Leider bleibt kaum jemand von Liebeskummer verschont. Gefühle können sich verändern und so kann auch eine große Liebe einmal zu Ende gehen. Und das Schlimme ist, es tut jedes Mal von Neuem weh. Es gibt keinen Gewöhnungseffekt und auch kein Wundermittel, womit der Liebeskummer einfach vorbeigeht. Vielleicht hast auch du diese Erfahrung schon gemacht. Die Beziehung ist vorbei und man fällt in ein tiefes Loch. Viele von uns würden sich am liebsten nur mehr verkriechen. Und das ist eine Zeitlang auch okay so.
Aller Anfang ist schwer
Es ist ganz normal, wenn du am Anfang denkst, du wärst der unglücklichste und ärmste Mensch auf der ganzen Welt. Es ist okay, wenn du dich zurückziehst. Wichtig ist nur, dass du deine Gefühle zulässt. Schreie, weine, schimpfe, wenn dir danach ist. Lass deine Trauer und deine Wut einfach raus. Alles ist okay, solange du die Wut nicht gegen dich selbst richtest! Denn dann würdest du dir nur noch mehr Schaden und Schmerzen zufügen!
Lass dich von Freund*innen oder deiner Familie einfach umarmen. Du wirst sehen, das befreit und du fühlst dich besser. Auch wenn es vielleicht zu Beginn nur kurz anhält. Kuschel dich an dein Haustier, lass deinen Gefühlen bei Musik freien Lauf. Wenn du den Frust nur runterschluckst, dann erwischt es dich zu einem anderen Zeitpunkt, denn dann verdrängst du deine Gefühle nur. Einfach "wegdenken" funktioniert nicht.
Drüber reden
Für viele ist es eine große Stütze, einfach jemanden zum Reden zu haben. Jemanden, dem du alles erzählen kannst. Vielleicht gibt es ja eine*n Freund*in, ältere Geschwister oder auch deine Eltern, bei denen du dir deinen ganzen Frust von der Seele reden kannst. Sie hören dir zu und werden versuchen, dich so gut wie möglich aufzubauen und zu unterstützen. Manchmal können auch Foren, in denen andere Jugendliche berichten, was ihnen geholfen hat, motivierend sein. Man liest, dass sie es auch geschafft haben.
Schlussstrich ziehen
Wenn man mit jemandem zusammen ist und es plötzlich aus ist, kann man sich zuerst gar nicht vorstellen, dass man es je schafft, dass es einem wieder besser geht. So schlimm es aber auch ist, irgendwann schafft man es durch diese schwierige Zeit durch. Damit es einem wieder bessergehen kann, muss man überhaupt einmal akzeptieren, dass die Beziehung vorbei ist. Solange man sich mit Gedanken tröstet, dass man vielleicht ja doch wieder zusammenkommt, ist man noch nicht am Weg der Besserung. Oft helfen bewusste Abschlussrituale um einen endgültigen Abschied von der Ex-Beziehung zu schaffen.
Tipp
Rituale zum Abschied
- Packe alles was dich an deine*n Ex erinnert in eine Schachtel und verschnüre diese. Stell sie dann an einen Ort, wo sie dir nicht ständig ins Auge sticht.
- Oder bring einfach alles auf Papier, was dich belastet. Schreib auf, was du über den*die Ex denkst. Den Brief kannst du dann feierlich verbrennen oder in einen Fluss werfen und dich somit von altem Ballast befreien.
- Manchmal kann so ein Abschied auch das Beenden der Freundschaft auf Facebook, das Nicht-Mehr Folgen auf Instagram oder das Löschen der Nummer aus dem Handy sein.
Negativ-Liste
Falls dir dein*e Ex einfach nicht aus dem Kopf geht, kannst du eine Liste erstellen, auf die du alle negativen Eigenschaften schreibst. Oft idealisiert man den*die Ex nach einer Trennung. Durch eine solche Liste erinnerst du dich wieder bewusst an die nicht so schönen Momente der Beziehung und gewinnst so Abstand. Sobald dich der Liebeskummer dann wieder mal ganz fies überkommt, nimmst du dir einfach die "Negativ-Liste".
Keine Rache
Verzichte auf Rache. Das schafft dir meist nur noch mehr Probleme. Werden z. B. bloßstellende Videos oder Fotos weitergeschickt, dann kannst du dich damit sogar strafbar machen. Auch wenn du ihn*sie in sozialen Netzwerken schlechtmachst, kann das negativ auf dich zurück fallen. Wenn du für dich trotzdem das Gefühl haben möchtest, deine Wut auslassen zu können, dann kannst du z. B. alte Fotos von deinem*deiner Ex einfach für dich verunstalten. Oder mach genau das, was deine*n Ex immer am allermeisten an dir gestört hat.
Aktivität
Denk dran: Je mehr du jetzt unternimmst, umso weniger denkst du an deinen Herzschmerz. Also werde aktiv. Triff dich mit Freund*innen, geh ins Kino, mach Sport, tob dich auf der Konsole aus oder tanz' dich einfach frei. Mit der Zeit machen Unternehmungen auch wieder Spaß. Gerade Freund*innen können in der Zeit auch sehr hilfreich sein, wenn sie einen einfach "zwingen" auch mal was zu machen. Lass dich überreden.
Manchen hilft es auch, einfach mit anderen im Netz zu chatten und sich auszutauschen oder in Foren zu schauen, wie andere mit ihrem Liebeskummer umgehen. Achte darauf, dass du Foren findest, in denen andere berichten, wie sie es geschafft haben, den Liebeskummer zu überwinden.
Denn Foren können einen positiven Effekt haben und Mut machen, sie können aber auch die Verzweiflung verstärken, z. B. dann, wenn es dort nur um Negatives geht. Von solchen Foren solltest du dich fernhalten, schließlich bist du ja auf der Suche nach etwas, das deine Situation verbessert und nicht noch aktiv schlimmer macht.
Aus Erfahrungen profitieren!
Auch wenn dir im Moment wahrscheinlich überhaupt nicht der Sinn nach flirten und einer neuen Beziehung steht, verzweifle nicht. Früher oder später kreuzt ein netter Bursch* oder ein nettes Mädchen* deinen Weg und dann kannst du von deinen alten Erfahrungen profitieren. Halte die Augen offen.