Was ist Körpersprache überhaupt?
Körpersprache ist die älteste Form der Kommunikation. Noch lange bevor wir sprechen können, verständigen wir uns durch unseren Körper. Diese nonverbale Kommunikation äußert sich durch Gestik, Mimik und Körperhaltung. Es ist schwierig, die Körpersprache bewusst zu beherrschen, deshalb gelten die Botschaften unseres Körpers oft auch als "echter". Eine Lüge, in Wörter gefasst, ist schnell gesagt, doch der Körper lässt sich nicht so leicht manipulieren.
Wir senden Signale
Unser Organismus ist so programmiert, dass er auf das reagiert, was rund um ihn herum passiert. Zum Beispiel zuckt der Körper zusammen, wenn wir uns erschrecken. Oder unsere Mundwinkel ziehen sich nach oben, wenn wir etwas lustig finden.
Ist es dir schon einmal passiert, dass du einfach nur da gesessen bist und plötzlich fragt dich jemand "Geht es dir nicht gut?"? Obwohl du kein Wort gesagt hast, hat dein Körper Signale ausgesandt. Es könnte sein, dass du leicht gebückt, mit verschränkten Armen und/oder Beinen und mit gesenktem Kopf da gesessen bist und dein Gegenüber aus deiner Körpersprache gelesen hat, dass es dir nicht gut geht.
Sich die Signale des Körpers bewusst zu machen, kann sehr hilfreich im Umgang mit anderen Menschen sein.
Körpersprache und Flirten
Gerade beim Flirten spielt die Körpersprache eine wichtige Rolle. Schon wiederholter Blickkontakt kann ein Zeichen für Interesse sein. Ein freundliches Lächeln, ein leicht zur Seite geneigter Kopf signalisieren deinem Gegenüber, dass du ihm aufmerksam zuhörst. Währendessen das Wegdrehen des Körpers, Nichtbeachtung und vor dem Körper verschränkte Arme Zeichen dafür sein können, dass dein Gegenüber im Moment nicht an einem Flirt interessiert ist. Jedoch ist es nicht möglich, aus einem einzigen Körpersignal zu schließen, ob jemand Interesse hat oder nicht. Es geht vielmehr um die Beobachtung und das Einschätzen der gesamten Situation.
Beispiele für Körpersprache
Mit bestimmten Körper- oder Handbewegungen können wir unseren Mitmenschen etwas signalisieren, ohne ein Wort sagen zu müssen.
- Faust mit nach oben gestreckten Daumen = okay, alles klar, super
- Faust mit nach unten gerichteten Daumen = nicht-okay, nicht gut, schlecht
- Geballte Faust = Wut, Ärger, Drohung
- Nach oben gerichtete, vom Körper weggestreckte flache Hand = stopp, halt, komm nicht näher
- Hände vor dem Körper gefaltet = beten, bitten
- Faust mit nach oben gestreckten und gespreizten Mittel- und Zeigefinger = Victory-Zeichen, Sieg, Frieden
- Faust mit nach oben gestreckten Zeigefinger = Drohung, Belehrung, Idee
Körpersprache im Alltag
Wie bereits erwähnt, kann es von großem Vorteil sein, sich in Sachen Körpersprache ein wenig auszukennen. Einerseits kann es dir helfen, Situationen besser einzuschätzen und auf dein Gegenüber einfühlsamer einzugehen. Andererseits kannst du mittels Körpersprache dein Selbstbewusstsein stärken und du bekommst ein sichereres Auftreten.
Tipp
Wenn du ein Referat halten musst, achte auf eine aufrechte Körperhaltung. Schau nicht auf den Boden oder auf deine Notizen, sondern richte deinen Blick immer wieder auf deine Zuhörer. Steck die Hände nicht in die Hosentasche, sondern halte sie ruhig neben deinem Körper und unterstreiche gegebenenfalls gewisse Aussagen durch bestimmte Gesten. So richtest du die Aufmerksamkeit auf dich und kommst souverän herüber.
Wenn du jemanden kennen lernst, bei dem du einen guten Eindruck hinterlassen willst, z. B. die Eltern deines/deiner Freundes/Freundin, dann achte darauf, deinem Gegenüber bei der Begrüßung und im Gespräch in die Augen zu schauen. Versuch möglichst nicht nervös herum zu zappeln und nimm eine offene Körperhaltung ein. Verschränk die Arme nicht vor der Brust, denn daraus könnte dein Gegenüber schließen, dass du am Gespräch nicht interessiert bist. Wichtig im Umgang mit Anderen ist auch eine gewisse Distanz zu wahren. Einen Abstand von etwa 50cm einzuhalten, gilt bei fremden Personen als höflich. Ungefragt näher zu kommen, wird oft als Verletzung der Intimsphäre angesehen.
Kulturelle Unterschiede
Nicht in jeder Kultur bedeuten die Signale des Körpers dasselbe. In Österreich, zum Beispiel, begrüßen wir jemanden, indem wir ihm die Hand schütteln und ihm in die Augen schauen. In Japan wäre dies eine Beleidigung. Dort schaut man dem Gegenüber auf einen Punkt unterhalb des Halses. Zu Missverständnissen kann z. B. auch Kopfnicken führen, denn in manchen Ländern ist dies ein Zeichen für Ablehnung. Mit dem Zeigefinger auf die Stirn zu tippen gilt bei uns als "Du hast einen Vogel"-Zeichen, in Nordamerika bedeutet es soviel wie "Du bist intelligent!".
Natürlichkeit ist gefragt
Vielleicht hast du durch das Lesen des Textes Lust bekommen ab nun genauer hinzusehen! Es ist spannend, die Körpersprache anderer Menschen und auch die eigene in unterschiedlichen Situationen zu beobachten und es hilft dir, dein eigenes Verhalten und das der Anderen besser zu verstehen.
Trotzdem kann man nicht sagen, dass ein und dieselbe Geste oder Armhaltung bei jedem Menschen dasselbe bedeutet. Und auch du solltest dich nicht krampfhaft dazu zwingen eine bestimmte Körperhaltung einzunehmen. Denn das Wichtigste ist nach wie vor natürlich und man selbst zu bleiben! Denn jemanden krampfhaft in die Augen zu schauen und zu lächeln, obwohl einem nicht danach ist, kommt auch nicht gut an!