Mädchen hält Handy und Kreditkarte in den Händen

Bleib schuldenfrei!

Was tun, wenn die Schulden immer mehr werden und du mit dem Geld nicht mehr klar kommst?

Gründe für Verschuldung

Fast jeder Vierte Jugendliche hat Probleme mit dem Geld auszukommen. Die Gründe, warum das Geld nicht reicht, sind meist sehr ähnlich. Kosten für Moped, erhöhte Handyrechnung oder (Online-)Shopping.
 

Schulden - in welchen Bereichen?

Die Bereiche in denen Jugendliche Schulden machen, ähneln sich sehr. Häufig sind es Folgende:
 

Eigenes Konto, was beachten

Ab dem 14. Lebensjahr gilt man in Österreich als sogenannter mündiger Jugendlicher und kann eigenständig ein Jugendkonto eröffnen. Im Normalfall sind diese Konten gratis. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu Konten für Erwachsene, denn diese sind meist kostenpflichtig! Das ist vor allem dann wichtig, wenn man später auf ein anderes Konto wechselt und davon ausgeht, dass auch dieses weiterhin kostenfrei ist! Hier gilt es, sich immer genau zu erkundigen!

Ein eigenes Konto hat viele Vorteile, allerdings ist es auch etwas völlig Neues, wenn man auf einmal auch ohne Bargeld, z. B. mit Bankomatkarte einkaufen kann. Immer wieder verlieren einige dabei den Überblick und geben mehr aus, als sie haben.

Meist ist bei Jugendkonten ein Überziehen nicht möglich. Überziehen bedeutet, dass man sich quasi Geld von der Bank ausborgt. Also noch Geld von der Bank bekommt, obwohl kein eigenes Geld mehr am Konto ist. Klingt nett, ist es aber nicht immer unbedingt. Denn für das Ausborgen verlangt die Bank Zinsen. Man muss also mehr Geld zurückgeben, als man sich ausgeborgt hat. Wie viel mehr, erkennt man an den Zinsen, die dafür verlangt werden.

Wenn Jugendliche, z. B. aufgrund einer Lehre, ein regelmäßiges Einkommen haben, ist es auch für sie manchmal möglich, ihr Konto zu überziehen. Dieses Überziehen ist für viele Jugendliche ein erster Schritt in Richtung Schulden. Denn man gewöhnt sich daran, mehr Geld zur Verfügung zu haben, als man tatsächlich hat. Meist muss man als Jugendlicher genau angeben, warum man überziehen möchte und auch die Eltern werden darüber informiert, allerdings nicht immer. Es lohnt sich, selbst nachzufragen, ob man den Überziehungsrahmen sperren kann. Denn so kannst du erst gar keine Schulden machen!

Tipp

Gewöhne dir auch an, immer regelmäßig deinen Kontostand zu überprüfen. Denn gerade wenn man bargeldlos z. B. mit Bankomatkarte bezahlt, verliert man oft den Bezug zu den Mengen, die man ausgibt. Viele Banken bieten spezielle Apps für die Jugendkonten an, mit denen das Nachschauen ganz einfach und unkompliziert möglich ist.
Handykosten

Beim Telefonieren und Surfen mit dem Smartphone wird zuerst konsumiert und erst im Nachhinein bezahlt. Kommt dann eine hohe Handyrechnung, weil man über die Flatrate hinaus telefoniert oder gesurft hat, wissen viele nicht, wie sie das Geld zusammen bekommen sollen. Kommt es erstmalig zu einer überhöhten Rechnung, kann man im Shop des Betreibers die Rechnung beeinspruchen. Danach wende dich am besten an Konsumentenschutzeinrichtungen oder an die Schlichtungsstelle der österreichischen Regulierungsbehörde (RTR-GmbH). Mit deren Hilfe kannst du eventuell eine Herabsetzung des Betrages oder eine Verschiebung der Fälligkeit der Rechnung vereinbaren. Das gelingt in immerhin rund der Hälfte der Fälle. Ein Versuch lohnt sich allemal.

