Zehn Jahre unter dem Dach von SOS-Kinderdorf

Jubiläum: Der psychosoziale Notdienst Rat auf Draht wird seit einem Jahrzehnt operativ von SOS-Kinderdorf betrieben.

Wien, am 5. Februar 2024. Eine Dekade wird Rat auf Draht nun bereits operativ von SOS-Kinderdorf betrieben. Eine Zeit, in der sich bei Österreichs erster psychosozialer Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche - und mittlerweile auch für Eltern und Bezugspersonen - einiges getan hat.

Die wichtigsten Meilensteine

So wurde das Angebot von Rat auf Draht kontinuierlich ausgebaut: Bereits 2014 wurde mit der Chatberatung ein neuer Beratungskanal installiert, seit 2015 finden Kinder und Jugendliche auf Instagram Informationen zu diversen Herausforderungen des täglichen Lebens. Im Jahr 2020 wurde mit der Rat auf Draht-Elternseite (elternseite.at) ein eigenes Angebot, speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Eltern und Bezugspersonen, aus der Taufe gehoben. Seit 2021 können sich junge Menschen via Chat bei der Peerberatung mit Gleichaltrigen über ihre Ängste und Sorgen austauschen, vergangenes Jahr konnte diese als wöchentliches Angebot fix etabliert werden.

Seismograf für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen

„Durch Rat auf Draht konnte SOS-Kinderdorf seine Angebotspalette in der Kinder- und Jugendbetreuung um die Aspekte der Präventionsarbeit und Niederschwelligkeit erweitern. Durch die vielfältigen Themen, die junge Menschen beschäftigen und die daraus entstehenden Herausforderungen, mit welchen sie sich an uns wenden, wirkt Rat auf Draht wie ein Seismograf für die Bedürfnisse und Probleme von Kindern und Jugendlichen in Österreich“, sagt Nora Deinhammer, Geschäftsführerin von Rat auf Draht sowie Mitglied der Geschäftsführung von SOS-Kinderdorf. Als aktuelles Beispiel nennt Deinhammer das Thema „Sextortion“, die Erpressung mit Nacktfotos oder -videos über Social Media. Hier nimmt Rat auf Draht seit knapp zwei Jahren einen rasanten Anstieg unter Kinder und Jugendlichen wahr und setzte deshalb stark auf Aufklärungsarbeit, nicht nur in den Beratungen selbst, sondern auch medial und auf Social Media. „Mittlerweile rückt dieses ernste Thema dadurch immer stärker ins öffentliche Interesse und viele junge Menschen können davor bewahrt werden“, so Deinhammer.

Im Schnitt führt das multiprofessionelle Beratungsteam bestehend aus Expert:innen aus den Bereichen Psychologie, Lebens- und Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Recht rund 150 Beratungsgespräche täglich und ist rund um die Uhr kostenlos aus ganz Österreich erreichbar. „Damit wir dieses Level halten und weiter ausbauen können, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Rund ein Drittel unseres finanziellen Bedarfs stellt die öffentliche Hand durch diverse Förderungen zur Verfügung, der Rest wird aus Spenden finanziert. Daher hoffen wir, dass uns die Menschen auch die nächsten zehn Jahre und darüber hinaus gewogen bleiben und uns dabei helfen, diese wichtige Aufgabe weiterhin übernehmen zu können“, so Deinhammer.

Der ORF, der die operative Führung bis Anfang 2014 innehatte, ist immer noch als Mitinitiator an Bord und unterstützt den psychosozialen Notdienst in Form von Social Spot-Einschaltungen in seinem Angebot.

 

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