Wien, am 4. April 2023. Die Frage nach der Echtheit des Osterhasen, aber auch des Christkinds oder des Weihnachtsmannes, kommt früher oder später in irgendeiner Form auf alle Eltern zu. Doch wieviel Wahrheit verträgt oder braucht unser Nachwuchs? Die Expert*innen des Notrufs für Kinder und Jugendliche und der Elternseite von Rat auf Draht zeigen, wie man mit derartigen Kinderfragen umgehen kann.
Gerade Kleinkinder bis zum Alter von etwa drei Jahren glauben fest an das Bestehen von Fantasiewesen. Das ist auch absolut positiv, da dadurch sowohl Fantasie als auch Kreativität angeregt werden. Der Nachwuchs denkt quasi über die reale Welt hinaus, was auch für die kognitive Entwicklung wertvoll ist. Besonders in dieser Zeit können Erlebnisse rund um den Osterhasen mit sehr viel Spaß und Freude verbunden sein. Kinder lieben es, sich in Fantasiewelten zu begeben und das durchaus auch mit den Eltern gemeinsam. Auch die Welt des Osterhasen kann so ein Fantasiebereich sein.
Ich entscheide, woran ich glaube
Für Kinder ist es oft sehr erleichternd, wenn man mit ihnen bespricht, dass sie selbst entscheiden können, woran sie glauben möchten und woran nicht. „Weißt du, man kann sich immer aussuchen, woran man glauben möchte“, könnte eine sehr offene Erklärung sein, wenn Kinder sich fragen, ob es denn den Osterhasen tatsächlich gibt. So ist auch die Enttäuschung nicht so groß, wenn entdeckt wird, dass der Osterhase nicht das ist, wofür er lange gehalten wurde. Denn es gab immer die Möglichkeit, daran zu glauben oder eben auch nicht. „Ich denke schon, dass es so eine Art Osterhasen geben könnte“, lässt ebenso viel an Eventualitäten offen. Bei Fragen nach dem Osterhasen und wie er denn das überhaupt alles schaffen kann, können Sie einfach den Nachwuchs selbst erzählen lassen, wie er sich das so vorstellt, wenn Sie dazu selbst keine Angaben machen möchten.
Im Endeffekt entscheidet jeder Elternteil selbst, womit er sich wohl fühlt. Wie in vielen Situationen gibt es nicht den einen richtigen und den einen falschen Weg, sondern viele verschiedene individuelle Lösungen. Und Eltern könnten letztlich beruhigt sein: Wirklichen Schaden kann die Osterhasengeschichte nicht anrichten. Kinder können durchaus auch verstehen, dass man etwas ein wenig anders darstellt, um anderen eine Freude zu bereiten - wie zum Beispiel auch bei Überraschungen zum Geburtstag. In diesem Sinne: Frohe Ostern!
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