Tipp

Damit es gar nicht erst so weit kommt, behalte den Überblick bei deinen Telefonkosten.
  • Schau regelmäßig nach, wie viel deiner Flatrate du schon verbraucht hast. Es lohnt sich auch, zu wissen, wie viel du zahlen musst, wenn du über die Grenzen beim Surfen oder Telefonieren kommst.
  • Wenn du im Ausland bist, sperre den Zugang zu den mobilen Daten. Denn hier kommt es sehr schnell zu sehr hohen Kosten! Auch Messenger die deine Daten über das Internet verschicken, sind im Ausland nur dann kostenlos nutzbar, wenn du sie in einem gratis W-Lan verwendest!
  • Informiere dich genau, welcher Tarif am besten für dich passt. So lässt sich einiges an Geld einsparen! Eine Hilfe bietet der Tarifrechner der Arbeiterkammer.
 
Ratenzahlungen

Möchte man sich etwas kaufen und hat aber noch nicht genug Geld zusammen, nützen viele so genannte Ratenzahlungen. Man muss dann nicht sofort den gesamten Preis bezahlen, sondern leistet eine Art Anzahlung. In meist monatlichen Raten wird dann der Rest abbezahlt.

Auch Jugendliche ab 14 Jahren können, rein rechtlich, Ratenzahlungen eingehen. Allerdings nur dann, wenn sie über ein fixes Einkommen verfügen und die monatliche Rate nicht mehr als etwa 30% ihres Einkommens ausmacht. Klingt super, ist es aber nicht so ganz. Bei Ratenzahlungen bezahlt man immer mehr, als wenn man etwas direkt bezahlt. Es lohnt sich, auszurechnen, wie viel mehr du bezahlen musst.

Tipp

Schließe nicht unüberlegt eine Ratenzahlung ab. Bitte jemanden, den Vertrag mit dir genau durchzulesen! Überlege dir, ob es sich nicht vielleicht doch lohnt, noch ein wenig zu sparen und dann doch direkt und günstiger zu kaufen.

 

Moped

Ein Moped bietet viele Vorteile, gerade wenn man eher am Land lebt und dadurch ein Stück unabhängiger wird. Viele übersehen beim Mopedkauf aber, dass damit noch weitere Kosten verbunden sind. Die Versicherung, das Benzin, die regelmäßigen Servicekosten, etc. Mache dir vor dem Kauf eine genaue Aufstellung, wie hoch die monatlichen und jährlichen Kosten sein werden. Bitte jemanden um Hilfe, der sich damit auskennt. So weißt du schon im Vorhinein, was auf dich zukommt und ob du dir das wirklich leisten kannst.
 

Bei Freunden ausborgen

Sich Geld bei Freunden auszuleihen, ist für viele etwas völlig Normales. Ist ja auch völlig okay, so lange man das Geld auch wirklich wieder zurück gibt und den Überblick behält. Es macht einen Unterschied, ob man sich eben mal 5 Euro leiht und diese dann am nächsten Tag zurück gibt oder ob man sich von jedem seiner Freunde 100 Euro ausborgt. Immer wieder verlieren Jugendliche den Überblick, wie viel Geld sie sich eigentlich ausgeliehen haben. Irgendwann ist es dann so viel, dass sie es nicht mehr zurückzahlen können. Behalte deine Ausgaben im Blick! Gerade durch Geld kann eine Freundschaft schnell auch in die Brüche gehen.

Tipp

Überblick verschaffen

Wenn das Geld bei dir regelmäßig nicht reicht, dann verschaffe dir einmal einen Überblick, wofür du dein Geld ausgibst. Hört sich nach viel Aufwand an, ist es aber gar nicht. Es gibt viele Apps, in die du einfach nur mehr deine Einnahmen (Taschengeld, Geld aus Nebenjobs, Geburtstagsgeld, etc.) und deine Ausgaben eintragen musst, wie beispielsweise bei der App Finanzchecker. Auch im Internet findest du viele Budget- und Taschengeldplaner.

Sparen

Es gibt viele Wünsche, für die es sich vielleicht auch zu sparen lohnt. Was meinst du? Moped-/Autoführerschein, Spielkonsole, Urlaub, neues Handy, Tickets für ein Festival,? All das kostet viel Geld, wofür das Taschengeld erstmal nicht ganz ausreicht. Legst du dir aber regelmäßig ein bisschen etwas weg, kannst du dir auch größere Wünsche erfüllen!

Unterstützung durch Schuldenberatung

Manchmal kommt es vor, dass sich so viele Schulden angesammelt haben, dass man nicht mehr weiß, wie man wieder schuldenfrei werden kann. Hilfe und Unterstützung im Umgang mit Schulden bieten die Schuldenberatungsstellen an.

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