Die Schlagzeilen und Bilder rund um den Krieg in der Ukraine machen betroffen, sie machen uns auch Angst. Aber wie kann man überhaupt mit all den Gefühlen in so einer Situation umgehen?
Tipp
Sprich darüber!
Bleib mit deinen Gefühlen nicht alleine. Sprich aus, was du fühlst. Deine Freund*innen und Familie fühlen wahrscheinlich ähnlich. Gemeinsam kann man Schlimmes oft besser aushalten. Alles, was du denkst und fühlst, ist in Ordnung. Viele sind einfach auch wütend, dass so etwas geschehen kann. Auch wir sind rund um die Uhr unter 147 da, wenn du dich austauschen möchtest! Wenn du dich schriftlich austauschen magst, ist unser Chat Mo-Fr immer von 18-20 Uhr offen.
Ein Gefühl von Gemeinschaft kann auch stützend sein, manchen hilft es in sozialen Netzwerken durch Bilder oder Statusmeldungen ihr Mitgefühl und ihre Solidarität auszudrücken.
Tipp
Bewusstes Informieren
Konzentriere dich auf wenige und vertrauenswürdige Quellen. Gerade in sozialen Netzwerken wird gerade viel geteilt, was nicht stimmt und Angst macht. Achte auch darauf, selbst solche Infos nicht weiter zu teilen!
Oft ist es gar nicht mehr so einfach zu verstehen, was hier eigentlich alles passiert und was das bedeuten kann. Die ZiB erklärt z. B. in TikTok gezielt, um es möglichst verständlich zu erklären.
Viele Inhalte sind auch als Propaganda einzustufen, also Informationen, die das Ziel haben zu manipulieren und von politischer Seite bewusst geteilt werden. Wir alle können hier einen Beitrag leisten, wenn wir solche Informationen nicht weiter sharen.
- Share nur Inhalte von offiziellen, vertrauenswürdigen Kanälen (z. B. große Nachrichtenportale oder vertrauenswürdige Zeitungen).
- Gerade wenn der Inhalt besonders emotional gemacht ist, checke die Quelle!
- Melde gewalthaltige Videos und Propaganda, wenn du sie erkennst im jeweiligen Netzwerk.
Tipp
Mach Pause
Wenn in den verschiedenen Medien keine neuen Nachrichten mehr kommen, sich die Bilder und Informationen nur noch wiederholen, dann schalte ab. Wir alle brauchen Pausen von den Informationen.
Tipp
Verzichte auf Videos
Manche Inhalten sollen gezielt Angst verbreiten. Das gelingt auch mit dem Teilen der Videos. Mach nicht mit! Teile und zeige Inhalte nicht weiter, die dich selbst schon aufwühlen. Sprich darüber, wie es dir damit geht. Es ist völlig normal, dass solche Bilder einen berühren.
Tipp
Sicherheit schaffen
Das Bedürfnis nach Sicherheit ist in so einer Situation groß. Was uns Sicherheit vermittelt, ist individuell unterschiedlich. Vielen hilft es in den Arm genommen zu werden, das Haustier zu streicheln. Sich am Boden zu setzen, die Knie anziehen und dann die Arme um die Knie zu legen und den Kopf auf den Knien abzulegen, ist auch eine Möglichkeit, dieses Gefühl zu erzeugen. Manchmal sind es auch Gerüche oder das Kuscheln in eine Decke. Schau, wo und wie du dieses Gefühl der Sicherheit in dir aktivieren kannst.
Tipp
Innere Ruhe
Wenn um einen herum gerade alles turbulent ist, dann ist es wichtig, in sich drin für Ruhe zu sorgen. Denn das können wir für uns beeinflussen. Wie kann das gelingen?
Wenn Gedanken kreisen, du nicht abschalten kannst, dann ist die einfachste Möglichkeit, einfach zu atmen. Klingt komisch, ist aber so.
Atemübung - Atme ein, zähle dabei bis vier, halte den Atem an, zähle bis vier, atme aus, zähle dabei bis vier, halte den Atem wieder an, zähle dabei wieder bis vier und dann beginne wieder von vorne. Dadurch, dass du zählst, konzentriert sich dein Gehirn genau darauf und alles andere kann mehr und mehr in den Hintergrund gelenkt werden.
Höre dir eine Fantasiereise an. In YouTube findest du viele Varianten dafür.
Leg dich gemütlich hin, hör' dir ruhige Musik an, leg dabei eine Hand auf dein Herz und eine Hand auf deinen Bauch. Atme bewusst und schau, dass du deinen Atem immer länger werden lässt und bis zum Bauch schickst, sodass sich dein Bauch beim Einatmen hebt und beim Ausatmen senkt. Mach das für 2-3 Lieder lang oder so lange, wie es für dich angenehm ist.
Wenn du das Gefühl hast, diesen inneren Druck endlich los werden zu wollen, kann auch tanzen helfen. Mach dir Musik an und lass alles raus.
Spazieren Gehen und Malen bzw. Zeichnen haben auch einen entspannenden Effekt.
So kannst du unterstützen
* Gerade wenn man das Gefühl hat, selbst nichts für die Menschen vor Ort tun zu können, kann es helfen, gemeinsam mit anderen zu spenden. Es gibt viele Initiativen, bei denen du unterstützen kannst, wenn du das möchtest.
* Biete Freund*innen an, euch auszutauschen, wenn das gerade für dich passt.
* Du kannst auch Freund*innen von uns erzählen, dass man sich rund um die Uhr und anonym bei uns aussprechen kann.
* Nimm dir Zeit für jüngere Geschwister. Es gibt auch Seiten, die den Krieg für Kinder geeignet aufbereiten, wie dieses Video.