Die meisten von uns kennen das. Zuerst ist er*sie der tollste Mensch auf der ganzen Welt. Doch oft erkennt man nach einiger Zeit, dass die Verliebtheit sehr schnell verflogen ist. Du möchtest deine Zeit viel lieber wieder alleine oder mit jemand anderem verbringen. Nur hast du keine Ahnung wie du das deinem*deiner Freund*in beibringen sollst. Schließlich willst du ihn*sie ja nicht verletzen.
Angst vor dem Verletzen
Den*die andere*n nicht zu verletzen, ist zwar der häufigste Wunsch, leider bleibt dieser aber auch so gut wie immer unerfüllt. Trennungen schmerzen immer, egal wie sie ablaufen. Eine Trennung löst immer einen Trauerprozess aus, muss man sich doch von jemandem verabschieden. Doch du kannst den Schmerz in Grenzen halten.
So gehst du es richtig an:
Sag es überhaupt
So komisch das jetzt vielleicht auch klingt. Wichtig ist, dass du überhaupt Schluss machst. Klar, jemandem zu sagen, dass man keine Beziehung mehr zu ihm*ihr haben möchte - aus welchen Gründen auch immer - ist nicht unbedingt eine Aufgabe, auf die man sich mit großer Begeisterung stürzt. Viel lieber würde man sich davor drücken oder jemand anderen vorschicken. Durchaus verständlich, aber schon auch ziemlich fies. Wahrscheinlich würdest du auch lieber wollen, dass du von deinem*deiner Freund*in erfährst, wenn die Beziehung beendet ist, als wenn er*sie sich einfach nicht mehr meldet, oder?
Viele haben so große Angst davor, eine Beziehung zu beenden, dass sie sie einfach im Sand verlaufen lassen. Sie melden sich also einfach nicht mehr, haben für Treffen aus fadenscheinigen Gründen keine Zeit mehr, u.s.w. Und das hat sich nun wirklich niemand verdient.
Auch sich selbst plötzlich so schrecklich zu verhalten, dass der*die andere nicht anders kann, als Schluss zu machen, ist nicht fair.
Sei ehrlich
Das wichtigste beim Schlussmachen ist, dass du ehrlich bist. Erzähle keine Märchen. Sage ganz offen, warum du keine Beziehung mehr haben möchtest.
Sag auf jeden Fall warum
Sei es, weil sich deine Gefühle verändert haben, weil du dich in jemand anderen verliebt hast, weil du super zornig und verletzt bist oder weil du einfach nur solo sein möchtest. Sprich es einfach aus.
Es ist immer einfacher, wenn man zumindest weiß, warum es aus ist. Es ist nur fair, wirklich die Wahrheit zu sagen, damit der*die andere wenigstens weiß, was Sache ist. Nicht selten kommt für eine*n von beiden das Schlussmachen quasi aus heiterem Himmel. Ahnungslos zieht man ihm*ihr den Boden unter den Füßen weg. Das tut verdammt weh. Und er*sie hat ein Recht darauf, zu erfahren, warum es mit der Partnerschaft aus sein soll. Selbst wenn ihm*ihr die Wahrheit einen weiteren Stich versetzt, z. B. wenn du dich in jemand anderen verliebt hast. So weiß der*die andere wenigstens, woran er*sie ist und kann die Trennung viel besser verarbeiten. Außerdem kann er*sie aus möglichen Fehlern vielleicht für neue Beziehungen lernen.
Sag es behutsam
Zeige deinem*deiner Noch-Partner*in, dass du ihn*sie achtest, indem du ihm*ihr möglichst freundlich und vorsichtig die bittere Wahrheit beibringst. Verzichte auf jegliche Art von Beschimpfungen. Bleibe einfach sachlich.
Sag es persönlich
Sei mutig und suche das persönliche Gespräch. Per Telefon oder Messenger Schluss zu machen hat sich der andere nicht verdient. Das Gespräch zu ermöglichen ist auch ein bisschen ein Zeichen des Respekts für die andere Person. Auch Freund*innen die negative Botschaft überbringen zu lassen ist ziemlich fies. Auch wenn es natürlich nicht die tollste Aufgabe der Welt ist, doch der*die andere hat sich ein Gespräch verdient. Wenn du dich wirklich gar nicht traust, es persönlich zu sagen, dann solltest du zumindest Gründe für das Aus nennen. Es ist ganz schwierig, wenn man einfach verlassen wird und gar nicht weiß warum bzw. dann gar keine Chance mehr bekommt nachzufragen.
Sag es rechtzeitig
Warte nicht bis jede*r außer dein*e Freund*in schon davon weiß. Lasse nicht zu, dass er*sie es von anderen erfährt, indem du ihn*sie möglichst bald informierst, wenn du selbst den Entschluss gefasst hast.
Was, wenn er*sie ausflippt?
Es gibt auch Beziehungen, in denen man sehr genau weiß, dass das Schlussmachen auch gefährlich für einen werden kann. Z. B. wenn man mit jemandem zusammen ist, der*die gewalttätig geworden ist. Wenn die Möglichkeit bei deinem*deiner Freund*in besteht, dann ist es wichtig, dass du dich schützt. Dann ist es durchaus ok, schriftlich Schluss zu machen, um sich keiner Gefahr auszusetzen. Du kannst dir in diesem Fall auch eine Art Schutzperson zu dem Gespräch mitnehmen. Hier steht wirklich zuallererst dein Schutz im Vordergrund!
Hoffentlich bist du jetzt ein wenig besser gewappnet für die wahrlich nicht tollste Sache der Welt.
Wir wünschen dir viel Mut, ehrlich deine Gefühle sagen zu können.