!

Der ökologische Fußabdruck

Oft werden die Auswirkungen des eigenen Lebensstils auf die Umwelt und das Klima mit dem ökologischen Fußabdruck dargestellt. Der ökologische Fußabdruck zeigt an, wieviel Land- und Wasserfläche nötig ist, um Rohstoffe und Energie bereitzustellen, Abfälle zu beseitigen und freigesetztes Kohlendioxid zu binden.

Hier findest du Möglichkeiten, mehr über deinen eigenen ökologischen Fußabdruck zu erfahren:

Linkliste

Es gibt so so viele Möglichkeiten, dich für das Klima und unsere Umwelt stark zu machen. Wir haben einige zusammengefasst. Hier findest du noch Links, zu weiterführenden Infos und seriösen Quellen:

Linksammlung des österreichischen Jugendportals

Es gibt auch viele YouTube Channels, TikTok und Insta Profile zum Thema

Suche nach Nachhaltigkeit, Upcycling, veganen Rezepten, Plastik frei, green Maturaball,...

Ein paar Beispiele, aber es gibt SO viele mehr

I am so Vio!

Easy Alex - Upcycling

JANAklar

Klimawandel - MaiLab

Klima YouTuber Joul

hellopippa

Dariadaria

Climatesaustria

Zero Waste Austria

Luisa Neubauer

homovirido

Klimareporter.in

TikTok

@nachhaltikerleben, @acteevism, @eco_tok

Schickt uns doch eure Lieblings YouTuber*innen und Influencer*innen zu dem Thema!

Rat auf Draht Instagram

 

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