Was tun bei einem Fake Profil?

Du hast ein Fake Profil von dir oder einer anderen Person entdeckt? Was du tun kannst, erfährst du hier…

Hinter Fake Profilen auf Instagram, Tinder, Facebook, X (Twitter) etc. können unterschiedliche Absichten stehen. Einige Personen verwenden Fake Profile, weil sie in den Social Media Plattformen anonym bleiben und ihre Daten schützen wollen. Es gibt jedoch auch User:innen, die Fake Profile erstellen, um anderen einen Schaden zuzufügen oder mit einer gefälschten oder gestohlenen Identität strafbare Handlungen auszuführen. Einige Beispiele, warum Fake Profile erstellt werden und wie du sie erkennen kannst findest du hier:

Um gegen ein Fake Profil vorzugehen kannst du folgendes tun:

  • Beweise sichern
  • Das Profil bei der Onlineplattform melden 
  • Bei strafbaren Handlungen eine Anzeige erstatten

Beweise sichern

Falls du eine Anzeige bei der Polizei, wegen strafbaren Handlungen (z. B. Cyber-Mobbing, Sextortion) im Zusammenhang mit einem Fake Profil machen willst, brauchst du Beweise für die strafbaren Handlungen. Am besten du machst Screenshots von den Profilinfos und den Postings oder Chatverläufen, die auf strafbare Handlungen hinweisen. Auch wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du eine Anzeige erstatten willst, kann es nicht schaden, wenn du dir vorsorglich einmal Beweise sicherst.

Das Profil bei der Onlineplattform melden

Ein Fake Profil kannst du direkt in der Onlineplattform melden. Gehe auf das Fake Profil und nutze dort die Meldefunktion. Eine genaue Anleitung, wie du auf den unterschiedlichen Onlineplattformen ein Profil melden kannst, findest du hier:

Das Melden eines Fake Profils ist meistens auch möglich, wenn du kein eigenes Profil auf der betreffenden Plattform hast, z. B. kannst du auf Instagram auch im Help Center ein Fake Profil melden. Du kannst nach dem Melden auch noch zusätzlich das Profil blockieren, damit der oder die User:in dir auch keine Nachricht mehr schicken kann.

Tipp

Falls du Hilfe beim Melden von Fake Profilen brauchst, können wir dich gerne unterstützen. Melde dich dazu einfach in unseren Beratungsangeboten.

Neben dem Profil kannst du auch einzelne problematische Inhalte melden. Bei strafbaren Inhalten gibt es bei den großen Plattformen auch die Möglichkeit rechtswidrige Inhalte nach dem KoPl-G (Kommunikationsplattformengesetz) zu melden. Bei solchen Meldungen müssen die Onlineplattformen offensichtlich rechtswidrige Inhalte innerhalb von 24 Stunden löschen, bei Inhalten, die eine genauere Prüfung erfordern, haben die Onlineplattformen 7 Tage Zeit.

Gut zu wissen: Der oder die Inhaber:in des Fake Profils erfährt nicht, wer das Profil oder die Inhalte gemeldet hat.

Tipp

Informiere auch deine Freund:innen über das Fake Profil und bitte sie, das Fake Profil ebenfalls zu melden. Oft wird ein problematisches Profil schneller entfernt, je öfter es gemeldet wird. Außerdem kannst du Verwechslungen vermeiden, wenn deine Freund:innen über ein Fake Profil Bescheid wissen.

Kann ich eine Anzeige bei der Polizei bei einem Fake Profil machen?

Eine Anzeige bei der Polizei ist möglich, wenn mit einem Fake Profil strafbare Handlungen getätigt werden. Werden keine strafbaren Handlungen mit dem Profil getätigt, ist keine Anzeige möglich, auch wenn die Nutzungsbedingungen der Social Media Plattform das Erstellen von Fake Profilen nicht erlauben.

Strafbare Handlungen in Verbindung mit einem Fake Profil, die angezeigt werden können sind z. B.: Cyber-Mobbing, Cyber-Grooming, Erpressung mit Nacktbildern (Sextortion) oder andere Formen von Erpressung, Hasspostings die unter Verhetzung fallen, finanzieller Betrug, Stalking, gefährliche Drohung, Posten von Bildlich sexualbezogenem Kindesmissbrauchsmaterial, Inhalte die Terrorismus unterstützen, Verleumdung, Nationalsozialistische Wiederbetätigung oder das Posten von heimlich aufgenommenen intimen Fotos.

Tipp

Wenn du dir nicht sicher bist, ob es sich um eine strafbare Handlung handelt, die du bei der Polizei anzeigen kannst, können wir dir mit einer ersten Einschätzung helfen. Melde dich dazu einfach in unseren Beratungsangeboten.

Wie kannst du dich schützen?

Auch wenn die Verantwortung für eine Straftat klar bei dem oder der Ersteller:in des Profils liegt, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die das Risiko verringern können, durch ein Fake Profil Schaden zu erleiden.

Tipp

Vorsicht im Umgang mit persönlichen Infos

Bei deinen Onlineprofilen gibt es die Möglichkeit bei den Einstellungen festzulegen, wer welche Informationen über dich sehen kann, wer mit dir in Kontakt treten kann, usw… Eine Anleitung, wie du in den unterschiedlichen Social Media Plattformen deine Einstellungen konfigurieren und deine Daten schützen kannst findest du in den Privatsphäre-Leitfäden von Safer Internet. Adresse und Telefonnummer sollte man meistens lieber nicht in die Profilinfos schreiben. Auch beim Posten von Inhalten oder beim Chatten empfiehlt es sich ein Auge darauf zu haben, welche Infos du von dir weitergibst.

Tipp

Schütze deine Zugangsdaten

Es ist wichtig, dass du die Zugangsdaten zu deinen Accounts nicht an andere weitergibst und sichere Passwörter verwendest, die niemand erraten kann – am besten lange Passwörter mit Zahlen, Sonderzeichen und Groß-/Kleinschreibung. Ausweisdaten und Bankkontodaten gilt es besonders gut zu schützen. Zugangsdaten zum Bankkonto solltest du nur auf der Webseite/in der App deines Geldinstituts eingeben. Sei vorsichtig, wenn du über irgendwelche Links auf Seiten kommst, die zur Eingabe von Bankzugangsdaten auffordern. Es könnte sich um Phishing-Links handeln, die zu Seiten führen, die Malware nutzen, um deine Bankdaten auszuspähen.

Tipp

Lass dich zu nichts drängen

Manchmal versuchen User:innen, die sich hinter einem Fake Profil verbergen, Druck zu machen und drängen zu bestimmten Verhaltensweisen, z. B., dass man ein Nacktfoto schicken soll, niemanden etwas erzählen oder sich heimlich treffen soll. Wenn dir etwas komisch vorkommt, höre auf dein Bauchgefühl und lass dich zu nichts drängen. Bei Druck und Drängen sollten immer die Alarmglocken schrillen und oft empfiehlt es sich dann entweder den Kontakt gleich zu beenden oder mit jemand anderem darüber zu reden.

Der Kontakt mit Fake Profilen oder die eigene Betroffenheit durch Fake Profile können auch emotional sehr fordernd sein. Sie können z. B. verunsichern oder auch Angst machen. Egal, ob dir etwas komisch vorkommt, du Infos brauchst oder du deine Sorgen und Gefühle mit jemanden teilen willst – wir sind gerne in unseren Beratungsangeboten für dich da. 

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