Mädchen sitzt auf Couch mit Lichterkette und einer Tasse Tee

Stressfrei durch Weihnachten

Weihnachten sollte eigentlich die ruhigste und besinnlichste Zeit im Jahr sein. Doch für viele ist es nur noch stressig. Oft kommt es gerade dann zu Konflikten. Was du in Notfällen tun und wie du versuchen kannst, Streit zu vermeiden, erfährst du hier.

Viele unter uns, auch wenn wir keine kleinen Kinder mehr sind, freuen sich doch auf Weihnachten und ein entspanntes Familienfest ohne Stress und Streit.
 

Erwartungen an Weihnachten

Jeder hat so seine Erwartungen an Weihnachten. Sowohl deine Familie als auch du. Aber: Erwarte dir kein perfektes Familienfest. Denn gerade wenn die Familie zusammen kommt und jeder seine einzelnen Vorstellungen von einer netten Feier hat, entstehen auch schneller Konflikte. Es fallen vielleicht Worte, die im Nachhinein bereut werden. So etwas ist enttäuschend und tut auch weh.

Wichtig wäre, nicht alles, was gesagt wird, persönlich zu nehmen. Gerade am Heiligen Abend, an dem alles perfekt sein soll, können Erwartungen häufig nicht erfüllt werden.
 

Verständnis für Gestresste

Eltern reagieren oft empfindlicher als sonst. Denn gerade für sie sind die Vorbereitungen vor dem Fest sehr zeitintensiv. Einkäufe müssen erledigt, Wohnungen geputzt und Verwandte besucht werden. Da kann es schon passieren, dass deine Eltern nicht wie sonst ein Ohr für deine Sorgen haben oder gestresster sind, als an anderen Tagen. Du kennst das sicher auch von dir, wenn du erst einmal genervt bist, bist du wahrscheinlich auch nicht so genießbar.

Tipp

Du selbst kannst versuchen dazu beizutragen, dass es möglichst nicht zum Streit kommt:

  • Nimm nicht jedes Wort das fällt, gleich super ernst. Vielleicht gelingt es dir, einfach einmal darüber hinweg zu hören.
  • Nervt dich etwas besonders, dann überlege an Weihnachten vielleicht noch ein zweites Mal, ob es wirklich dringend wichtig ist, das gerade jetzt anzusprechen. Wenn das Fest, und somit auch der Stress, vorbei ist, könnt ihr wahrscheinlich entspannter darüber reden, was vorgefallen ist.
  • Auch "nervige" Geschwister sind an Weihnachten nicht wie ausgetauscht. Vielleicht gelingt es dir, einen blöden Spruch an diesem Tag einfach mal zu ignorieren. Manchmal werden auch Geschwister nerviger, wenn sie aufgeregt sind.
  • Unterschiedliche Vorstellungen? Kommen mehrere Menschen zusammen, kann es zu verschiedenen Themen auch unterschiedliche Ansichten geben. Vielleicht geht es um die Gestaltung der Feier, das Essen oder etwas Anderes. Du kannst versuchen anzusprechen, was dir wichtig ist und schauen, dass eine Lösung gefunden wird, mit der alle zumindest gut leben können. Aber nicht immer ist das möglich. Gelingt das gar nicht, gibt es vielleicht Verwandte, die dich unterstützen können. Möglicherweise hilft hierbei auch der Blick, dass es nicht darum geht, dass alle genau das gleiche denken, viel eher geht es darum einen Kompromiss zu finden, den alle akzeptieren können.  
  • Vielleicht gibt es auch bestimmte Streitthemen in eurer Familie, die immer wieder aufkommen? Eine Möglichkeit ist dann, direkt das Thema zu wechseln oder zu bitten, zumindest den Tag ohne das Reizthema zu verbringen. Oder du versuchst, das Gefühl der Person anzusprechen. Eine Person regt sich z. B. über ein Thema auf und du antwortest mit "Das macht dir ziemliche Sorgen/beschäftigt dich ziemlich, oder." Somit wird es keine Faktenschlacht, sondern du zeigst der Person, dass du merkst, wie sie fühlt – das kann verbinden.

Stress schon im Vorfeld vermeiden

Noch ist ja ein bisschen Zeit bis Weihnachten. Vielleicht hast du ja Lust ein Auge auf unsere Tipps zu werfen und ein paar davon umsetzen. Möglicherweise kommt es dann erst gar nicht zu dem bekannten Weihnachtsstress

Tipp

Tipps zum "Weihnachts-Stress-Vermeiden":

  • Sprich offen über deine Wünsche für Weihnachten. So kannst du Enttäuschungen darüber vermeiden und ersparst anderen lange Überlegungen, was dir gefallen könnte.
  • Frage deine Eltern, wo du sie unterstützen kannst und welche Tätigkeiten du ihnen abnehmen könntest.
  • Wenn du gerne Geschenke besorgen und dir das Einkaufschaos in den Läden nicht antun möchtest, kannst du vielleicht selbst Geschenke gestalten oder auch im Internet bestellen. Zum Online Bestellen brauchst du eine*n Erwachsene*n, die*der eine Kreditkarte besitzt - frag nach, ob es möglich ist, dass du etwas online bestellst. Du kannst dann eine Liste erstellen und Erwachsene mit einer Kreditkarte bitten, dir bei der Bestellung zu helfen. Es gibt auch viele Geschenke, die kein Geld benötigen. Immer dann, wenn du Zeit mir dir verschenkst.

Besonders schwierig: geschiedene Eltern

Falls deine Eltern geschieden sind, kennst du vielleicht das Problem, dass jeder Elternteil mit dir den Heiligen Abend verbringen will. Hier könntest du mit deinen Eltern eine Regelung ausmachen: Zum Beispiel verbringst du bei einem Elternteil den Mittag und beim anderen Elternteil den Nachmittag oder Abend. Diese Regelung kann natürlich an den darauffolgenden Weihnachten umgedreht werden.

Krisen zu Weihnachten - Wir sind für dich da!

In Familien kommt es immer wieder mal zu Konflikten, gerade auch wenn man in der Weihnachtszeit viel Zeit miteinander verbringt und man generell weniger Möglichkeiten hat, dazwischen auch einmal für sich zu sein. Manchmal eskaliert die Situation aber auch völlig. Egal wie schlimm es auch sein mag, wir sind immer für dich da, egal ob am Tag oder in der Nacht.

Auch an den Feiertagen erreichst du uns unter der Notrufnummer 147 rund um die Uhr. Der Anruf kostet dich nichts und du kannst dich auch völlig anonym an uns wenden. Du kannst dich mit allem melden, worüber du dich aussprechen magst und z. B. teilen, wenn dich etwas frustriert oder enttäuscht – allein das Aussprechen kann schon etwas erleichtern. Gemeinsam können wir dann auch weiter überlegen, was für dich in der jeweiligen Situation noch hilfreich sein kann.  

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